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Das Jesus Video

Das Jesus Video

Titel: Das Jesus Video Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Löcher brechen die Erschütterungswellen. Auf den Bildern werden sie aussehen wie schwarze Würfel. Ach, aber es wird schon gehen. Wir haben noch nie mitten in einer Ausgrabung gearbeitet — immer nur vorher.«
    »Was waren denn das für Ausgrabungen?«
    »Saurier. Wir haben einmal zwei wunderschöne große Saurierskelette aufgespürt. Die stehen jetzt in irgendeinem Smithsoman Museum. Und einmal wurde eine Ausgrabung abgesagt, nachdem wir da waren. Weil man auf den Bildern sah, daß einfach zu wenig zu holen war.«, Stephen räusperte sich.»Judith?«
    »Mmh?«Sie warf ihm einen unwilligen Blick zu.»Was ist?«
    »Kann ich dich einen Moment sprechen?«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, der zu sagen schien, der Schlag soll dich treffen, dann lächelte sie dem glutäugigen Techniker entschuldigend zu und kam zu Stephen herüber.»Was gibt’s?«
    »Wenn dich jemand fragen sollte, was du heute abend vorhast, dann sag ihm, daß wir beide deine Eltern besuchen.«
    Sie warf den Kopf zurück und musterte ihn, als halte sie ihn für verrückt.»Wie bitte? Wieso denn das?«
    »Weil ich es Professor WilfordSmith gesagt habe.«
    »Und warum hast du dem Professor gesagt, wir beide würden meine Eltern besuchen?«
    »Hör mal, heute abend beginnt der Sabbat. Da kann ich wohl kaum behaupten, wir würden nach Jerusalem ins Kino fahren.«
    »Ich verstehe das nicht. Was geht es ihn denn überhaupt an, wohin du oder ich abends gehen?«
    »Anscheinend glaubt er, daß es ihn etwas angeht«, sagte Stephen ruhig.»Denk an diesen Typen, der in meinem Zelt war. Währenddessen haben die mich verhört und mich vergattert, Bescheid zu sagen, wenn ich das Lager verlasse.«
    Judith betrachtete ihn forschend. Ihr Ärger schien abzukühlen.»Wenn schon, dann sag, daß wir meine Mutter besuchen.«
    »Deine Mutter? Was ist mit deinem Vater?«
    »Er hat meine Mutter verlassen, einen Tag, nachdem ich bei der Armee war und damit aus dem Haus. Seither lebt er in einer kalten Einzimmerwohnung, liest den ganzen Tag im Talmud und glaubt, er sei ein frommer Mann.«
    »Meine Güte.«Stephen, dessen Eltern eine einigermaßen glückliche Ehe führten, war ehrlich geschockt.»Das wußte ich nicht. Yehoshuah hat davon nie etwas erzählt.«
    »Mir war’s lieber gewesen, ich hätte auch nie etwas davon erzählen müssen.«
    »Hmm. Jedenfalls wollte ich dir Bescheid sagen.«
    »Okay.«
    »Sag mal…«
    Sie lächelte beinahe.»Was?«
    Er nickte mit dem Kopf zu dem Mann am Computer hinüber.»Was findest du denn an dem?«
    Übergangslos war wieder Wolkenbruch und Hagel in ihrem Gesicht.»Stephen Foxx«, erklärte sie grimmig,»du verstehst überhaupt nichts!«Damit ließ sie ihn stehen und marschierte davon, hinüber zu den Grabungsarbeiten in Areal 3, bei denen sie beide eigentlich hätten sein sollen.
    Stephen sah ihr einigermaßen ratlos nach. Wahrscheinlich hätte er das nicht sagen sollen, aber warum genau, wußte er auch nicht. Frauen waren manchmal einfach nicht zu verstehen. Das war auch nicht sein Ehrgeiz, wenngleich es manches ziemlich erleichtert hätte.
    »Entschuldigung!«rief der Typ, der immer noch auf seinem Hocker vor dem Freiluft-Computer hockte.»Kann ich Sie mal was fragen?«
    »Mmh«, machte Stephen unlustig.»Klar.«
    Jetzt stand er auf und kam herübergewackelt.»George Martinez«, stellte er sich vor und streckte Stephen die Hand hin.»Aus Bozeman, Montana.«
    Stephen schüttelte die dargebotene Hand, behutsam. Gab es nichts zu essen in Bozeman, Montana?»Stephen Foxx. Ich komme aus Maine.«
    »Freut mich, Stephen. Ich habe, ahm, zwangsläufig etwas von Ihrer Unterhaltung mit der jungen Dame mitbekommen »Zwangsläufig. Verstehe.«Nette Umschreibung für Ich habe gelauscht. Mußte man sich merken.…«
    »Ja, ich habe gehört, daß Sie heute abend nach Jerusalem fahren wollen. Ist das richtig?«»Ja.«
    »Wäre es sehr unverschämt, Sie zu bitten, mich mitzunehmen?«
    Stephen mußte sich anstrengen, nicht voller Abwehr die Stirn zu runzeln oder dergleichen. Er hatte vor, heute abend ein unersetzliches Dokument, das er sich widerrechtlich angeeignet hatte, in das Labor des Rockefeller Instituts zu schmuggeln, um es dort zu untersuchen. Das letzte, was er dabei gebrauchen konnte, waren irgendwelche wildfremden Mitfahrer.
    »Nach Jerusalem? Was wollen Sie denn dort?«
    »Ich will die Stadt sehen.«
    »Es ist Sabbat. Da ist nichts los.«
    George wiegte den Oberkörper verlegen hin und her.»Verstehen Sie, es ist so: Ich bin es gewohnt,

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