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Das Joshua Gen (German Edition)

Das Joshua Gen (German Edition)

Titel: Das Joshua Gen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Krusch
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übrigens Zwangseinweisungen, meine Herren ...« Sie winkte ihnen kühl lächelnd.
    Der Wagen fuhr los.
    Seufzend lehnte sie sich zurück. »Danke. Sie schickt wirklich der Himmel.«
    Der Taxifahrer grinste. »Meine Mutter ist anderer Meinung. Ich würde fahren wie der Leibhaftige, sagt sie immer.«
    Sie blickte den jungen Mann von der Seite an.
    »Glauben Sie an den Teufel, Mister Taxi?«
    Er runzelte kurz die Stirn. »Manche Dinge existieren, ob man daran glaubt oder nicht«, sagte er dann.
    Sie lachte. »Das wäre ein toller Aufkleber, wirklich!«
    Er gab Gas. Schnell verschwanden Paul, William und Arthur Goodmann im Rückspiegel.
    »Wo soll’s hingehen, Lady?«
    »In eine psychiatrische Klinik.«
    »Ich dachte, da wollten Sie auf keinen Fall hin.«
    »Die drei denken das hoffentlich auch.«
    »Und was wollen Sie in der Klinik?«
    Margaret lächelte.
    »Ich werde das Ende einer Geschichte lesen.«

    Vielleicht träumte er das alles. Vielleicht lag er immer noch in seinem Bett mit Ornella, der blonden Archäologiestudentin aus seinem Seminar ...
    »Lass ihn liegen! Er stirbt!«
    Nein, kein Traum. Keine Erschöpfung nach heißer Lust, sondern Angst und Panik.
    »Kate, komm endlich! Er ist verloren!«
    Er sah sie weinen. Er verstand nicht, warum sie es tat. Der rufende Junge hinter ihr weinte nicht. Er kannte ihn. Ben. Bilder schossen durch seinen Kopf. Ein Loch in der Wand einer Tiefgarage, eine Tür aus Silber, Fässer voll Salz und ... »Matteo, Matteo, steh auf!« Das kleine Mädchen, das bei ihm kniete, schüttelte ihn. Er lächelte. »Ja, ich bin Matteo und ich habe eine archäologische Entdeckung gemacht. Eine Stadt unter der Stadt, weißt du.« Und zwei Kinder, die dort lernen, wie man Dämonen fängt. Matteo lachte. Mehr Bilder rasten auf ihn zu, rissen ihn mit sich: Ein zweites Beben, ein halb eingestürzter Gang. Er riecht Schwefel. Dämmerlicht und Staub, aus dem sich ein massiger Schatten auf krummen stämmigen Beinen anschleicht. Dunkelrot glüht ein einziges Auge aus der bulligen Stirn des Hundewesens. Du bist jetzt ein Köder, Matteo, hört er das Mädchen sagen.
    Er blickte Kate an. »Ist das wirklich passiert?«
    Die Kleine nickte schluchzend.
    »Dann zeig mir, was noch geschehen ist.«
    Sie hielt mit ihren kleinen Händen seine Hand, schickte ihm die Bilder, ließ ihn alles wieder erleben: Kate, Ben und er rennen. Fliehen. Zu einem Versteck. Leonardo. In seine Werkstatt. Leonardo da Vincis Werkstatt! Er kann es kaum fassen. Die Kinder erzählen vom heiligen Tuch. Es war mal hier. In dieser Vitrine. Leonardo kopierte es mit einer Maschine. Sie steht noch in dem Raum. Unglaublich, flüstert Matteo. Er sieht das Bannsiegel im Boden unter der schweren Tür. Die Pläne an den Wänden, den einsamen Holzschemel Leonardos. Dann bellt ein schwarzer Hund, und ein Mädchen lacht. Matteo erkennt das Mädchen. Madeleine. Ihr Gesicht ist uralt. Sie reitet auf dem schwarzen Hund in die Werkstatt. Sie verflucht Kate, will Rache für die Qualen und die Folter durch Priester und ihre Schüler, die aus Gebeinen von Heiligen und Hexen entsprungen waren. Sie schlägt Kate nieder. Ihr zyklopenäugiges Höllentier stürzt sich auf Ben. Donnez-moi de l’eau. Matteo kann sich nicht mehr rühren. Madeleine riecht faulig, sie küsst ihn, ihre vertrocknete Zunge drängt zwischen seine Lippen, leckt den Speichel aus seinem Mund. Gib mir Wasser, Matteo.
    »Das reicht, Kate!« Ben riss das Mädchen von ihm weg. Die Bilder verblassten.
    »Aber er muss wissen, dass sein Tod nicht umsonst ist, dass er uns gerettet hat!«, rief die Kleine verzweifelt.
    Matteo blickte hinauf zur hohen Decke. Er lag auf dem Boden eines alten, großen Gewölbes. Gänge verloren sich im Dunkel hinter dem wenigen Licht. Irgendwo bebte wieder die Erde.
    »Wo ist mein Helm?«, fragte er mit schwacher Stimme.
    »Ein schwarzer Hund hat ihn«, antwortete Ben.
    »Und dabei wollte er eigentlich meinen Kopf ...« Kate hockte sich wieder neben den Archäologen.
    »Ich habe euch gerettet?«
    Die beiden Kinder nickten.
    »Du hast Leonardos Maschine wieder in Gang gebracht. Das helle Licht der Sonne schoss aus ihren halmdünnen Rohren an den langen beweglichen Armen. Leonardo malte damit einst Jesus auf ein zweites Tuch. Wir brannten damit ein Kreuz in die Stirn und das Auge des schwarzen Hundes ...«
    Matteo hob mühsam den Arm und strich die Tränen aus Kates blassem Gesicht. Lange blickte er in die tiefgrünen Augen der Zehnjährigen, deren Mutter einst eine

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