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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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Mehrzahl Amerikaner, aber auch zwei Briten, zwei Franzosen und ein Deutscher, ein Holländer und ein Italiener. Mehrere amerikanische Senatoren, Mitglieder der Kommission des Auswärtigen Amtes, Republikaner und Demokraten. Ein Vizedirektor der CIA. Drei ehemalige Mitarbeiter aus dem engsten Umkreis von George Bush, aus der Geschäftswelt. Drei europäische Ex-Außenminister. Ein ehemaliger Generalsekretär der UNO. Und ...
    ... ein ganz besonderer Name. Einer der engsten Berater Präsident Clintons, einer seiner persönlichen Freunde, eine Persönlichkeit, die die ganze Welt kannte. Er hatte dreiunddreißig Millionen Dollar erhalten.
    »Ich verstehe jetzt, weshalb der General so hartnäckig ist«, bemerkte Nick mit brüchiger Stimme. »Es wäre der Skandal des Jahrhunderts. Amerika und mehrere westliche Länder würden dadurch dauerhaft in den Schmutz gezogen. Ich bin nicht sicher, ob Präsident Obama einen derartigen Skandal überleben würde, obwohl er persönlich nicht haftbar ist.«
    »Mandrake hat zu lange gewartet!«, rief Osama. »Man muss alles im Internet veröffentlichen, so schnell wie möglich. Sobalddas Dossier öffentlich gemacht ist, kann uns niemand mehr deswegen angreifen.«
    »Wir würden eine riesige Verantwortung auf uns nehmen«, erwiderte Nick. »Bedenken Sie: Das ist kein Skandal mehr, das ist ein Tsunami.« Er beugte sich zu Mullah Bakir vor, der seit dem Beginn ihres Gesprächs nichts mehr gesagt hatte. »Sie sagen gar nichts, weshalb? Woran denken Sie?«
    Mullah Bakir seufzte, er lockerte den Sicherheitsgurt.
    »Einen derartigen Skandal hatte ich nicht erwartet. Der amerikanische Einfluss in der Welt wäre durch diese Enthüllungen empfindlich beschädigt. Selbst wenn er nichts für die Verfehlungen seiner Umgebung kann, sähe Präsident Obama seine Popularität blitzschnell schwinden. Republikaner wie Demokraten wären betroffen, niemand hätte mehr Vertrauen in das politische System Amerikas. Ich will kein derartiges Szenario.«
    »Ich verstehe Sie nicht, Mullah«, sagte Osama. »Wünschen Sie sich denn nicht viel eher, dass Amerika geschwächt wird, um aus der Position des Stärkeren heraus operieren zu können?«
    Mullah Bakir legte seine Hand auf Osamas Arm.
    »Ich wollte Informationen, Bruder, denn Information, das bedeutet Macht, aber diese Information hier ist nutzlos. Es ist, als hielte man ein Reagenzglas mit Nitroglyzerin und stünde auf den Bergen Russlands.«
    »Ich verstehe Sie nicht«, wiederholte Osama.
    »Ein Bericht liefert den Beweis, dass Afghanistan überreich an Bodenschätzen ist. Rare Metalle, Lithium, Uran. Dieses Land ist ein geologisches Wunder. Die Welt wird sich gegenseitig zerstückeln, um dessen habhaft zu werden. Jeder wird sein Tal, seine Mine kontrollieren wollen. Das Land riskiert, in die Luft zu fliegen. Man muss dafür sorgen, dass dieses Katastrophenszenario nicht Wirklichkeit wird. Um die Einheit des Landes garantieren zu können, braucht man eine starke politische Macht. Die Amerikaner haben verstanden, dass wir, die Taliban, die einzige Lösung sind.«
    »Das ist absurd! Ich will nichts mehr davon hören!«
    »Lassen Sie mich ausreden. Die Taliban werden die Schutztruppe der NATO hinwegfegen, Bruder Osama, es ist nur eine Frage der Zeit. Die Amerikaner haben das bereits begriffen und deshalb den Prozess der nationalen Wiedervereinigung in Gang gebracht, was nur ein Vorwand ist, damit wir, die gemäßigten Taliban, wieder das Ruder übernehmen können. Unsere Zeit ist da. Wir müssen die historischen Taliban aus dem Umkreis von Mullah Omar und seiner Häscher loswerden und eine neue Macht installieren, die wahre nationale und religiöse Revolution bewerkstelligen, die nach unseren Vorstellungen beschaffen sein muss. Nur die Vereinigten Staaten können uns dabei helfen, dieses Szenario in die Tat umzusetzen. Mit Hilfe ihrer Soldaten werden sie die Sicherheit in unseren Minen wiederherstellen und die besten Verträge für sich herausholen. Die anderen Länder, Pakistan, Indien, China, Russland hoffen allesamt, dass dieses Land zerbricht, um sich so unsere natürlichen Ressourcen zu sichern.«
    »Und jetzt wollen Sie auf einmal den Amerikanern aus der Hand fressen? Und dieses Dossier einfach über Bord werfen?«, empörte sich Osama. »Wo so viele Leute gestorben sind, weil sie uns helfen wollten, es wiederzuerlangen?«
    »Nein. Ich will, dass die Mörder, die sich auf Kosten meines Landes bereichert haben, bestraft werden und dass dieses System

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