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Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Titel: Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula M. Wagner
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»Charakter«, meinen wir damit etwas Positives, Starkes und ganz Typisches für eben diese Person. Neben Werten, Talenten und Kompetenzen, die wichtig für eine berufliche Neuorientierung sind, gibt es im Bereich der Persönlichkeit also auch noch die Charakterstärken eines Menschen. Dabei handelt es sich um die psychologischen Eigenschaften des Einzelnen, die unabhängig von der jeweiligen Kultur als Teil eines guten und wünschenswerten Charakters weltweit geschätzt werden (siehe Kasten). Zu solchen Charakterstärken gehören zum Beispiel Fairness, Durchhaltevermögen, aber auch Neugier, der Sinn für das Schöne und Exzellenz und soziale Intelligenz.
    Wenn Sie eine berufliche Änderung planen, die Ihnen einiges an Mut und Kraft abverlangen wird, lohnt es sich besonders, sich mit Ihren Charakterstärken zu beschäftigen. Unsere Top-5–7-Charakterstärken (die Sie anschließend für sich gleich herausfiltern werden) sind nämlich so etwas wie der Treibstoff für unseren Veränderungsmotor. So untersuchten wir auch bei Stefanie sehr genau ihre Charakterstärken, damit sie ihre Kraftquellen anzapfen konnte, um ihren sicheren Job als Bilanzbuchhalterin aufzugeben und ihre wirklichen Kompetenzen in den Mittelpunkt ihres Berufs zu stellen.
    Charakterstärken sind einerseits relativ stabile Faktoren unserer Persönlichkeit, andererseits können sie sich aber im Laufe des Lebens durch Erfahrungen entwickeln und verändern – und trainiert werden. Charakterstärken ähneln insofern den Kompetenzen mehr als anderen unveränderlichen Persönlichkeitsmerkmalen wie Introvertiertheit oder unseren angeborenen Motivationsfaktoren. Allerdings liegen sie näher an dem Kern unserer Persönlichkeit als Kompetenzen, die wir hauptsächlich nur erlernen. Bei Charakterstärken können wir wohl davon ausgehen, dass manche uns eher »in die Wiege gelegt« sind als andere.
    Die Positive Psychologie
    Bei der Entwicklung der KAIROS-Methode habe ich unter anderem auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Positiven Psychologie zurückgegriffen (nicht zu verwechseln mit dem »positiven Denken«). Ihren Vertretern geht es darum herauszufinden, welche Faktoren und Prozesse es dem Einzelnen und Gemeinschaften ermöglichen, ein »gutes« Leben zu führen und diese zu unterstützen. In einem weltweiten Forschungsprojekt zu individuellen Fähigkeiten trugen die Experten schließlich 24 Charakterstärken zusammen, die zu insgesamt sechs »Tugenden« gebündelt werden können: Weisheit und Wissen, Mut, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung sowie Transzendenz. 18 Während die Tugenden als übergeordnete Kategorien eher abstrakt bleiben, lassen sich die zugeordneten Charakterstärken hingegen konkret im Verhalten beobachten.
    Der zweite Grund, warum die Beschäftigung mit Charakterstärken für Ihre berufliche Orientierung wichtig ist, liegt in den Berufsfeldern selbst. Ganz bestimmte Charakterstärken sind in bestimmten Berufszweigen häufiger als in anderen vertreten. Beispielsweise schreibt man Lehrern oft andere typische Merkmale zu als Ärzten, diesen wiederum andere als Vertriebsmitarbeitern und so weiter. Vergleichbar ist das mit Positionen und Titeln, die jemand im Laufe seines Lebens erreicht und erwirbt: Je nach Beruf und Branche muss man einfach etwas Bestimmtes mitbringen.
    Übung 16 : Charakterstärken »sichten«
    Es hat sich herausgestellt, dass von den 24 Charakterstärken bei jedem von uns etwa fünf bis sieben besonders stark ausgeprägt sind. Man spricht auch von den »Signaturstärken« einer Person, also einer Art »persönlicher Unterschrift«. In der ersten Übung lade ich Sie ähnlich wie bei den Kompetenzen ein, zunächst ganz intuitiv nach Ihren persönlichen Stärken Ausschau zu halten. Die folgenden kurzen Beschreibungen aller 24 Charakterstärken sind jeweils einer sogenannten »Tugend« zugeordnet. In der Überschrift ist für jede Tugend zunächst in einem Satz beschrieben, was sie als Gesamtes umfasst. Die Zuordnung wurde statistisch ermittelt, es spielt für diese Übung also keine Rolle, ob Sie gegebenenfalls eine Stärke unter einer anderen Überschrift einordnen würden. Entscheidend ist allein, ob Sie sich in den kurzen Beschreibungen wiederfinden. Markieren Sie in dieser Liste fünf bis sieben Stärken, die auf Sie besonders zutreffen oder notieren Sie sie auf einem separaten Blatt. 19
    1. Weisheit und Wissen: Kognitive Stärken, die den Erwerb und den Gebrauch von Wissen beinhalten
Kreativität: neue und

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