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Das Juwel der Elben

Das Juwel der Elben

Titel: Das Juwel der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ohnehin schwach genug.“
    Daron deutete auf ein paar Blumen, die zwischen den plattgetretenen Pflanzen emporgewachsen waren. Das war der Beweis Die Riesenmammut-Herde musste tatsächlich schon vor längerer Zeit vorbeigezogen sein.
    „Wenigstens kommen wir auf diesem Trampelpfad schneller voran“, sagte er. „Also beeilen wir uns!“
    Sie folgten dem Trampelpfad. Immer wieder hörten sie seltsame Laute aus dem wild wuchernden Buschwerk zu beiden Seiten. Einmal erhob sich ein großer dunkler Vogel in die Luft, der aussah wie eine Krähe und so groß war wie ein Pferd. Offenbar hatten sie das Tier aufgeschreckt. Daron versuchte den Geist des Krähenvogels zu erspüren, aber es gelang ihm nicht.
    "Es könnte sein, dass es hier Geschöpfe gibt, auf die selbst unsere Magie keine Macht ausübt" , sandte ihm Sarwen einen Gedanken, der auch Daron schon gekommen war.
    „Ja“, stimmte er laut zu. „Und leider können wir nicht hoffen, dass uns diese Geschöpfe alle freundlich gesonnen sind!“
    Eine ganze Weile waren sie schon dem Trampelpfad der Riesenmammuts gefolgt und sahen dabei auch die gewaltigen, fast kreisrunden Fußspuren, die diese Giganten hinterließen. Es war genauso, wie Lirandil es berichtet hatte.
    „Aber jetzt ist mir auch klar, wieso es im Wilderland viel weniger Bäume gibt als im Waldreich“, meldete sich Sarwen zu Wort. „Ist ja wirklich kein Wunder, wenn diese Gegend dauernd von RiesenmammutHerden durchquert wird, die alles niedertrampeln. Bäume können bestimmt nicht so schnell nachwachsen wie Sträucher und Riesenschachtelhalme und …“
    Daron blieb plötzlich stehen.
    "Still!"
    Allein sein Gedanke reichte aus, um ihr sofort klarzumachen, dass etwas nicht stimmte.
    Sie standen wie angewurzelt da und lauschten mit ihren feinen Elbenohren.
    Da war ein schabendes Geräusch. Noch war es selbst für die beiden Elbenkinder kaum aus dem Chor der Tierstimmen und dem Rascheln der Pflanzen herauszuhören. Ganz leicht spürte Daron den Boden unter seinen Füßen vibrieren. So leicht, dass nur ein Elb es bemerken konnte. Er sah Sarwen an und wusste, dass es ihr auch schon aufgefallen war.
    "Was ist das?" , fragte sie mit einem Gedanken voller Ratlosigkeit und Verwunderung.
    "Ich weiß es nicht" , erwiderte Daron. Keiner von ihnen hätte es noch gewagt, sich laut zu äußern. Daron spürte, dass sich das, was immer es auch sein mochte, näherte. Und zwar gleich aus mehreren Richtungen. Es kam aus der Tiefe der Erde, und das schabende Geräusch wurde immer deutlicher.
    Dann sahen sie plötzlich, wie sich an einer Stelle der Boden etwas anhob. Erde wurde emporgeworfen, als ob sich ein Maulwurf an der Erdoberfläche grub.
    Aber dies war kein Maulwurf, sondern ein Wesen, dass wie eine Schlange mit Flügeln aussah. Doch diese Flügel dienten keineswegs dazu zu fliegen. Es waren Grabwerkzeuge, mit denen sich die Kreatur durch das Erdreich wühlte. Aus welcher Tiefe dieses Wesen auch immer hervorgestiegen war, vermochten die Elbenkinder nicht zu sagen. Die Flügelschlange kroch halb aus der Erde, reckte den Kopf in die Höhe, stieß einen fauchenden Zischlaut aus, und eine gespaltene Zunge zuckte aus ihrem Maul.
    Dann senkte sie den Kopf und tauchte wieder hinab in die Erde, wühlte sich durch die Schicht von halb vermoderten Pflanzenresten in den Boden und war im nächsten Moment verschwunden.
    Dafür tauchten drei, vier, fünf weitere dieser Flügelschlangen aus der Tiefe empor und reckten ebenfalls die Köpfe, so als wollten sie nach geeigneter Beute Ausschau halten.
    Und die hatten sie offenbar gefunden, denn sie schnellten auf Daron und Sarwen zu.
    Dabei furchte jedes dieser Tiere wie ein Pflug durch den Boden, und das aufgeworfene Erdreich schoss, so schien es, auf die Elbenkinder zu.
    „Verschwindet!“, rief Sarwen und rief eine mächtige Zauberformel, mit der es ihr für gewöhnlich gelang, einen sehr großen Teil ihrer Zauberkraft zu sammeln. Ihre Augen wurden schwarz, und sie richtete ihre Hände auf die sich nähernden Flügelschlangen.
    Doch die Geister dieser Kreaturen waren ebenso schlecht zu beeinflussen wie der große Krähenvogel, dem sie zuvor begegnet waren. Die Flügelschlangen stoppten jedoch kurz ihre Annäherung und tauchten noch einmal mit ihren wütend fauchenden Köpfen aus der Erde hervor. Lange Giftzähne ragten aus ihren Oberkiefern.
    Immer mehr dieser Bestien erschienen am Boden und näherten sich. Die ersten hatten Daron und Sarwen fast erreicht.
    Daron nahm seinen Dolch und

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