Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
mit Ländern aus dem Zweiten Weltkrieg.
Im Coaching wirkt die Benennung von Lebensthemen oft befreiend. Viele meiner Klienten sprechen von einem Gefühl der Klarheit, das für sie damit einhergeht, zu wissen, »worum es geht«. Vor allem wird oft deutlich, dass sich bestimmte Lebensthemen aus dem privaten Bereich auch auf den beruflichen Lebensweg übertragen. Oder dass gerade ein neues Lebensthema hinzukommt und ein Wechsel der Lebensthemen eintritt, wenn sich die Lebensphase ändert. »Erfolg zu haben, ist jetzt nicht mehr mein Thema«, sagte mir einmal eine sehr erfolgreiche Klientin. »Jetzt frage ich mich eher, was Erfolg eigentlich für mich bedeutet.«
Lebensthemen sind Weggefährten, Aufgaben und manchmal auch Ballast im Lebensrucksack. Unerledigte Lebensthemen fühlen sich an wie eine unerledigte Hausaufgabe des Lebens. Manche Karrierefrauen in meiner Praxis merken mit Ende dreißig, dass sie das Lebensthema »Partnerschaft/Bindung eingehen« unbewältigt mit sich herumschleppen. So ähnlich wie Stefanie, bei der sich dieses Thema zusammen mit der Kinderfrage langsam in den Vordergrund drängt. Mancher gestandene Manager trauerte in meiner Praxis schon einem verpassten offiziellen Abschluss eines Studiums nach oder der nicht gelebten »Zeit der Experimente«. Was immer es ist, das Sie bewegt, für Lebensthemen gilt: »Love it, leave it or change it.« Haken Sie Themen endlich ab oder starten Sie durch! Als ich mit Anfang vierzig merkte, dass eine Dissertation zu schreiben ein Lebenstraum und ein Lebensthema für mich war (auch eines meiner Familie, meines Vaters), das mich nicht losließ, legte ich einfach los. Manche hielten mich für verrückt. Andere, die mich kannten, meinten: Du musst das machen. Tatsächlich fühle ich mich heute »komplett«. Natürlich geht das Leben auch weiter, wenn man ein Lebensthema nicht bewältigt. Aber wenn Sie die Gelegenheit haben, etwas Aufgeschobenes nachzuholen, rate ich Ihnen dies zu tun. Sie werden an Energie gewinnen und an Selbstachtung.
Übung 15 : Fazit der Lebensthemen
Schauen Sie sich nun noch einmal an, was Sie bisher an Informationen zu Ihren Lebensthemen zusammengetragen haben. Legen Sie besonderes Augenmerk auf die Lebensphasenwechsel, denn diese sind oft aufschlussreich. Haben Sie ein Lebensthema mitgeschleppt, unerledigt gelassen? Spukt Ihnen ein Traum noch durch den Kopf? Lassen Sie sich die unterschiedlichen Arten und Beispiele für Lebensthemen durch den Kopf gehen.
Fragen Sie sich:
Welches Lebensthema oder welche Themen sind derzeit bei mir zentral?
Finden sich Themen der persönlichen Lebensstränge im Berufsstrang wieder?
Gibt es Themen, die ich nicht bewältigt habe, aber noch mit mir »rumschleppe« (zum Beispiel das Thema »Partnerschaft oder wirtschaftliche Unabhängigkeit«)?
Gibt es energievolle Lebensthemen und solche, die meine beruflichen Pläne unterstützen?
Tragen Sie abschließend Ihre beiden zentralen Lebensthemen in Ihre KAIROS-Gesamtauswertung in die dafür vorgesehenen Felder ein.
Unsere Protagonisten beschäftigten zum Teil sogar mehr als nur zwei Themen. Sehr verwandte Themen sind daher zusammen aufgelistet:
Christina: Laufbahn-Plateau; Macht/Einfluss gewinnen wollen
Stefanie: Berufliche Identität (vs. Fassade)/Neustart; Ungewolltes Single-Leben/Partnerschaft eingehen
Thomas: Integration der Lebensstränge Familie und Beruf; Meisterschaft in Serie erwerben/Roten Faden finden in der Berufsbiografie
Zum Abschluss dieses Kapitels noch ein Tipp: Wenn Sie Interesse gefunden haben an der Beschäftigung mit Lebensthemen, möchte ich Ihnen empfehlen, sich diesen auch intuitiv und bildlich zu nähern:
Lassen Sie sich von Bildern inspirieren, die Ihr Lebensthema darstellen: Postkarten, Werbefotos, Fotografien …
Sprechen Sie mit Gleichgesinnten: »Wie bist du mit XY umgegangen?«
Lesen Sie Geschichten, Märchen, Mythen, aber auch Biografien von realen Persönlichkeiten, die Ihr Lebensthema durchlebt haben.
Solche Geschichten beinhalten einen Schatz an Haltungen, Werten und Handlungsstrategien für den Umgang mit zentralen Lebensthemen. Und viele davon sind eben universell, also betreffen uns alle früher oder später einmal. In der Literaturliste am Ende des Buches gebe ich einige Anregungen dafür.
Charakterstärken aufspüren:
Was mir hilft, voranzugehen
So wie jeder Mensch seine ganz eigenen Werte und Kompetenzen mitbringt, zeichnet er sich auch durch spezielle Charakterstärken aus. Wenn wir sagen, jemand habe
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