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Das Joshua Gen (German Edition)

Das Joshua Gen (German Edition)

Titel: Das Joshua Gen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Krusch
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spät.
    Schweiß rann Gerichtsgutachter Goodmann von der Stirn als er bei ihnen ankam. »Miss Linney«, keuchte er außer Atem und mit roten Wangen, »wir ... wir waren noch nicht fertig.«
    »Oh doch, das waren wir!«, erklärte sie.
    William hatte etwas länger für den Weg gebraucht. Margaret sah ihm entgegen, sie blickte in die wässrigblauen Augen des Mannes, der sie von Kindesbeinen an ermutigt hatte, Anwältin zu werden.
    »Warum tust du mir das an, Will?«
    »Das könnte ich dich fragen ... Der Vatikan entführt Kinder, um an ihnen Experimente zu vollführen? Meine Güte, Mag, was ist nur in dich gefahren?!«
    »Die Wahrheit.«
    »Sie meinen seine Wahrheit, Miss Linney, die Wahrheit Ihres Mandanten ...«
    »Den ihr alle für verrückt haltet, ich weiß, aber Vince ist nicht verrückt!«, rief sie. »Und er braucht eine Verteidigung!«
    »Er braucht die Psychiatrie, Miss Linney. Ihr Mandant leidet unter Paranoia. Ein Paradebeispiel. Er spinnt seine Geschichte weiter und weiter, immer größere Unglaublichkeiten werden präsentiert, damit sie noch funktioniert. Er hetzt von Bundesstaat zu Bundesstaat mit einer Frau ohne Namen, verfolgt von Männern ohne Namen! Sein Wahn überschattet alles, verdunkelt die Realität. Anscheinend auch Ihre. Sie sind Vince auf den Leim gegangen. Er hat Sie in einen Keller unter einem Keller geführt.«
    »Auch ein Paranoider kann verfolgt werden, Klugscheißer!«
    »Mag, bitte beruhige dich.«
    »Ach was, Will, warum hast du ihn überhaupt angeschleppt?! Der hat doch nicht eine einzige Zeile von Vince gelesen! Oder wissen Sie etwa schon, warum alle Welt hinter Nathan her ist, Mister Gerichtsgutachter?!«
    »Nein. Aber ich würde es gerne erfahren.«
    Arthur Goodmann blickte sie freundlich an.
    Sie atmete durch. Dann sagte sie es. »Durch das Joshua-Gen könnte Jesus in Nathan auferstanden sein.«
    Er nickte interessiert. »Und was dann? Was soll die Rückkehr von Gottes Sohn bewirken?«
    »Die Apokalypse natürlich! Prüfen Sie doch die Fakten!«
    »Fakten, Miss Linney?«
    »Die Bibel ist voll davon! Da wird von einem Tier berichtet, das war und nicht ist, und von einem gefallenen Engel, der durch die Wiederkehr Jesu befreit wird. So kommt es zu der Schlacht. Alle großen Religionen erwarten sie. Von Anbeginn wurde sie verkündet durch Seher und Propheten, die Apostel Petrus und Paulus, das Buch Henoch, die Worte Jesu ... Vieles davon bestätigt die Geschichte meines Mandanten, Dinge, die Vince nie erwähnte, die er gar nicht wissen konnte – und doch passt alles zusammen!«
    Paul blickte sie entsetzt an. »Du glaubst das ja wirklich.«
    »Es spielt gar keine Rolle, ob ich es glaube. Es genügt, wenn ein paar Irre im Vatikan es tun und deshalb anfangen, Kinder zu entführen.«
    »Damit kommst du niemals vor Gericht durch.«
    »Das werden wir noch sehen, Paul.«
    »Nein, das werden wir nicht. Es ist nicht länger dein Fall.«
    Sie sah Williams tränenerfüllte Augen.
    »Du hast dich so verändert ...«, sagte er.
    »Sie braucht professionelle Hilfe«, sagte Arthur Goodmann.
    »Wollen Sie immer noch ein Taxi?«, rief jemand.
    Der Wagen hielt auf ihrer Höhe.
    »Musste erst noch wenden. Sorry, Lady.«
    »Das macht nichts, das macht nichts!«, erklärte sie erleichtert der nur einen Meter entfernten Rettung. Der Fahrer des Taxis lächelte durch das Beifahrerfenster. Er war jung. Ein Farbiger. »Kommen die Herren auch mit?«
    »Nein!«, antwortete sie entschieden.
    »Dann können die Sie ja jetzt loslassen ...«
    »Fahren Sie bitte weiter«, sagte Paul zu ihm.
    »Lasst mich endlich los!«, fauchte Margaret.
    »Diese Frau steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sie muss unbedingt unter ärztliche –«
    »Die wollen mich in die Irrenanstalt stecken!«, fiel sie Arthur Goodmann ins Wort. »Helfen Sie mir! Ich bin vollkommen gesund! Ich bin Anwältin und kurz vor der Aufklärung eines besonderen Falles. Ich kann Ihnen meine Anwaltszulassung zeigen! Meine Akten!«
    »Ist mir gleich, ob Sie Anwältin sind oder verrückt, ich will nur, dass diese Typen Sie jetzt loslassen.« Die Beifahrertür flog auf. Er zeigte auf sein Funkgerät. »Mit dem Kasten hier kann ich ganz schnell ein paar Kollegen kommen lassen, die mächtig sauer auf alle reagieren, die eine Lady auf der Straße belästigen, und die vor der Polizei schwören werden, dass Sie sich dabei besonders hervortaten, Mister Feiner Anzug!«
    Paul ließ sie los.
    Rasch stieg Margaret in das Taxi. »Das Gesetz dieses Staates verbietet

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