Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
eindrückliche Erfahrung, entweder einzelne oder sich wiederholende Vorgänge meist im Kindes- und Jugendalter, aber auch später. Wie das Leben auch ist dies ein ständiger Prozess und Konzepte sind ein wesentlicher Bestandteil des Lernens. Wir können also auch umlernen, das ist wesentlich dabei. Und deshalb arbeiten wir auch im Coaching mit solchen Konzepten.
Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei inneren Konzepten nicht nur um mentale Phänomene handelt, sondern um körperlich und emotional gespeicherte Erfahrungen. Man nennt sie auch Schemata, die ein automatisches Reaktionsmuster aktivieren.
Viele innere Konzepte oder auch Reaktionsschemata sind äußerst hilfreich für unser Leben. Ein Reaktionsmuster wie »Nur bei Grün über die Straße zu gehen, um heil über die Kreuzung zu kommen« oder der Gedanke »Ich helfe dir, dann hilfst du mir«, um in der Welt sozial akzeptiert zu sein, sind Beispiele für gut funktionierende Konzepte.
In Bezug auf Ziele und ihr Erreichen gibt es jedoch auch hinderliche Schemata. Beispielsweise gibt es stark verallgemeinerte Vorstellungen darüber, wie etwas im Leben ist oder nicht ist, sein kann oder darf oder auch nicht; diese gilt es zu bearbeiten. Manchmal, etwa als Aussage wie »Schuster, bleib bei deinem Leisten«, sind sie offensichtlich. In der Regel sind sie uns aber nicht bewusst, wobei sie unser Verhalten trotzdem steuern.
Wichtig ist außerdem zunächst die Erkenntnis, dass die individuelle Wahrnehmung immer von inneren Strukturen bestimmt wird. Wahrnehmung findet immer nur sozusagen hinter einer getönten Brille von Strukturen statt. Daher ist Wahrnehmung letztlich auch immer subjektiv. Erweist sich also ein Konzept als hinderlich, sollte es im besten Fall ersetzt werden. Die Bildung neuer Konzepte hängt aber von den vorhandenen ab. Das heißt, ich muss die Bestehenden erst verändern, bevor neue, besser geeignete Konzepte an deren Stelle treten, sodass ich am Ende mein Ziel erreiche.
Veränderung von Konzepten und Glaubenssätzen
Als Glaubenssatz bezeichne ich den Teil der inneren Konzepte, der sich in Worten ausdrücken lässt. Wobei immer gilt, dass diese Worte mit Emotionen und Körperreaktionen verbunden sind, daher sind sie auch so mächtig. Die Summe individueller Glaubenssätze ist ein System aller Konzepte und Überzeugungen, das sich im Laufe eines Lebens durch Lernen und aus Erfahrung herausgebildet hat. Es kommt immer auf den Zusammenhang an, ob ein Glaubenssatz positiv oder negativ ist. »Geh nur über die Straße bei Grün, denn dann kommst du heil an« mag in Deutschland ein sehr nützlicher Glaubenssatz sein, doch er ist in Italien vielleicht schon weniger und in einer afrikanischen oder asiatischen Millionenstadt überhaupt nicht mehr hilfreich, um sich zu orientieren. Hinsichtlich eines Ziels oder eines angestrebten Verhaltens kann er eine unterstützende/konstruktive oder hemmende/destruktive Funktion haben. »Schuster, bleib bei deinem Leisten – denn dann bist du sicher« ist in der alten Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts vielleicht ein Sicherheitsgarant gewesen, heute gewiss nicht mehr.
Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Glaubenssätze über die Nervenverbindungen im Gehirn und die Körperzellen im menschlichen Körper verankert sind. Zellen sind in der Lage, unterbewusste Informationen und Emotionen zu speichern. Daher liegt es nahe, sämtliche Ebenen – die mentale, emotionale, physische sowie verhaltensorientierte – miteinzubeziehen, wenn an Glaubenssätzen gearbeitet wird. Egal, mit welcher Dimension man beginnt, jede für sich kann den primären Zugang liefern.
Wenn man sich wie Sie beruflich neu orientieren möchte, kann es hilfreich, wenn nicht sogar erforderlich sein, seine Glaubensätze zu erkennen, ihre Herkunft und Wirkung zu verstehen und sie bei Bedarf zu verändern. Spätestens wenn Sie das Gefühl haben, dass sie Sie beeinträchtigen, sollten Sie Ihre alten Annahmen kritisch hinterfragen und versuchen, sie durch neue, positive zu ersetzen.
Wenn ich mit Klienten ihre Glaubenssätze erarbeite, bitte ich sie zunächst, mir eine Situation ihres Datencharts zu beschreiben, in der eine oder mehrere Überzeugungen Wirkung zeigen. Ich halte mich zurück und höre ihnen erst einmal nur zu.
Manchmal hake ich nach, indem ich entweder eine Aussage wiederhole, wie etwa die Behauptung, jemand sei nicht musikalisch. Oder ich zitiere den Anfang eines Glaubenssatzes, den mein Gegenüber bereits ausgesprochenen hat, zum
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