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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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ruhige Stelle und tat das gleiche.
    Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, nicht zu weinen, hatte er keine Möglichkeit, sich dieser Atmosphäre zu entziehen. Seine Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.
    Dann saß er noch lange in seiner kleinen Ecke am Grab und starrte mit leerem Blick in dessen Richtung.
    „Ich warte schon so lange auf diesen Kelch“, sagte er, „Du darfst ihn nicht an mir vorbeiziehen lassen, oh Herr.“
    Nach seinen Plänen sollte dieser Tag einen bestimmten Verlauf nehmen a ber zu keiner Minute waren solch starke Gefühle, geschweige denn Tränen, einkalkuliert gewesen.
    Jetzt musste er sich wieder auf das besinnen, weswegen er hier war.
    John sehnte die Nacht herbei, während er da saß und versuchte an nichts weiter zu denken, als seine Aufgabe.
    Nach und nach verließen die Pilger die Kirche.
    John blieb.
    Da die Grabeskirche durchgängig für Pilger offen war, fragte keiner der wenigen anwesenden Priester , warum mancher die ganze Nacht hier verweilte.
    John saß immer noch vorm Heiligen Grab und betete.
    Es war schon gegen 23 Uhr. Es befanden sich vielleicht noch 15 Pilger in der Grabeskirche.
    Dann schlugen die Glocken zur Mitternacht.
    John stand auf, blickte sich um, und sah niemanden.
    Ohne zu zögern, öffnete er den Reißverschluss seines Rucksackes und holte den Gegenstand heraus.
    Es war eine Urne.
    „Ich komme heim“, sagte er und öffnete sie.
    In der Urne befand sich die Asche seiner Frau.
    Er entnahm der Urne einen weiteren Gegenstand, stellte diese vor dem Heiligen Grab ab und hielt nun etwas in der rechten Hand verborgen.
    Gerade als er seine Tat vollenden wollte, schrie jemand: „ STOP! “
    John zuckte zusammen.
     
     
     

Kapitel 28
     
    Ismail versuchte an diesem Tag siebenmal erfolglos, Ali auf seinem Handy zu erreichen.
    Er wusste, dass Ali das Handy ausgeschaltet hatte, da er bei den ersten Versuchen ein Freizeichen bekommen hatte und danach nur ein „… die von Ihnen gewählte Person ist derzeit nicht erreichbar...“
    Das gefiel Ismail gar nicht ,  w enn er etwas hasste, dann Respektlosigkeit u nd dies war in seinen Augen eine.
    Ismail fing an, sich aufzuregen.
    Das war kein gutes Zeichen, da es ihn sehr viel Mühe kostete, seine Wut zu bändigen.
    Er nahm seine Rute und geißelte sich damit, um die Wut aus seinem Körper zu lassen.
    Nachdem er sich eine halbe Stunde mit schonungslosen Schlägen traktiert hatte, war seine Wut verraucht.
    Sein Rücken war blutverschmiert , d ies schien Ismail aber nicht weiter zu stören. Er ging ins Bad, wischte das Blut mit einem Handtuch weg, zog sein Hemd an und ließ wieder seinen Verstand für sich arbeiten.
    Was immer der Grund für Alis unentschuldbare Respektlosigkeit war, eins wurde Ismail bewusst: dass er es sich nicht leisten konnte auf einen Anruf von Ali zu warten.
    Ali war Palästinenser. S icherlich war er dumm genug, in dem Café, wo er sich mit Ismail einige Male getroffen hatte, öfter vorbei zu schauen.
    Und da in Bethlehem die arabischen Café- Besitzer nicht gerade zu den wohlhabenderen Kreisen zählten, sollte es für Ismail ein Leichtes sein, Ali ausfindig zu machen.
    Sicherlich würden der Besitzer oder jemand anderer Ali kennen.
    Solch ein schmieriges Gesicht vergaß man nicht.
    So begab er sich direkt in das Café.
    Der Cafébesitzer tat erst so, als kenne er Ali nicht.
    Ismail holte hundert Dollar heraus und gab sie dem Wirt.
    Der Besitzer steckte sich das Geld direkt in die Tasche, ohne Angst zu haben, jemand könnte dies gesehen haben.
    „Hm … ich glaube, ich habe den Mann, von dem du sprichst, schon mal hier gesehen“, antwortete der Wirt auf Arabisch.
    „Und weißt du wo er wohnt?“
    „Lass mich überlegen. Hm…Vielleicht …“, sagte der Wirt und wandte seinen Blick nicht von Ismail ab.
    Ismail wusste was er damit meinte, und holte noch einen Einhundert- Dollarschein heraus.
    Der Cafébesitzer wollte nach dem Schein greifen, als Ismail ihn beim Unterarm packte.
    „Nicht so schnell. Erst sagst du mir, wo ich Ali finde“, zischte Ismail und drückte des Wirtes Hand fest.
    Der andere versuchte, den Schmerz zu unterdrücken. Sein Gesicht lief rot an.
    „Ja, ich sage es, aber bitte, lass meine Hand los.“
    Die Gäste schienen dies nicht mitzubekommen.
    Ismail ließ den Druck etwas nach.
    „In Ramallah wohnt er.“
    „In Ramallah. Wo genau?“, sagte Ismail und ließ seine Hand los.
    „Das weiß ich nicht. Er ist nicht so oft hier. Ich weiß nur, dass er in Ramallah

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