Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
Vom Netzwerk:
als Touristin winkte sie ihm lächelnd zu. Sie ging ins Terminalgebäude und trat zum Schalter der Fantasy-Kreuzfahrtlinie, um mit der Frau dahinter in einer Mischung aus Englisch, Französisch und Spanisch zu sprechen.
    Hadrian van Pelt stand schon seit Stunden in den Steigklemmen auf dem dreißig Meter hohen Mast und tat so, als würde er die Rollen im Masttop schmieren. Von so hoch oben überblickte er das Kreuzfahrtschiff bis zu den Landspitzen, die den spanischen Hafen umgaben, und sah dahinter das blaugrüne Wasser des Mittelmeers. Direkt vor ihm, neben dem Real Club Nautico de Regattas, lag die Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe, wo die Passagiere die Varna Fantasy verlassen hatten und in Shuttlebusse eingestiegen waren, um die Altstadt zu besuchen.
    Er vermutete, dass die Besatzung warten musste, bis die Passagiere an Land waren, doch er wollte nicht riskieren, dass der Arzt mit ihnen das Schiff verließ. Van Pelt konnte sich immer noch nicht erklären, wie ihm Flannigan durch die Lappen hatte gehen können, als das Schiff in Dakar anlegte. Dieser Zwischenstopp im Mittelmeer war seine nächste Chance, und er hatte vor, sie zu nutzen.
    Plötzlich registrierte er eine Bewegung unten auf dem Parkplatz. Eine schlanke Frau stieg aus einem roten Audi aus. Sie trug eine Sonnenbrille im Retro-Cat-Eye-Look. Das Sonnenschild, das ihr Gesicht abschirmte, ließ ihre braune Igelfrisur unbedeckt. Als er ihr pfiff, winkte sie zurück und eilte ins Terminalgebäude.
    Van Pelt umfasste mit seinen Handschuhen das Vorstag, glitt kontrolliert nach unten und landete für sein Körpergewicht ungewöhnlich leichtfüßig. Er sprang auf den betonierten Pier und eilte zum Auto der Frau.
    Er hatte sie zuletzt in Porto Clarence auf Île de Forée gesehen. Wahrscheinlich Amerikanerin, hatte er allein aufgrund ihrer betont selbstbewussten Körperhaltung vermutet. Er hatte sie in einem Café gesehen, wo sie sich mit der alten Frau unterhielt, die das teuerste Hurenhaus von Île de Forée leitete.
    Wenn es kein großer Zufall war, sie hier wiederzusehen, musste man davon ausgehen, dass auch sie der Spur von Dr. Terry Flannigan nach Cartagena gefolgt war. Doch er konnte sich leicht Gewissheit verschaffen, indem er sie einfach fragte.
    Er ging neben dem Audi in die Knie, wie um die Schnürsenkel seiner Laufschuhe zu binden, öffnete seine Werkzeugtasche und aktivierte einen elektronischen Scanner, der den Schlüsselcode las – ein in Tschechien hergestelltes Instrument, das mehr kostete als das Auto – und das Türschloss öffnete. Er stieg ein, als gehörte ihm der Wagen, vergewisserte sich kurz, dass ihn niemand beobachtete, und zwängte sich dann auf den Boden des Rücksitzes.
    Van Pelt zweifelte nicht daran, dass ein Profi wie sie ihn sofort entdecken würde, wenn sie die Autotür öffnete. Doch ein Profi wie sie würde auch den Lauf des Tavor Micro TAR-21 Sturmgewehrs sehen, der aus seiner Werkzeugtasche herausragte. Sie würde erkennen, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als seinen Anweisungen zu folgen und loszufahren, damit er ihr mit der schallgedämpften Waffe nicht ein Loch in den Kopf schoss.
    Nachdem sie sich bemüht hatten, Jessie Kincaids Fragen zu beantworten, und das Bestechungsgeld angenommen hatten, das für ein schönes Mittagessen ausreichte – eine Summe, die einem, wie Janson ihr beigebracht hatte, eine Menge Informationen einbringen konnte –, begannen die Frauen am Schalter der Fantasy-Kreuzfahrtlinie auf die Uhr zu schauen.
    Jessica bedankte sich für ihre Mühe und trat hinaus in die Sonne.
    »Scheiße!«, murmelte sie leise.
    Sie hatte erfahren, dass kein Dr. Terrence Flannigan mit dem Schiff angekommen war. Die Frauen hatten für sie sogar auf dem Schiff angerufen und dort die Bestätigung erhalten. Der Schiffsarzt war ein Senegalese, der die Gratiskreuzfahrt genossen hatte. Irgendwie war es Terry Flannigan gelungen, ihr zu entwischen. Oder er hatte sich überhaupt nie auf dem Schiff befunden.
    Was nun?
    Der Pier war verlassen. Die Busse waren weg. Mittag, mitten unter der Woche, die Segelboote im Yachthafen waren leer. Nichts rührte sich, ein paar Generatorturbinen brummten träge vor sich hin. Das blaugrüne Wasser kräuselte sich kaum in der leichten Brise. Auf der anderen Seite des Hafens stieg Rauch aus einem fernen Schornstein. Die Festungen auf den Felsvorsprüngen, die die schmale Hafeneinfahrt bewachten, glühten in der Sonne.
    Es sah so aus, als wären die Einzigen, die in der spanischen Stadt

Weitere Kostenlose Bücher