Das Jungmädchenbett
bereits da, Ekblom«, sagte er. »Das nenne ich pünktlich. Frühe Vögel erwischen die fettesten Würmer!«
Ich fragte mich, wie es dem braven Vögelchen gehen würde, wenn der fette Wurm verschlief.
Atterbom tauchte in seinem Riesenbüro unter, und etwas später kam das übrige Personal hereingestürmt. Mir sagten sie,, ich solle auf den Verkäufer Arne Berthold warten. Er sollte mich auf seine Stadttour mitnehmen und mir einige seiner vielen Geschäftstricks beibringen.
Kurz vor halb zehn rief Atterbom mich zu sich.
»Berthold kommt Punkt elf. Bis dahin haben Sie nichts zu tun, Ekblom, Sie können also hinuntergehen und Kaffee trinken und um halb elf zurück sein.«
»Frau Åkerberg rief mich heute morgen an«, fügte er hinzu, »sie sagte, sie habe den Eindruck gewonnen, Sie hätten zweifellos Talent bewiesen und würden der Firma sicher noch viel Freude machen. Ich verhehle Ihnen nicht, daß wir Draufgänger zu schätzen wissen. Immer feste ran an den Saftbraten!«
Ich dankte ihm für die Aufmunterung und erklärte, den Saftbraten bei Frau Åkerberg vollständig genossen zu haben und daß er an meinem Appetit nicht zu zweifeln brauche.
Wir lachten beide. Auf dem Weg in das Café, das sich unten im Haus befand, dachte ich darüber nach, was Frau Åkerberg mit ihren Bemerkungen über mich gemeint hatte und welches meiner Talente sie am meisten schätzte. Eine gewisse Begabung hatte ich ihr gegenüber ja an den Tag gelegt. Schätzte sie nun diese Fähigkeiten, oder hielt sie mich wirklich für eine kommende Verkaufskanone? Ich war fest entschlossen, bei ihr noch mehrere Prüfungen abzulegen und ihre breitgefächerten Kenntnisse in mich aufzusaugen. Diese Lehrmeisterin war ganz nach meinem Geschmack.
Aber ich ließ mir nichts anmerken und behielt meine Erfahrungen mit Frau Åkerberg für mich. Nur eines irritierte mich: die verborgene Kamera in der Wand und der Fotograf im Schrank. Ich nahm mir vor, Frau Åkerberg zu bitten, diese Spezialeinrichtung bei mir außer Betrieb zu lassen. Andernfalls würde ich in der Entwicklung meiner Gaben gehemmt werden. Als ahnungsloser Filmschauspieler wollte ich nicht agieren, so sehr ich auch bei Frau Åkerberg zu allem bereit war.
Ich ging nach unten und trank eine große Tasse starken Kaffee. Der tat mir gut, denn ich hatte ein ziemlich lahmes Gefühl in den unteren Extremitäten. Als ich über den Hosenlatz strich, fühlte ich, daß der Schwanz in einem sehr druckempfindlichen, mitgenommenen Zustand war und schlaff und abgekämpft herunterhing. Kein Wunder — bei der Überanstrengung!
III
Arne Berthold entpuppte sich als ein jovialer Mann, etwas über Vierzig. Das Gesicht war leicht gerötet, die Nase wies Alkoholporen auf, aber im ganzen hatte er das, was die Frauen den Charme der grauen Schläfen nennen.
Wir wurden einander durch die Kassiererin, Frau Nilsson, vorgestellt, und an diesem Morgen sollte — nach
Arne Bertholds Erklärung, obwohl es bereits auf den Lunch zuging — eine Geschäftstour nach Flen gemacht werden.
Kurz vor zwölf saßen wir in Arnes Auto, einem grauen Mercedes mit Automatik. Die Sonne schien, als wir den Essingeweg südwärts fuhren. Arne war ein gesprächiger Mann, und bereits bei der Königs-Kurve begann er über die erotischen Vorteile zu reden, die mit unserer speziellen Verkaufsarbeit verbunden waren. Als wir Södertälje passiert hatten und die E4 über den Schnellweg entlangfuhren, hatte ich bereits fünf, sechs Nummern von ihm eingehend beschrieben erhalten. Er war gerade dabei zu erzählen, wie er mit seinem Sperma einer Damenfriseuse in Gränna das Haar vollgespritzt hatte, als wir vom Schnellweg herunter gegen Katrineholm schwenkten, und einen Kilometer später, in Järna, erklärte er, daß es ihm damit geglückt sei, ihr einen großen Karton Shampoon zu verkaufen.
»Und den konnte sie ja gebrauchen, um sich alles aus dem Haar herauszuwaschen, ha, ha!«
Der Motor schnurrte und summte behaglich, und wir fuhren durch eine bezaubernde Landschaft. Zu beiden Seiten der Landstraße lagen Kühe auf den Wiesen oder weideten gemächlich, und in Gnesta waren wir hart daran, mit einem vollbeladenen Laster zu kollidieren. Glücklicherweise besaß der Fahrer des Lasters genügend Geistesgegenwart, auf den Platz vor der Esso-Tankstelle einzuschwenken, und verhinderte auf diese Weise ein blutige Katastrophe. Arne war so tief in seine Erzählung über einen Superfick mit einer Geschäftsbesitzerin in Karlstad vertieft, daß er, glaube
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