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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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gepanzerten Wagens auf.
    »Gefahr.
They shoot us!
«, kreischte der alte Mann.
    »Du gehst mir allmählich auf die Nerven. Hör auf!«
    Nach einer Viertelstunde zupfte der Alte Amin am Ärmel und deutete auf ein Haus, das zwischen zwei Verkaufsständen eingezwängt war.
    »Wenn wir alle dorthin gehen, könnte uns unser Mann mit den NATO-Soldaten verwechseln und Angst bekommen.Amin, wir gehen allein dorthin«, befahl Joseph. »Ihr anderen passt auf, aber im Wagen.«
    Sobald sie ausgestiegen waren, rannte der alte Mann davon, so rasch ihn seine Beine trugen. Als Amin ihm nachsetzen wollte, hielt Joseph ihn zurück.
    »Lass ihn. Den brauchen wir nicht mehr.«
     
    Joseph zog eine Waffe hervor und hielt sie an seinen Oberschenkel gepresst, eine lange Pistole mit einem riesigen Schalldämpfer. Auf ein Zeichen des Kopfes in Amins Richtung klopfte dieser an die Tür.
    »Wer ist da?«, rief eine Stimme von innen.
    »Wir kommen als Freunde«, erwiderte der Algerier auf Arabisch. »Wir möchten Ihnen einen Job anbieten.«
    »Ich brauche keinen Job!«
    »Für den hier bekommen Sie zehntausend Dollar.«
    Hinter der Tür raschelte es ein paar Sekunden. Dann sprang die Tür auf. Ein Mann stand im Türspalt, er trug eine traditionelle braune Hose und ein Unterhemd. Kahl, mit Schnurrbart, Bauchansatz. Er hielt eine Waffe auf Amins Kopf gerichtet, die Hand, die sie hielt, zitterte nicht.
    »Verdammt, wer bist du? Ich kenne dich nicht!«, bellte er. »Was willst du von mir? Bist du Amerikaner? Russe?«
    »Ich bin mit einem Freund hier. Ich habe Geld für dich.«
    Joseph trat aus der Deckung, die Pistole an die Hüfte gepresst und auf den Gangster gerichtet.
    »Sag ihm, er soll seine Waffe sinken lassen. Dass er sie nicht brauchen wird.«
    Amin übersetzte. Er habe kein Vertrauen, erwiderte der Gangster.
    »Sag ihm, in den Autos dort drüben seien vier Kommandos. Hätte man ihn töten wollen, wäre er jetzt schon tot.«
    Amin übersetzte wieder. Der Mann blickte in Richtung des Fahrzeugs, zögerte einen Augenblick. Die Gelassenheit seinerGesprächspartner überzeugte ihn, er ließ die Waffe sinken und forderte sie dann auf, hereinzukommen.
    Für Kabuler Verhältnisse war das Haus groß und mit Truhen, Teppichen, einer altmodischen Sitzgruppe und einem Videogerät, das an eine Stereoanlage mit riesigen Boxen angeschlossen war, äußerst luxuriös eingerichtet. Ein RPG-Raketenwerfer und mehrere Kalaschnikows standen an die Wand gelehnt.
    »Die Geschäfte gehen gut, wie ich sehe«, sagte Joseph.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über das Gesicht des Ganoven, als er die Übersetzung hörte. Er deutete auf das Sofa und ließ sich in den Sessel sinken.
    »He, ihr Frauen!«, brüllte er.
    Im Nebenraum regte sich etwas, und zwei Gestalten erschienen im Flur, ohne jedoch das Zimmer zu betreten. Das absolute Kontaktverbot zwischen Fremden und Frauen hielt der Hausherr streng ein.
    »Tee«, befahl der Mann, ohne seine beiden Frauen eines Blickes zu würdigen.
    Die beiden Gestalten verneigten sich und huschten davon.
    »Was wollen Sie?«, fragte der Ganove unvermittelt.
    »Du übersetzt nach und nach«, wies Joseph Amin an. Dann wandte er sich wieder dem Afghanen zu. »Wir haben einen Auftrag für dich. Du sollst einen Offiziellen des Regimes ausschalten, einen Polizisten. Fünftausend Dollar bekommst du sofort, fünftausend, wenn du den Auftrag erledigt hast. Der betreffende Mann hat Bodyguards.«
    »Wie viele?«
    »Zwischen drei und fünf.«
    »Dann wird es also gefährlich. Ist sein Wagen gepanzert?«
    Joseph sah Amin fragend an. »Wissen wir das?«
    »Nein.«
    »Wer ist dieser Polizist?«
    »Osama Kandar.«
    Der Ganove spuckte auf den Boden.
    »Dieser Mistkerl. Einmal hat er versucht, mich festzunehmen, dieser Sohn eines Esels, aber er hatte nichts gegen mich in der Hand, keinen Beweis, und so musste er mich laufenlassen. Sein Wagen ist nicht gepanzert. Ich kann das erledigen, aber ich muss meine Männer mitnehmen. Haben Sie seine Adresse?«
    »Ja.«
    »Wo ist das?«
    Sie wurden durch eine der Frauen unterbrochen, die das Tablett auf der Türschwelle abstellte, indem sie peinlich genau darauf achtete, nicht von den fremden Männern gesehen zu werden. Der Ganove stand auf.
    »Also, wo ist das?«, wiederholte er und brachte den Tee.
    Amin sagte es ihm. Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Unmöglich, es gibt dort eine Kaserne, überall Polizisten. Zu gefährlich.«
    »Und wenn wir dir mehr Kohle geben?«
    »Nein. Da käme man nicht mehr mit heiler

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