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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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Wollen Sie ein Haus bauen? Träumen Sie von einem Karrieresprung ins Ausland? Wollen Sie wichtige Erfahrungen sammeln, bevor Sie Ihr eigenes Unternehmen gründen? Oder ist Ihnen Ihr Beruf eine echte Herzensangelegenheit? Dann wissen Sie ja, wofür Sie immer wieder durch den »Ritus« gehen. Und dann können Sie auch die dümmsten Demütigungen relativ gelassen an sich abgleiten lassen.
    Knacker: So spielen Sie mit den feinen Unterschieden
    Als Journalisten, aber auch als Jobsuchende haben wir viele Ausflüge in alle möglichen Unternehmen und damit auch in alle möglichen Milieus unternommen. Auf Grundlage unserer eigenen Erfahrungen und unserer Recherchen sind wir jetzt mal so mutig, folgende Empfehlungen abzuleiten:
     
    |91| 1. Entwickeln Sie ein Gespür für feine Unterschiede. Beobachten Sie Ihr eigenes Milieu. Nehmen Sie das Milieu des Unternehmens unter die Lupe, in dem Sie gerne einen Job hätten. Blättern Sie die Zeitschriften durch, die die Menschen bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber (wahrscheinlich) lesen. Und wenn Sie Spaß daran haben, ganze Bücher über die Eigenarten bestimmter Milieus zu lesen, können wir Ihnen einen Blick in das Literaturverzeichnis dieses Buchs empfehlen.
     
    2. Entscheiden Sie bewusst, wie Sie sich positionieren wollen. Am besten irgendwo zwischen totaler Überanpassung aus Angst und totaler Verweigerung.
    Nehmen Sie die Regeln, die Sie entdecken, genau zur Kenntnis – aber nehmen Sie sie bitte nicht zu ernst! Das bestätigt sogar Eliteforscher Michael Hartmann: »Soziale Aufsteiger lassen es fast immer an der erforderlichen oder zumindest erwünschten Selbstverständlichkeit im Auftreten wie Verhalten und damit zugleich auch an der Bereitschaft mangeln, den offiziellen Kanon und die herrschenden Codes auch einmal gekonnt infrage zu stellen beziehungsweise sie gegebenenfalls einfach zu durchbrechen.« Der spielerische Umgang mit den gültigen Regeln sei ein Zeichen von Souveränität – nicht deren genaue Befolgung! Der Regelbruch mache die entscheidende Differenz aus zwischen denen, die dazugehören, und denen, die nur dazugehören wollen.
     
    3. Setzen Sie sich in Szene. Strengen Sie sich nicht übermäßig dabei an, den Eindruck zu vermitteln, Sie gehörten dazu, sonst tun Sie möglicherweise zu viel des Guten. Bleiben Sie cool. Bleiben Sie immer Sie selbst. Betreiben Sie nur ein wenig Mimikry. Wie das?
    »Jeder kann so tun als ob, ohne dass dies wirkungsvoll verhindert werden könnte«, schreibt Markenexperte Kai-Uwe Hellmann, Professor für Soziologie an der Universität Essen-Duisburg. »Hochstapelei in der Lebensführung« sei schon im 18. Jahrhundert in Mode gekommen. Dass sie bis heute stark en vogue ist, zeigt sich an den hohen Auflagen der Zeitschriften, die uns Einblick geben wollen in den Lifestyle der Stars und jeden Monat von Neuem geheimnistuerisch erklären, |92| welche »Must-haves« wir nun in den Kleider- und Kosmetikschrank zu stopfen hätten.
     
    4. Zeigen Sie professionelle Empathie! Wenn Sie das Gefühl haben, wirklich einen völlig fremden Stallgeruch zu verströmen, dann setzen Sie auf einer grundsätzlichen, menschlichen Ebene auf Sympathie.
    Spiegelneuronenforscher Joachim Bauer ist jedenfalls überzeugt, dass das geht: »Die Fähigkeit, Empathie und Mitgefühl so auszudrücken, dass sie von anderen als angemessen empfunden wird, scheint eines der Geheimnisse einer sympathischen Ausstrahlung zu sein. In sich selbst Spiegelungen anderer Menschen zuzulassen, sich durch ihre Ansichten und Empfindungen berühren zu lassen, scheint mit Sympathie belohnt zu werden.« Umgekehrt: Sie finden Menschen auch sympathisch, die adäquat und kongruent spiegeln können – auch wenn sie ihnen ansonsten fremd sind.
    Das funktioniert aber nur, wenn die Spiegelneurone und der Verstand Ihres Personalers einigermaßen intakt sind. Leider gibt es immer wieder Personaler, die weder ihre Intuition noch ihre Intelligenz nutzen – die unreflektiert einfach nach Nasenfaktor auswählen: »Der sieht so aus wie ich (oder der Chef), der verhält sich so wie ich, der riecht so wie ich, der muss also gut sein!«
    Shit happens
    Wenn Sie einen anderen Stallgeruch mitbringen, dann haben Sie bei derartig unreflektierten Personalern tatsächlich keine Chance. Bitte verbuchen Sie eine solche Erfahrung nicht als persönlichen Misserfolg! Und erst recht nicht als mangelnde Qualität Ihrer »Persönlichkeit«. Verbuchen Sie eine solche Erfahrung unter der Kategorie »Shit happens!« und

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