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Das Jesus Video

Das Jesus Video

Titel: Das Jesus Video Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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aus unserer Sicht praktisch gleichzeitig hier an. Sie müßten sich gegenseitig auf die Füße treten. Auf keinen Fall könnten wir sie bisher übersehen haben. Du kannst mir folgen?«
    »Ja«, brummte Eisenhardt.»Ich kann dir folgen.«
    »Nun beobachten wir aber keine Zeitreisenden. Also, folgert Hawking, wird die Zeitreise niemals entwickelt werden. Da bisher alles, was möglich ist, irgendwann auch gemacht wurde, kann das nur heißen, daß die Zeitreise physikalisch nicht möglich ist. Ende des Beweises.«
    »Hmm«, brummte Eisenhardt. Diese Art der Argumentation hatte er in irgendeinem Science Fiction-Roman auch schon mal so ähnlich gelesen.»Ich bin ein bißchen enttäuscht.«
    »Dachte ich mir. Neuerdings korrigiert er sich übrigens und sagt, daß die Zeitreise physikalisch eigentlich möglich sein müßte.«»Hmm.«
    »Fragt sich natürlich, wie dann die fehlenden Zeitreisenden zu erklären sind.«»Das ist jetzt mein Gebiet, glaube ich«, meinte Eisenhardt mißmutig.»Dafür fällt mir sogar auf Anhieb eine Erklärung ein, und die wird dir genausowenig gefallen wie mir.«
    »Ach ja? Ich bin gespannt.«
    »Alles fragt sich doch, ob wir irgendwann nochmal die Kurve kriegen mit unseren Ozonlöchern, Atombomben und Hungersnöten«, erklärte der Schriftsteller und starrte auf die kahle weiße Wand vor sich.»Vielleicht beweist Hawkings Argument nur, daß die Menschheit nicht mehr lange genug existieren wird, um die Zeitreise zu entdecken.«

15
    Abb. 200 bis Abb. 235 stammen aus den Untersuchungen des sonartomographischen Teams der Montana State University unter Leitung von Dr. Richards. Diese Untersuchungen wurden durch die Tatsache behindert, daß bereits vier Monate lang Ausgrabungen erfolgt waren. Die rechteckigen dunklen Stellen (in den Abbildungen durch Kreuzschraffur gekennzeichnet) stellen die ausgehobenen Gebiete der Schichtengrabung dar, die grauen Gebiete dahinter (durch einfache Schraffur gekennzeichnet) sind sog.
    » Sonarschatten «.
    Professor WilfordSmith Bericht über die Ausgrabungen bei Bet Hamesh ER BEOBACHTETE DIE beiden schon eine ganze Weile. Wie man bei dem grellen Sonnenlicht auf dem Bildschirm des Computers überhaupt etwas erkennen konnte, war ihm ein Rätsel, aber die beiden schienen ihre Blicke überhaupt nicht davon losreißen zu können. Der knochige Typ, der vor dem Gerät auf einem Hocker saß und in seinem speckigen T-Shirt und den fadenscheinigen Jeans aussah, als sei er zu ausgemergelt, um aus eigener Kraft stehen zu können, redete in einem fort, und Judith stand, die rechte Hand aufreizend in die Hüfte gestützt, bei ihm und lauschte ihm mit einer Hingabe, die Stephen immer weiter auf die Palme brachte, je länger er sich das Schauspiel ansah. Und wie er dabei mit den Händen fuchtelte! Geradezu verdächtig. Als lege er es darauf an, sie irgendwann» versehentlich «zu berühren.
    Bin ich etwa eifersüchtig? fragte Stephen sich mit milder Verblüffung. Unfug. Er war nicht eifersüchtig. Nein. Er hatte nichts dagegen, wenn eine Frau mit anderen Kerlen schlief. Was ihn aufregte, war einzig, wenn sie mit ihm nicht schlafen wollte. Das konnte man kaum als Eifersucht bezeichnen.
    Als er näher kam, bekam er die ersten Fetzen ihrer Unterhaltung mit. Der Mann schien tatsächlich von nichts anderem als von den technischen Einzelheiten seiner Anlage zu reden, die er den ganzen Tag über aufgebaut hatte. Die Lastwagen waren wieder abgefahren und hatten außer einem Berg Kisten zwei Männer zurückgelassen. Einer von ihnen, nämlich der ebenso hungrig wie mexikanisch aussehende Mann, der sich jetzt so verzweifelt abmühte, die rassige Israelin zu beeindrucken, hatte mehr oder weniger die ganze Arbeit gemacht. Er hatte Kisten ausgepackt, dicke Kabel über das gesamte Ausgrabungsgelände gezerrt und seltsame Metallgebilde in den Boden gerammt, die aussahen wie überdimensionale Zeltheringe. In diese wiederum hatte er kleinere Gebilde eingeschraubt, die er vorsichtig und behutsam aus kleinen Holzkästen nahm, die, soweit man das aus der Ferne beobachten konnte, innen mit rotem Samt ausgepolstert waren. Sensible Geräte also, wahrscheinlich Meßgeräte. Und die Kabel wurden an diese Meßgeräte angeschlossen, bis schließlich die gesamte Gegend verkabelt war.
    »Aber was macht das Gelände so schwierig?«hörte er Judith fragen, die sein Näherkommen ignorierte.
    »Die Ausgrabungen«, erklärte der Techniker und bleckte seine schlechten Zähne. Das sollte wohl ein Lächeln sein.»Die

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