Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
werden, kann dies möglicherweise körperliche Reaktionen hervorrufen, positiv wie negativ. Sie werden die Statements auch körperlich verorten können. Beispielsweise hat der einschränkende Satz »Schuster, bleib bei deinem Leisten« – so er auch in Ihrer Biografie gefallen ist – Ihnen vielleicht aufgrund seiner mahnenden Wirkung die Kehle zugeschnürt. Hören und fühlen Sie also genau in sich hinein. Es ist wichtig, dass Sie in und mit dieser Übung achtsam mit sich sind.
Übung 27 : Das Innere Team zu meiner Zielvision
Um für sich selbst und in der Auseinandersetzung mit anderen Personen auf Ihrem Weg zum richtigen Job Klarheit zu gewinnen, müssen Sie Ihr Inneres Team zunächst kennenlernen. Kein Mitglied soll im Hinblick auf eine anstehende Entscheidung übergangen werden, sonst könnte es passieren, dass man hinterher die getroffene Wahl bereut oder im schlimmsten Fall den falschen Entschluss gefasst hat. Diese Übung soll Ihnen helfen, sämtliche Mentoren und Saboteure ausfindig zu machen und an einen Tisch zu bringen, wenn es um das Herausfinden der Tätigkeit geht, die jetzt zu Ihnen passt. Ich empfehle Ihnen, sich Notizen zu machen, damit Sie den Überblick über die verschiedenen Teammitglieder und Aussagen behalten.
Was Sie brauchen:
Ein DIN-A4- oder besser noch DIN-A3-Blatt. Sie können eine Figur mit einem großen Bauch darauf zeichnen, der fast das gesamte Blatt einnimmt – in ihn schreiben Sie dann die Sätze und die Namen der Teammitglieder.
Größere Haftnotizen oder Pinnkarten für Aussagen und Namen der Figuren. Schreiben Sie auf eine Karte jeweils nur ein Figur und ihre Aussage, da Sie die Figuren nachher umgruppieren werden.
Schritt 1: Teammitglieder einladen, sich zu zeigen. Ausgangspunkt der Übung ist Ihr Zielvisionssatz. Bei Stefanie war dies: »Ich lebe meine wahren Stärken in meinem Beruf voll und ganz!«
Nun stellen Sie sich die Frage:
Wenn ich diesen Satz lese oder ausspreche, was meldet sich da in mir?
Schließen Sie eventuell die Augen und haben Sie Ihren Stift griffbereit. Notieren Sie einfach bitte den Satz, der Ihnen als erster in den Sinn kommt, welche Stimme sich als erste meldet, wenn Sie an den Zielvisionssatz denken: »Hast du nicht schon lange Lust auf etwas Neues?«
Ich leite Sie durch den Prozess mit Stefanie. Diese hörte gleich hintereinander zwei äußerst kritische Sätze: »Du? Du hast nicht mal Abitur!«, und »Schuster, bleib bei deinem Leisten.«
Schritt 2: Teamspieler erkunden. Nun geht es darum, sich jedem einzelnen Teamspieler der Reihe nach zuzuwenden. Ziel ist es, sich mit den Teamspielern so weit vertraut zu machen, dass Sie ihnen einen Namen geben, ihre Hauptaussage notieren und vielleicht sogar ein konkretes Bild vor Augen haben. Folgende Fragen/Anregungen können Sie darin unterstützen:
Was ist seine Hauptaussage? Vielleicht »Ich zeig’s euch allen«?
Von wem kommt denn die Aussage, dass …? Wie sieht er/sie aus?
Wie könnte ich denn dieses Teammitglied nennen? Passt eventuell die Bezeichnung »der Enthusiast«?
Hat er oder sie vielleicht Ähnlichkeiten mit jemandem aus meinem Umfeld? Gib es Ähnlichkeiten? An wen erinnert er/sie mich?
Wie alt ist dieses Teammitglied?
Stefanie fand Folgendes heraus über die ersten beiden Aussagen, die sie sofort hörte, sowie über zwei weitere Stimmen:
»Du? Du hast nicht mal Abitur!« Dieses Teammitglied nannte Stefanie »Der unbarmherzige Kritiker«. Sie sah einen alten grantelnden Mann – ihrem Vater nicht unähnlich. Und von ihrem Vater kannte sie auch den Satz selbst. Jetzt aber lebte der »unbarmherzige Kritiker« in ihr.
Den zweiten Satz »Schuster, bleib bei deinem Leisten« ordnete Stefanie einer Figur zu, die sie »Der Traditionelle« nannte. Dieses Teammitglied war weniger beißend sarkastisch, sondern eher väterlich besorgt. »Wie ein Großvater in mir, der mich liebevoll ermahnt, dass ich keinen Unsinn machen soll«, sinnierte sie.
Zum Glück meldeten sich gleich auch noch zwei andere Stimmen, als Stefanie ein weiteres Mal an Ihren Zielvisionssatz dachte:
»Wow, das ist es!«, – diese Stimme nannte Stefanie »Die Enthusiastin«. Dann gab es noch eine Stimme, die sagte: »Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst« – die den Namen »Die Mütterliche« bekam.
Ich schrieb für Stefanie jeweils die Aussage und den Namen der Figur auf Haftnotizen und klebte diese auf das vor uns liegende Blatt. Dabei folgte ich Stefanies Angaben, wie sie die Anordnung der Figuren haben wollte.
Wie
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