Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
brachten Ahmed in ein Zimmer des Hauses.
Nick erinnerte sich an das Zimmer, es war der gleiche Raum, in dem er gelegen hatte.
Er wusste, dass er Kaan zu Dank verpflichtet war. Er hatte ihm sein Leben gerettet, wie das von Rebecca.
Dennoch wollte er nicht glauben, dass Kaan nur ein Neffe eines Bekannten von Esther war. Er hatte dafür eine zu gute Menschenkenntnis.
Nick war sich sicher, dass hinter all dem das Buch steckte.
Und es wurde höchste Zeit, das anzusprechen , den richtigen Augenblick wollte er noch abwarten.
Kaan schien alleine zu wohnen.
Es war keine andere Person im Haus.
Nachdem sie Ahmed ins Bett gelegt hatten bat Esther, Nick und Rebecca aus dem Zimmer zu gehen und sich im Wohnzimmer auszuruhen.
Dass sie das Gespräch mit Kaan suchte, kam den beiden nicht in Betracht.
Rebecca gehorchte widerwillig. Nick dagegen war froh, einige Minuten mit Rebecca alleine zu sein.
„Wir sollten vorsichtig sein“, sagte Nick zu Rebecca.
„Wieso?“
„Wir kennen diesen Kaan nicht.“
„Kaan heißt er also“, sagte Rebecca.
„Wieso?“
„Kaan ist arabisch und heißt der Herrscher.“
„Nach einem Herrscher sieht das hier aber nicht aus, eher nach sozialem Abstieg“, antwortete Nick.
„Er hat uns das Leben gerettet! Sie sollten mehr Dankbarkeit zeigen.“
„Wieso, Sie tun das doch schon für uns beide.“
Rebecca drehte sich von ihm weg.
Nick merkte, dass er zu weit gegangen war.
„Verzeihen Sie, das wollte ich nicht. Aber wer weiß, was dieser Kaan wirklich im Schilde führt. Also ich glaube nicht daran, dass er rein zufällig vorbeikam, gerade dann, als Ali uns bedrohte. So viel Zufall gibt’s nicht.
Und dann dieser andere … Ahmed oder wie er heißt. Was hat er dort zu suchen gehabt? Also, wenn Sie mich fragen, stimmt hier etwas ganz gewaltig nicht.“
„Meine Tante vertraut ihm. Ich vertraue ihm. Es hat sie niemand gezwungen zu bleiben. Sie sind frei, jederzeit zu gehen. Ihre Nörgelei ist jedenfalls keine Hilfe.“
„Hat er Sie so in seinen Bann gezogen, dass Sie jede Objektivität über Bord geworfen haben? Ich dachte Sie hätten mehr Verstand, als die Mädchen, die sich von einem großen, hübschen Mann blenden lassen.“
„Blenden lassen, was soll das heißen. Sie, Sie … Einfaltspinsel. Er hat mir das Leben gerettet und dafür verdient er meinen Respekt und meine Achtung.“
„Sicher? Nur Ihren Respekt und Ihre Achtung, nicht …“
„Sie spinnen, Mr. Adams. Diese Diskussion führt zu nichts. Was ist mit Ihnen los? Man könnte glatt meinen, Sie wären eifersüchtig.“
Nick musste schlucken, wollte aber nicht zeigen, dass sie voll ins Schwarze getroffen hatte.
„Ich und eifersüchtig ? Auf den aufgeblasenen Araber? Wüsste nicht warum.“
„Und wieso benehmen Sie sich wie ein aufgebrachter Hahn?“
„Sie irren sich. Ich glaube, ich bin der einzige Mensch, der noch klar denkt.
Ihre Gefühle brennen mit ihnen durch. Geben Sie es doch zu, dass Sie ihm angetan sind. Ist doch nicht peinlich, einen Tankwart zu mögen.“
„Jetzt gehen Sie zu weit. T rotzdem tausend Mal lieber einen Tankwart, als einen kleinwüchsigen, von sich eingenommenen, machohaften Amerikaner, der denkt er wäre unwiderstehlich.“
„Okay, wenn Sie es so wollen. Ich glaube, Sie wären die letzte Frau, in die ich mich verlieben würde, schließlich habe ich Geschmack. Alleine diese Schultern , k önnten glatt einem Mann gehören , g anz zu schweigen von Ihrer Größe u nd ein wenig abnehmen könnten Sie auch. Aber wem sag ich’s, Sie wissen das ja bestimmt schon alles o der denken Sie, sie wären unwiderstehlich. Vielleicht für einen Araber aber nicht für einen Mann mit Klasse.“
Dieser Satz saß.
Wenn Nick etwas konnte, dann Menschen, vor allem Frauen mit Worten verletzen. Leider geschah dies vor allem bei Frauen, die er sehr gerne hatte. Nick konnte ein verdammt sturer und eitler Bock sein. Sobald er sich gekränkt fühlte, war er wie ein wilder Stier, der seinen Verstand ausschaltete und frei nach Schnauze Worte um sich warf, um sein Gegenüber zu verletzen. Er schien erfolgreich.
Rebecca stand auf, klatschte mit der rechte n Hand in Nicks Gesicht und lief wütend aus dem Zimmer.
Er schämte sich seiner Worte, war aber zu stolz, um ihr nachzulaufen.
„Soll doch dieser Kaan sie trösten, blöde Schnepfe“, sagte er leise und dennoch von Gewissensbissen geplagt.
Während Nick alleine im Wohnzimmer saß und Rebecca tränenüberströmt das Bad aufsuchte, welches sie nach einigen
Weitere Kostenlose Bücher