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Das Juwel der Elben

Das Juwel der Elben

Titel: Das Juwel der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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empfindlichen Trommelfelle seiner Elbenohren müssten platzen. Er versuchte sich aufzurappeln, stellte aber fest, dass er sich kaum bewegen konnte. Das Moos klebte an ihm, und er sank langsam in den Moosballen ein, der daraufhin ein wohliges Knurren ausstieß.
    Angst erfasste Daron. Er strampelte so kräftig er konnte, wollte von diesem Fressmoos, in das er hineingefallen war, nicht verschlungen werden. Doch ein unwiderstehlicher Sog zog ihn abwärts. Es war als ob er in Treibsand oder einen Sumpf geraten wäre. Je mehr er sich bewegte, desto stärker wurde er hinabgezogen.
    Nur Augenblicke später schaute nur noch Darons Kopf aus dem Moosballen hervor. Er wollte schreien, aber nicht einmal das konnte er. Das Moos drückte seinen Brustkorb zusammen, sodass er kaum noch Luft bekam.
    „Daron!“
    Ein angsterfüllter Gedanke Sarwens erreichte ihn. Allerdings wusste er nicht, ob das Riesenfledertier sie ebenfalls abgeworfen hatte und sie sich in der Nähe befand oder ob Rarax einfach mit ihr davongeflogen war. Gleichzeitig nahm er auch noch andere Gedanken wahr. Sie stammten von dem Fressmoos und waren recht einfach. Das Fressmoos war nur von Gier und Hunger erfüllt und freute sich über den saftigen Fleischbrocken, der ihm sozusagen ins Maul geflogen war. Daron gab das Gestrampel nun auf, denn er sah ein, dass es seine Lage nur verschlimmerte. Jede Bewegung ließ ihn nur noch tiefer ins Fressmoos versinken.
    Das Herz schlug Daron bis zum Hals. Er versuchte sich zur beruhigen, auch wenn es bereits an seinem Kinn kitzelte und es nur noch wenige Augenblicke dauern konnte, bis das Fressmoos ihn völlig verschlungen hatte. Er versuchte seine magischen Kräfte zu sammeln. Die vollkommen schwarz gewordenen Augen schauten gerade noch aus dem Moos, als der Sog plötzlich aufhörte. Ein fürchterliches Brüllen war auf einmal zu hören, und nicht mehr Hunger und Gier beherrschten die einfachen Gedanken des Fressmooses, sondern Schmerz. In Darons engerer Umgebung war das Moos überall vertrocknet und sah fast aus, als wäre es verbrannt. Und dieser Bereich breitete sich noch weiter aus. Darons magische Kräfte bewirkten dies, und dann wurde der junge Elbe von unten angehoben und aus dem Schlund des Fressmooses geschleudert. Er landete ein paar Schritte entfernt auf dem weichen, etwas sumpfigen Boden.
    Sofort rappelte er sich auf. Ihm war schwindelig. Alles drehte sich vor seinen Augen. Der Einsatz der Magie hatte ihn viel Kraft gekostet. Viel mehr, als er geahnt hatte.
    Er verschloss seine Ohren vor dem tiefen Gebrüll des Fressmooses, das zum Glück am Boden festgewachsen war und ihm nicht folgen konnte. Aber die Wut, die dieses Wesen empfand, war deutlich zu spüren. Seine Gedanken waren voller Hass.
    Daron wich ein paar Schritte zurück. Überall raschelte, knackte und schabte es zwischen den riesigen Schachtelhalmen und den anderen Pflanzen, die überall im Wilderland zu finden waren. Im Wilderland hatten sich sowohl Pflanzen als auch Geschöpfe erhalten, die in anderen Gebieten des Zwischenlandes längst ausgestorben waren.
    Das Fressmoos hatte sich noch immer nicht beruhigt. Die rußschwarz gewordene Stelle, wo Daron sich befunden hatte, war noch deutlich zu sehen.
    Das hast du nun davon, dachte Daron. Hättest eben nicht versuchen dürfen, mich zu verspeisen!
    Daron achtete genau auf seine geistigen Sinne. Vielleicht konnte er noch einmal einen Gedanken von Sarwen auffangen!
    „Wo bist du, Sarwen?“
    Vorsichtig setzte Daron einen Fuß vor den anderen und schaute dabei immer wieder zu Boden. Waffenmeister Thamandor hatte in seinen Erzählungen mehrmals die Flügelschlangen erwähnt, vor denen man sich in Acht nehmen musste. Aber auch die Riesenvögel und viele andere Geschöpfe, die im Wilderland beheimatet waren, konnten gefährlich werden.
    „Sarwen!“
    Er sandte seine Gedanken mit der größtmöglichen Kraft. Dabei fühlte er sich schwach und elend. Er lehnte sich gegen einen der wenigen Bäume, der so dick war, dass wahrscheinlich zwanzig ausgewachsene Männer nötig gewesen wären, um seinen Stamm zu umfassen.
    „Daron?“
    Knacken und Rascheln ließen ihn aufschrecken. Er schaute zur Seite, sah wie hohes Gras und ein Busch in Bewegung gerieten, dann trat Sarwen aus dem Gestrüpp hervor. Ihre Arme und ihr Gesicht waren über und über mit Striemen und anderen kleinen Wunden bedeckt.
    „Daron, da bist du ja!“, rief sie.
    „Was ist mit dir passiert?“
    „Ich bin in einem Dornengebüsch gelandet“, berichtete

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