Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
Vom Netzwerk:
Pilatus ein Bewunderer von Lucius ist. Trotz seines jungen Alters genießt Lucius großen Respekt unter dem römischen Hochadel. Dies ist sicherlich seiner Tante und seinem Vater Marcus Annaeus Seneca zu verdanken.
    Pilatus hatte Claudia sogar vorgeschlagen, Lucius im Palast unterzubringen. Aber dieser hatte dankend abgelehnt. Er wollte lieber bei uns bleiben, wenn wir nichts dagegen hätten, um möglichst viel über Joshua zu erfahren. Trotz dieser Bewunderung war es ihm nicht gestattet , Joshua aufzusuchen, um mit ihm die Verteidigung zu besprechen.
    Ich finde das ungerecht, aber Lucius meinte, dass dies nichts Untypisches sei, da dies im Ermessen des Richters liege. Also im Ermessen des Präfekten Pilatus.
    Pilatus hat alle Wachen ausgetauscht und ihnen mit der Kreuzigung gedroht, wenn auch nur einer, der nicht dazu befugt sei, zu Joshua vorgelassen werden würde. Claudia meinte, dass Pilatus wohl erfahren habe, dass Claudia Joshua besucht habe. Ein Soldat hat wohl Verrat begangen. Sicherlich für jede Menge Silbertaler. Aber Pilatus hat Claudia gegenüber nichts dergleichen erwähnt. Es war nur ihre Vermutung, da sie, als sie Joshua aufsuchen wollte, von den neuen Wachen nicht durchgelassen wurde. Da half auch nicht der kleinste Versuch einer Bestechung oder dass sie die Tochter des Tiberius ist.
    Sollte die Taktik von Lucius aufgehen, dann wird die Gerichtsverhandlung sich in die Länge ziehen. Und wenn wir Glück haben, hat die Depesche Claudias Tiberius erreicht. Und der Bote kommt dann mit einer Depesche Tiberius zurück, die Pilatus auffordert, Joshua frei zu lassen. Lucius, der vor gar nicht langer Zeit noch am Hofe Roms gelebt hatte, hat uns erzählt, dass es wohl Stimmen im Senat gäbe, die sehr unglücklich mit der Amtsführung Pilatus seien. Dass er zu brutal und unbarmherzig herrschen würde.
    Ich werde dich, wenn die Verhandlung beginnt, mitnehmen und die Verhandlung auf deinen Seiten dokumentieren. Dann bekommst du hautnah mit, was geschieht und ich vergesse keine Details. Denn ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht mehr mit der gleichen Begeisterung meine Gedanken dir mitgeteilt habe, wie du es von mir gewohnt bist …
    … Liebes Tagebuch, wieder gibt es eine gute Nachricht zu vermelden. Wir haben im Wettlauf gegen die Zeit ein wenig aufgeholt. Auch wenn dies nur einem kurzen Luftholen gleichkommt, so ist die damit verbundene Hoffnung doch nicht unbegründet. Lucius konnte erwirken, dass die Verhandlung um zwei Tage verschoben werden wird.
    Diese sollte ursprünglich im Palast stattfinden, aber Lucius konnte Pilatus aufgrund der Wichtigkeit des Falles davon überzeugen, dass er sie auf dem Marktplatz austragen lassen solle. Er hatte Pilatus klargemacht, dass ganz Jerusalem sehen solle, dass die Verhandlung gerecht geführt würde und er somit auch für seinen lädierten Ruf etwas täte. Denn es sei weithin unter der Bevölkerung verbreitet, dass Pilatus als ungerechter Herrscher gelte. Lucius meinte, dass wohl Kaiphas im Nachhinein versucht habe, diese Entscheidung bei Pilatus rückgängig zu machen. Aber anscheinend hat Kaiphas seine Macht bei Pilatus überschätzt, denn Pilatus hat ihm unmissverständlich klar gemacht, dass seine Entscheidungen unwiderruflich seien. Lucius sagte, dass Kaiphas mit Schaum vor dem Mund davongeeilt sei. Wäre er doch an seinem Schaum erstickt! Verdienen würde er es, dieser machthungrige Sadduzäer.
    Lucius ist mit der Verschiebung ein sehr kluger Schachzug gelungen. Wenn es uns gelingt , Joshuas Anhänger zu mobilisieren, dann wird es Pilatus mit einem Todesurteil für Joshua noch schwerer haben, da er ja beim Volke nicht als noch barbarischer gelten möchte.
    Es hätte so ein schöner Tag sein können, wenn nicht wieder eine andere Sorge mich quälen würde. Ich hatte dir ja berichtet, dass ich zufällig mitbekam, wie Thomas, Philippus und Matthäus über Joshuas Gefangennahme sprachen. Ich hatte da schon das Gefühl, dass sie etwas mit Joshuas Verhaftung zu tun haben. Zu deutlich sprachen sie vom Aufstand gegen die Römer.
    Aber jetzt bin ich davon überzeugt, denn sie sind seit zwei Tagen nicht mehr da. Und keiner weiß etwas über ihren Verbleib. Wie konnten sie so falsch sein, dass sie Joshua ans offene Messer lieferten? Sind es die Münzen wert, die sie dafür bekamen?
    Leider hatte Lucius noch immer nicht die Möglichkeit, mit Joshua zu sprechen. Pilatus verwehrt ihm aufs hartnäckigste den Kontakt zu Joshua. Ich hoffe nicht, dass dies zu einem Nachteil

Weitere Kostenlose Bücher