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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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freien Sitz neben Andreas zu setzen. Jetzt, wo er neben Andreas stand, konnte er das Tagebuch in aller Deutlichkeit sehen. Er musste herausfinden, wie Andreas in den Besitz dieses Dokuments gelangt war. Welche Verbindung zwischen Andreas und Ali bestand? Ob er vielleicht Ali auf Esther angesetzt hatte? Das konnte Nick sich nicht vorstellen. Aber wie so oft im Leben, waren es gerade die unscheinbaren Menschen, die tief in sich einen Dämonen versteckten, der sich dann und wann einen Weg in die Freiheit bahnte und dort großes Unheil anrichtete. Vielleicht war Andreas auch einer dieser unscheinbaren Menschen, die tief im Inneren eine verstörte Seele besaßen und einer Perversität nachgingen, die man ihnen nie und nimmer zugetraut hätte.
    Nick jedenfalls war bestrebt, Andreas entlocken zu wollen, wie er an das Buch kam und vor allem, was es mit diesem Buch auf sich hatte, dass sogar Menschen bereit waren , dafür zu töten. Ein Buch, welches bei einer einfachen alten Frau aufbewahrt wurde. Daher wollte er so nett wie möglich zu Andreas sein, auch wenn er ihn, wenn er ehrlich war, nicht sonderlich mochte. Schon beim Hinflug hatte er ihm nicht abgekauft gehabt, dass dieser Urlaub machen wolle. Und jetzt, wo er ihn nur wenige Tage später im Flugzeug wieder getroffen hatte, wirkte dieser Gedanke geradezu lächerlich.
    Aber Nick war sich bewusst, dass er das nicht ansprechen konnte. Schließlich wollte er nicht auf Konfrontationskurs gehen, sondern Andreas für sich gewinnen und möglichst viele Details aus ihm herausquetschen. Somit war die Marschrichtung vorgegeben – Schmusekurs.
    „Nun, wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne neben Ihnen sitzen, das hat letztes Mal bei meiner Flugangst doch sehr geholfen“, sagte Nick und dachte sich, was für ein Scheißschleimer er doch ist.
    „Na, wenn dem so ist, setzen Sie sich bitte! Dieser Platz ist frei.“
    „Oh, vielen Dank. Das ist aber sehr nett.“
    Nick war verwundert, wie leichtfertig Andreas mit dem Buch umging. Dass er es einfach so auf dem Schoß liegen ließ und Nick somit das Buch klar und deutlich sah. Schließlich war man bereit, für dieses Buch zu töten.
    Das Buch wirkte auf Nick sehr einfach. Es war rot und wirkte wie ein Tagebuch. Nicht neu, aber auch nicht sonderlich alt. Jedenfalls konnte es schwerlich antik sein. Vielleicht war dies auch der Grund, warum Andreas das Buch durch den Zoll bekommen hatte. Normalerweise waren Länder sehr restriktiv, was die Ausfuhr von Kulturschätzen anbelangte, das wusste Nick aus dem Fernsehen. Aber dieses Buch wirkte wirklich nicht wie ein historisches Artefakt, geschweige denn wie eine historische Kostbarkeit.
    „Spannend?“, fragte er daher freundlich und zeigte auf das Buch.
    Andreas zögerte kurz.
    „Ja, sehr sogar.“
    „Aha, und worum geht es? Sieht nicht gerade wie ein Roman aus.“
    Andreas schaute Nick verdutzt an und gab ein überhebliches Lächeln von sich. Nick konnte an seinem Gesicht und seiner Gestik erkennen, dass Andreas etwas auf der Zunge brannte. Er schien unschlüssig, ob er sich Nick anvertrauen sollte oder nicht.
    Du möchtest es sagen, das sehe ich. Los, komm erzähl, was ist so besonders an diesem Buch, dachte Nick.
    „Sie haben recht. Es ist kein Roman.“
    „Aha, und was dann? Eine wissenschaftliche Arbeit?“
    „Ja, das trifft es fast.“
    „Fast?“
    „Nun, es ist ein Tagebuch. Ein Zeitdokument. Und somit eine wissenschaftliche Arbeit. Ich hatte Ihnen ja bereits beim Hinflug erzählt, dass ich Student bin.“
    Nick war verdutzt. Was hatte dieses Buch mit seinem Studium zu tun?
    „Worum handelt denn dieses Zeitdokument oder Tagebuch?“
    „Wenn ich Ihnen das erzähle, werden Sie mir das nie glauben.“
    „Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen. Das hört sich spannend an“, antwortete Nick und hoffte, Andreas aus der Reserve zu locken. Eigentlich war sich Nick ziemlich sicher, dass Andreas es ihm erzählen würde, da dieser auf ihn den Eindruck machte, als würde er zu den Menschen gehören, die nach Anerkennung lechzten.
    „Sind sie ein gläubiger Mensch, Nick?“, fragte Andreas.
    „Nicht wirklich“, antwortete Nick und dachte unweigerlich an John, der ihm dieselbe Frage gestellt hatte und nun, wie der Zufall es gewollt hatte, in der Touristenklasse saß. Nick konnte das Schmunzeln in Andreas´ Gesicht sehen. War dies die richtige Antwort gewesen?
    „Nun, ich auch nicht. Aber ich interessiere mich für Geschichte. Vor allem für die christliche.“
    „Aha, und

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