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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Irrungen fand, betrachteten Kaan und Esther den schwer verletzten Ahmed.
    So nah war Kaan Esther noch nie gekommen. Ihre Blicke trafen sich. Esther lächelte.
    „Frag ruhig.“
    „Wie bitte?“, fragte Kaan.
    „Nun, willst du nicht wissen, warum ich erzählt habe, dass du der Neffe von Abdulkadir bist. Ist es nicht so, Kaan?“
    „Sie kennen mich?“
    Kaan konnte seinen überraschten Blick nicht verbergen. Hatte sie ihn vielleicht in all der Zeit, in der er sie beschützte, bemerkt und nichts gesagt? Wenn ja, was für ein schlechter Bewacher war er! Hatte er sie dadurch vielleicht unnötig in Gefahr gebracht? War er noch würdig, weiterhin dieses Amt zu bekleiden?
    Sein Vater hatte ihm gesagt, dass dieses Amt nicht nur äußerste Diskretion, sondern auch Bescheidenheit forderte.
    Esther bemerkte die unruhigen Gedanken Kaans.
    „Ich half bei deiner Geburt. Sei unbesorgt“, sagte sie mit ihrer mitfühlenden Stimme.
    Kaan, der selten seine Gefühle zeigte, musste all seine Kraft aufwenden, sein Gesicht unbeeindruckt erscheinen zu lassen, so sehr hatten ihn diese Worte berührt.
    Seine Mutter hatte ihm von seiner komplizierten Geburt erzählt u nd das sie es einer Hebamme verdanken würden, dass beide noch lebten.
    Diese Hebamme war Esther. Wer hätte das gedacht?
    Kaan fühlte sich ihr noch weitaus mehr verpflichtet, als er es je zuvor getan hatte. „Ein prächtiger Mann ist aus dir geworden. Du erinnerst mich stark an deinen Vater.“
    Es war um Kaan geschehen. Ehrfürchtig ging er auf die Knie und konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er wollte ihre Hand als Zeichen seiner Ergebenheit küssen.
    „Sei nicht albern“, sagte sie lächelnd.
    „Verzeihen Sie mir, aber … ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet … wie kann ich …“
    „ Wer bin ich denn, dass du meine Hände küssen solltest? Ich bin nur eine alte Dame, die sich nichts sehnlicher wünscht als Ruhe , w enn du mir Dank erweisen willst, dann nenn mich Esther, wie es dein Vater tat.“
    „Das werde ich von ganzem Herzen gern tun“, antwortete Kaan, den ein warmer Regen von Gefühlen überkam, wie er es nie zuvor erlebt e .
    Jetzt verstand er, warum sein Vater ihn all die Jahre eindringlich ermahnt hatte, seine Aufgabe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Aber warum hatte sein Vater ihm nicht erzählt, dass er Kontakt zu ihr hatte? Es gab sicherlich seine Gründe. Gründe, die er mit ins Grab trug und somit auch dort bleiben sollte n .
    Sie war eine Heilige. Und er, der angeblich auserkorene Wächter hatte versagt. Das Buch war weg. Ali war nur ein einfacher Gauner aber wer seine Auftraggeber waren, konnte Kaan nicht einschätzen.
    Er hatte seinen Vater enttäuscht und Esther ebenfalls.
    Sie hatte all die Jahre Kenntnis von ihm gehabt. Wie konnte er jetzt noch glauben, dass sie nicht wusste, dass er und seine Brüder versucht hatten, sie in all den Jahren zu beschützen?
    Was für Beschützer waren sie, wenn ihnen nicht einmal auffiel, dass eine alte Dame sie bemerkt hatte?
    Kaan schämte sich zutiefst.
    Er war dieser Aufgabe nicht mehr würdig. War er es je gewesen?
    Esther bemerkte diese innere Zerrissenheit Kaans.
    „Ich habe eine Bitte an dich.“
    „Was darf ich tun, Esther?“
    „Bring mir das Buch wieder. Du musst es finden, ehe es in gefährliche Hände gerät. Du weißt um seine Brisanz.“
    „Wie soll ich diese Ehre annehmen können, wenn ich doch so kläglich versagt habe ? Meinem Unvermögen ist es zu verdanken, dass es überhaupt dazu kam. Es tut mir leid, von ganzem Herzen Esther aber ich weiß nicht, ob ich dafür gut genug bin. Ich habe versagt und stehe in deiner Schuld. Wie kann ich dann dieser Ehre gerecht werden?“
    „Red nicht so einen Unfug Kaan. Du hast nicht versagt.
    Du warst all die Jahre für mich da, wie dein Vater. Ich habe dich die ganze Zeit über beobachtet. Es hätte keinen Besseren als dich geben können. Deine Wachsamkeit bei mir zu wissen, war für mich der größte Schutz, den ich je hätte haben können. Das nun so etwas passiert ist, dafür kannst du nichts. Willst du wirklich diese letzte Bitte einer alten Frau abschlagen?“
    Wie konnte er es? Er sagte nichts, stattdessen trafen sich ihre Blicke.
    „Gut. Du musst rasch Ali finden. Er ist der Schlüssel zu allem.“
    „Ich weiß auch schon wie. Was machen wir mit dem Ami?“
    „Du kennst ihn?“
    „Ja, er war eine Geisel von einem Selbstmordattentäter. Ich rettete ihm das Leben. Ich hätte ihn nicht bei euch vermutet. Was macht er

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