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Das Kadett

Das Kadett

Titel: Das Kadett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Dimension zu befördern.«
    »Stimmt. Und?«
    »Und? Na, ich fand, als richtiger Krieger konnte ich doch nicht nur auf meinem Hintern sitzen und zuschauen. Das Schiff war die einzige Waffe, die ich besaß. Daher zielte ich damit und …« Er tat so, als hätte er den Finger am Abzug und schoss. Dann holte er tief Luft. »Aber du hast mich nicht gewarnt, mich völlig ins Messer laufen lassen. Ich schwöre: Wenn du noch mal so einen schmutzigen Trick abziehst, werde ich dich … werde ich dich …«
    »Willkommen in den Diensten meines Lehnsherrn – Waffenbruder«, sagte Bothari grinsend.
    Auson und Thorne tauchten am anderen Ende der Dockanlage auf. »Aha, dort steht er ja mit dem Inneren Freundeskreis«, sagte Auson und blickte auf Miles hinab.
    Thorne salutierte. »Ich habe jetzt die Endresultate, Sir.«
    »Ja, legen Sie los, Rekrut Thorne.« Miles zwang sich zur Aufmerksamkeit.
    »Auf unserer Seite: Zwei tot, fünf verwundet. Keine ernstlichen Verletzungen, mit Ausnahme einer Plasmaverbrennung – die Soldatin braucht eine vollständige Gesichtsplastik, wenn wir eine geeignete medizinische Einrichtung erreichen …«
    Miles’ Magen zog sich zusammen. »Namen?«
    »Die Toten: Deveraux und Kim. Die Gesichtsverbrennung ist Elli … äh … Rekrutin Quinn.«
    »Weiter.«
    »Der Feind verfügte über sechzig Besatzungsmitglieder von der Triumph, Kapitän Tungs Schiff – zwanzig davon Sturmtruppe, der Rest Techniker – und sechsundachtzig Pelier, von denen vierzig Soldaten und der Rest Techniker sind, welche die Veredlungsanlage wieder in Gang setzen sollten. Zwölf tot, sechsundzwanzig mäßig bis schwer verletzt und etwa ein Dutzend leichtere Verletzungen.«
    »Verluste von Gerät: Zwei Raumrüstungen irreparabel beschädigt, fünf reparabel. Die Schäden an der RG 132 … naja …« Thorne blickte durchs Plexiglasbullauge hinaus. Mayhew stöhnte.
    »Außer der Veredlungsanlage und der Triumph eroberten wir noch: Zwei pelische Shuttle für Fahrten innerhalb des Systems, zehn Stationsgleiter, acht Zwei-Mann-Flitzer und die beiden leeren Erzschlepper, die hinter den Mannschaftsunterkünften hängen. Ja … äh … ein pelisches, bewaffnetes Kurierschiff scheint … äh … entkommen zu sein.« Thorne beobachtete besorgt Miles’ Gesicht bei diesem letzten Punkt der Meldung.
    »Verstehe«, sagte Miles. Er fragte sich, wie viel er noch aufnehmen könnte. Allmählich war er wie betäubt. »Weiter.«
    »Nun zur erfreulichen Seite …«
    Es gibt also eine erfreuliche Seite? dachte Miles.
    »Wir fanden etwas, das unsere Personalknappheit lindert. Wir befreiten dreiundzwanzig felicianische Gefangene – wenige Soldaten, die meisten Techniker, die bei vorgehaltener Pistole in der Schmelzerei arbeiten mussten, bis Pelier als Ersatz eintreffen würden. Einigen geht es ziemlich dreckig.«
    »Wieso?«, fragte Miles, doch dann hielt er abwehrend die Hand hoch. »Später. Ich werde alles genau inspizieren.«
    »Jawohl, Sir. Der Rest kann helfen. Major Daum ist sehr glücklich.«
    »Konnte er schon Kontakt mit seiner Kommandozentrale aufnehmen?«
    »Nein, Sir.«
    Miles rieb sich die Nasenwurzel und kniff die Augen zusammen, um das schmerzhafte Pochen im Kopf zu lindern.
    Eine Patrouille von Thornes müden Kriegern marschierte vorbei und brachte eine Gruppe Gefangene an einen sicheren Ort. Miles Blick fiel auf einen untersetzten Eurasier, um die fünfzig, in zerrissener grauweißer oserischer Uniform. Obwohl sein Gesicht stark angeschlagen war und er hinkte, wirkte er hellwach und knallhart. Der könnte ohne Raumrüstung durch Wände gehen, dachte Miles.
    Plötzlich blieb der Eurasier stehen. »Auson!«, rief er. »Ich dachte, Sie seien tot!«
    Er zog seinen Bewacher auf Miles’ Gruppe zu. Miles nickte dem Bewacher zustimmend zu.
    Auson räusperte sich. »Hallo, Tung.«
    »Wie konnten sie Ihr Schiff kapern, ohne …« Der Gefangene stockte, als er Thornes Rüstung und Ausons Waffe, die in Anbetracht der geschienten Arme lediglich dekorativen Wert hatte, bemerkte, sowie, dass beide ohne Bewachung waren. Sein Gesicht zeigte nicht mehr Staunen, sondern abgrundtiefe Verachtung. Er rang nach Worten. »Ich hätte es mir denken können. Oser hatte recht, euch zwei Clowns möglichst weit vom Kampfgebiet fernzuhalten. Nur das Komikerpaar Auson und Thorne konnten es schaffen, sich selbst gefangen zu nehmen.«
    Auson öffnete empört den Mund; aber da rief Thorne: »Halt’s Maul, Tung!«
    Leise sagte er zu Miles: »Wenn Sie wüssten, wie

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