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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus. Der Größte unter euch soll euer Diener sein." Und wenn er seiner tiefen Überzeugung gefolgt wäre, hätte er den ganzen Prunk der katholischen Kirche abgeschüttet. Aber er wusste auch, dass dieser wirtschaftliche Macht bedeutete, und dass diese Macht in heutigen Zeiten wichtiger denn je war, um Gehör zu finden. Es machte ihn traurig, aber er wollte nicht riskieren, die Kirche ohne Einfluss bleiben zu lassen. Denn nur so konnte er seine hoffnungsvollen Pläne, die Nächstenliebe in den Herzen aller Menschen zu pflanzen erreichen. Trotz seiner immensen spirituellen Kraft und seines absoluten Glaubens an Gott und an das Recht des Menschen auf Leben, gab es aber auch Dinge, die seine Heiligkeit manchmal zweifeln ließen. Worte seiner Schäfchen, dass er zu altmodisch wäre, dass er mit seinen Worten eher Leben zerstören würde als erhalten.
    Ein berühmter Popstar und gleichzeitig Vertreter einer Menschenrechtsorganisation hatte eine kurze Audienz erhalten. Es war die Zeit, als Popstars ihr Herz für Afrika entdeckten und Konzerte und Songs für diesen Kontinent schrieben, die noch den schönen Nebeneffekt hatten, ihr Konterfei weltberühmt zu machen und ihnen prestigeträchtige Nominierungen, sowie auch Geld einbrachten.
    „Eure Heiligkeit, in Afrika sterben Millionen Kinder aufgrund von Hunger und das nur, weil die Menschen wegen ihrer Anweisung nicht verhüten.“
    „Also soll ich den Menschen zur Verhütung raten? Und wenn ich dabei bin, soll ich dann nicht so gutmütig sein und auch die Abtreibung legalisieren? Wäre ich dann nicht ein gnädiger Papst? W ürde ich mir somit meinen Platz in den Geschichtsbüchern verdienen, als der liberale Papst?“, fragte seine Heiligkeit diesen Vertreter.
    Dieser Vertreter schaute ihn an und auch einige der anwesenden Kardinäle sahen aus, als ob sie ihren Ohren nicht trauen wollten.
    „Dies, eure Heiligkeit, würde ihnen sicherlich die Herzen der Menschen öffnen u nd sie würden endlich das verstaubte Image der Kirche aufpolieren. Sie wären ein Stück Unsterblichkeit.“
    „Unsterblich. Wünscht sich das nicht ein jeder? Aber beantworte mir eine Frage, dann will ich deinen Gedanken ernsthaft prüfen, wenn die Antwort mir einleuchtet. Wer gibt uns das Recht Richter und Henker zugleich zu sein?“
    Die Runde erstarrte. Schließlich war der Papst eine Person, der sich über jedes seiner Worte im Klaren sein musste.
    „Die Menschlichkeit, eure Heiligkeit. Die Verpflichtung, dass jeder Mensch ein menschenwürdiges Leben führen darf. Ich war in Afrika und habe dort halb verhungerte Kinder gesehen, die an der Brust ihrer toten Mutter saugten und nicht begriffen, dass auch sie bald das gleiche Schicksal erwarten würde. Kein Mensch hat solch ein Leid verdient. Sie könnten dazu beitragen, dass diese Menschen nicht mehr hungern müssten. Prävention in Form von Kondomen und Pillen würde die starke Geburtenexplosion stoppen. Und unter ärztlicher Aufsicht geführte Abtreibungen könnten jungen Frauen, die vergewaltigt wurden, oder Frauen die schwerstbehinderte Kinder auf die Welt bringen, ihre Sorgen nehmen. Damit auch diese Mütter weiterhin ein Teil der Gesellschaft sein können und nicht ausgegrenzt werden“, sagte der Vertreter und jeder im Raum konnte in seinem Gesicht sehen, dass er überzeugt war, der Papst würde seiner Argumentation folgen.
    „Schwerstbehinderte Kinder“, sagte der Papst in einem Ton, der in dem großen Saal unterging und somit sicherlich von einigen Anwesenden nicht gehört wurde.
    Seine Heiligkeit schaute den Vertreter lange an und schwieg, einige Kardinäle wurden ungeduldig, dann lächelte er.
    „Menschlichkeit? Menschlichkeit ist auch der Grund meines Hier seins. Ich hatte zu Kindeszeiten einen sehr guten Freund. Er war einige Jahre älter als ich. Er litt am Down Syndrom. Sein Name war Michael. Einige ältere Jungs machten sich über ihn lustig, da er nach ihren Worten geistig zurückgeblieben war. Aber für mich war er mein bester Freund. Ihm konnte ich mich anvertrauen u nd er beschützte mich, wenn ältere Kinder mein Pausenbrot klauen wollten. Ich war als Kind körperlich eher klein und sehr schmächtig. Ich erklärte dies mit der Armut meiner Eltern. Aber auch die Eltern von Michael waren sehr arm. D ennoch gab er mir immer etwas von seinem Pausenbrot ab u nd wenn ich es nicht annahm, war er immer traurig. Also nahm

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