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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Hohepriester oder Römer ihn verhaften könnten, war diese Angst nun im Begriff, sich zum Wahn zu entwickeln. Überall sehe ich Spione, die nur auf eine Gelegenheit warte n meinen über alle s geliebten Joshua zu verhaften, um ihn wegen Gotteslästerung oder Rebellion zu kreuzigen.
    Joshua sc heint d as nicht zu kümmern.
    Glücklicherweise ha ben wir Josef von Arimathäa unter uns, der bestens im Bilde über die Handlungen des Sanhedrins ist . E r berichtete Joshua von der immer stärker werdenden Ablehnung der Mitglieder des Hohen Rates gegenüber Joshuas Predigten. Vor allem, dass Joshua sich als Gottessohn ausweise, würde die Gefahr für ihn drastisch erhöhen, da selbst einige liberale und ihm wohl gesonnene Sadduzäer auf Distanz g ehen .
    Josef bat ihn immer wieder, wenigstens in seinen Predigten sich nicht als Gottessohn zu bezeichnen.
    Joshua beruhigte ihn immer wieder, dass die Worte, die er sprach, nicht die Seinigen seien, sondern ihm von seinem Vater im Himmel aufgetragen worden waren , damit sie verkündet werden. Wie könne er sich diesem widersetzen?
    Als sie wieder einmal diskutierten, stand Josef auf und wurde ungehalten. So aufgeregt hatte ich ihn lange nicht mehr erlebt.
    Mit Tränen in den Augen sagte er: „Joshua, ich glaube dir, dass du Gottes sohn bist, aber wenn du nicht aufhörst, dies zu verkünden, wird man dich kreuzigen, noch bevor die Bäume ihre Blätter verlieren u nd wer soll uns dann führen?“
    Joshua schaute ihn lange an.
    „Deine Sorge ehrt m ich, Josef. Trotz deiner Stellung und deines Vermögens bist du ein guter Mensch u nd wenn ein Mensch wie du sich ändern kann, warum dann nicht auch die Hartgesottenen? Wie kannst du von mir erwarten, dass ich die Worte meines Vaters ignoriere, um meinetwillen? Denn es steht geschrieben, er ist der leidende Gottesknecht und er wi rd von Nägeln durchbohrt werden … Ich bin gekommen, um die Worte meines Vaters erfüllt zu sehen. Für die nach euch, für unsere Kinder.“
    Josef antwortete nicht.
    „Man wird dich töten, begreifst du das nicht“, schrie Petrus Joshua an. Ich spürte, das Petrus trotz der Meinungsverschiedenheiten nach wie vor viel Liebe für Joshua empfindet.
    Joshua schaute Petrus an und schien gar nicht über das Schreien verärgert zu sein. Ich hätte schwören können, dass gar ein leichtes Lächeln sich seines Gesichtes bemächtigte.
    „Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren, wer es aber um meines Vaters Willen verliert, der wird es erhalten. Denn ihm steht das Tor zu meinem Vater allzeit offen. Habe keine Angst, Petrus. Die menschliche Liebe zu mir ließ diese Worte dich sagen. Aber ich sage dir, ich bin nicht auf Erden um meines menschlichen Lebens wegen, sondern zur Erfüllung der Worte meines Vaters im Himmel. Denn es steht geschrieben, dass er Gott seinen Geist übergeben werde aber er wird wieder auferweckt werden, dieser Tod ist nicht von dieser Welt“, sagte Joshua und umarmte Petrus. Für mich war dies zu viel. Ich hielt diese ewigen Diskussionen über Tod und Prophezeiungen nicht mehr aus. Wieso muss Gottes s ohn sterben? Wie kann Gott so grausam sein? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Verdammte Propheten, verdammter Gott!
    Am liebsten hätte ich geschrien, was denn aus mir werden soll, wenn er gekreuzigt wird, wenn er nicht mehr unter uns weilt?
    Wie soll ich ohne ihn leben können? Ich weiß, dass ich das nicht kann. Ich würde das nächste Messer nehmen, und mich töten .
    Statt meine Angst durch Worte in die Freiheit zu entlassen, lief ich weg.
    Ich lief und lief. Ich konnte noch hören, wie mich Maria versuchte aufzuhalten, aber ich blieb nicht stehen. Ich weiß nicht wie lange ich lief, aber erschöpft sa nk ich vor dem Schatten eines Olivenbaumes zusammen.
    „Maria“, hörte ich eine Stimme sagen.
    Ich erschrak, blickte hoch und sah Joshua vor mir. Das konnte doch unmöglich sein. Ich war doch gerannt, wie konnte er nun vor mir stehen.
    „Habe keine Angst, lass uns ein wenig spazieren gehen“, sagte er und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie an und wir gingen ein Stück.
    Ungeduldig und voller Nervosität wartete ich, dass er zu sprechen begann, doch er tat es nicht.
    Am See angelangt blieb er stehen. Dort war ein Schwanenpärchen, das sich neckte.
    Sie lenkten mich ein wenig von meine n Gedanken ab.
    „Es tut mir weh, dich traurig zu sehen“, sagte Joshua endlich und blickte mir tief in die Augen.
    Obwohl ich ihn zu kennen und meine Nervosität unter Kontrolle zu haben

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