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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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fasziniert von Dingen, die sie nicht erklären konnten, die etwas Undurchschaubares und Verschwörerisches hatten. Das lenkte sie von ihrem langweiligen Leben ab. Was der Kardinal wusste aber die Narren nicht, dass viele dieser Geschichten von der Kirche selbst inszeniert wurden.
    Nach außen hin stellte sich die Kirche gegen diese Fantasien a ber unter der Hand begrüßte sie jeden Schriftsteller, der die Kirche anprangerte. Diese trugen dazu bei, dass sich die Menschen wieder mit der Kirche auseinander setzen. Z ur Überraschung der Bevölkerung stiegen die Mitgliederzahlen weltweit. Nicht aber zur Überraschung des Kardinals , d enn noch immer hatten die Menschen Angst vor dem Zorn Gottes.
    Daher verstand er den Papst nicht, wenn er Sorgen um die Kirche hatte, sobald schlechte Nachrichten die Runde machten.
    Jede Nachricht war gut für die Kirche, egal welchen Wahrheitsgehalt sie hatte.
     
    Eine der fasziniertesten Mythen war zweifelsfrei der Heilige Gral. Der Kelch, in dem angeblich das Blut Jesu aufgefangen wurde. Jeder kannte die Geschichte und seinen Ursprung. Der römische Soldat Longius wollte durch einen Speerstich in Jesus Körper prüfen, ob dieser schon tot war. Das Blut, welches aus seinem Körper floss, fing Josef von Arimathäa in einem einfachen Kelch auf. Die Geburtsstunde des Grals war geboren und somit unendlich viele Theorien. Theorien, die besagten, dass Josef mit dem Gral nach Britannien floh und dort die erste Kirche Britanniens erbaute. Andere wiederum wollen wissen, dass er nach Frankreich floh. Und wieder andere vermuten den Gral noch immer in Jerusalem, da Josef nie Jerusalem verließ. Theorien, die Weltliteratur erschufen, wie die Artussage aber auch Kriege auslösten und Despoten wie Hitler auf die Suche schickten.
    Die Wahrheit kannten jedoch nur wenige. Einige dieser wenigen waren die Kardinäle des Vatikans. Jeder wusste vom Ursprung dieser Saga. Dabei war sie aus heutiger Sicht nichts weiter als eine früh christliche Werbemaßnahme durch den Papst.
    Im Jahre 1054 kam es durch die Exkommunikation des Patriarchen durch den Papst zur Spaltung der beiden Kirchen. Leo IX fürchtete, dass diese Exkommunikation dazu führen konnte, dass viele Gläubige in einen Glaubenskonflikt geraten könnten.
    Also kam ihm der Gedanke, unter den Gläubigen ein Gerücht zu verbreiten: das Gerücht vom heiligen Gral, welcher seit Jahrhunderten verloren war und dem Entdecker ewiges Leben bescheren würde.
    Gekonnt nutzte er der Kirche treu ergebene Dichter und Wanderschauspieler um dieses Gerücht publik zu machen. S chneller als er erwartet hatte, machte die Kunde über den heiligen Gral die Runde.
    Ein Mythos war geboren.
    M it diesem Mythos erstarkte auch die Kraft der katholischen Kirche.
    Sowie damals der Gral dazu diente, die Interessen der katholischen Kirche zu vertreten und sie zu stärken, taten dies heute die vielen Gerüchte um Geheimbünde. Ein Übriges taten Stiftungen und von der Kirche gegründete Organisationen, wie Opus Dei. Eine Organisation, die zwar seit 1928 bestand, aber eigentlich erst in den Achtzigern zum Tragen kam, als der Vatikan aufgrund eines Bankenskandals arg in Verruf geraten war. Man nutzte geschickt Opus Dei, um dieses Milliardengrab zu verschleiern. Denn dies war zum ersten Mal, wirklich ein Ereignis, welches den kleinen Vatikanstaat in den Ruin gestürzt hätte. Da hatte wieder einmal sich bewahrheitet, was der Kardinal schon immer wusste. Die wahre Gefahr waren nicht irgendwelche Mystiker, Fantasten oder Gläubige. Die wahre Gefahr war der Kapitalmarkt, dessen Gesetzen auch der Vatikan ausgesetzt war.
    Der Papst hatte sich gegen den Beschluss der Kurie gewehrt, vieles unter den Teppich zu kehren und Opus Dei als Strohmann zu nutzen. Zwar rollten jede Menge Köpfe, doch vieles blieb für ewig unentdeckt. S eitdem hatte Opus Dei seinen schlechten Ruf. Dabei war der Gründer Josemaria Escriva ein sehr frommer Mann, der mittels dieser Organisation den schwächsten in der Gesellschaft eine Stimme gab , den Notleidenden u nd dies unabhängig von ihrem Glauben.
    Der Kardinal sah es als einen Akt der Buße, dass der Papst ihn heiligsprach . Anscheinend hatte der Papst ein so schlechtes Gewissen, dass er die Grundwerte von Opus Dei zur Rettung der Kirche geopfert hatte.
    Doch mit der Aufgabe des Strohmannes änderte sich auch das Aufgabenfeld von Opus Dei. Nun beherrschten Kleriker wie er Opus Dei u nd gekonnt nutzte der Kardinal diese Organisation für seine Zwecke. Vor

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