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Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Titel: Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula M. Wagner
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Beispiel bei Stefanie der Satz »Schuster, bleib bei deinem Leisten«. Dann frage ich: »Weil …?«, oder: »Was ist dann?«, um die gedankliche »Wenn-dann«-Aussage herauszuarbeiten, die den Glaubenssatz erst so wirksam macht. Stefanie stutzte und antwortetete: »Weil man dann auf der sicheren Seite ist und kein Risiko eingeht, zu scheitern.«
    Anschließend möchte ich wissen, worauf die Annahme basiert, auf wen sie zurückgeht und warum der- oder diejenige das glaubt. Den einen oder die andere macht das bereits stutzig. Man nimmt plötzlich die Brille in die Hand, durch die man vorher durchgesehen hat. Stefanie wurde sofort klar, dass diese Aussage auf Ihren Großvater zurückging, den Stefanie gar nicht mehr kennen gelernt hatte. Ihre Mutter erzählte jedoch oft: »Und dann hat der Großvater immer gesagt: Schuster, bleib bei deinem Leisten.«
    Ist der Satz in seiner »Wenn-dann«- oder »So-weil«-Form identifiziert, versuche ich den Klienten die mit dieser Aussage verbundenen Körpererfahrungen und Emotionen fühlen zu lassen. Ich frage dann direkt nach den Gefühlen und dem Ort im Körper, wo er oder sie den Gedanken spürt, und wie es ihm in dieser Situation geht. Stefanie spürte bei dem Satz eine schwere Last auf ihrer Brust. Sie war nicht motiviert, sich zu verändern. Sie fühlte sich eingesperrt und gefangen.
    Schließlich wollte ich wissen, was diese Aussage so problematisch macht, was damit möglich oder eben nicht möglich ist. Bei Stefanie war deutlich, dass dieser vielleicht »liebevoll« gemeinte Satz ihres Großvaters keine Veränderung im beruflichen Leben zuließ. »Risiko ist in unserer Familie beruflich überhaupt nicht erwünscht. Alle haben das immer vermieden. Es gibt ein schwarzes Schaf im weiteren Familienumfeld, darauf wurde dann immer hingewiesen.«
    Danach arbeiteten wir an der Veränderung des Glaubenssatzes. Die Übung dazu stelle ich Ihnen gleich vor.
    Überzeugungen auf den Grund zu gehen und mit ihnen aktiv zu arbeiten, ist eine zentrale Arbeit im Coaching. Aber auch Sie können sich Ihre Glaubenssätze bewusst machen, damit Ihr Ziel nicht nur eine Vision bleibt.
    Zusammenfassung Glaubenssätze
Glaubenssätze (der verbale Teil von Konzepten) entstehen durch Erfahrungen vor allem
• unter Einwirkung von Autoritäten
• bei hoher Emotionalität
• wenn am Ende ein situationsbedingter Erkenntnisgewinn steht
• in der Kindheit
• während Lernprozessen
Glaubenssätze sind der mentale Anteil einer inneren Struktur und drücken sich auf allen Ebenen aus.
• Sprachlich in Form von »Wenn-dann«- oder »So-weil«-Aussagen
zu Sachverhalten
• In der Stimmfärbung und Artikulation
• In der Stimmung und Emotionalität
• Non-verbal: in der Mimik und Körperhaltung
• In der Energie und der Körperreaktion
Glaubenssätze haben häufig etwas Absolutes, Verallgemeinerndes.
Glaubenssätze können konstruktiv oder destruktiv sein, je nach Kontext und Ziel.
    Übung 28 : Die eigenen Glaubenssätze erkennen und verändern
    Der Einstieg in diese Übung ist ähnlich wie der zum Inneren Team. Um loslegen zu können, rufen Sie sich bitte zunächst noch einmal Ihr Inneres Team in Erinnerung und dabei ein Teammitglied, das negativ zu Ihrem Ziel aufgestellt war. Ich erläutere den Prozess wieder an dem Beispiel von Stefanie.
    Schritt 1: Erkennen der relevanten Glaubenssätze. Welche Überzeugungen und Grundsätze – bezogen auf sich und andere – kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie an besagte Situation denken? Welche Aussagen treffen Sie in diesem Zusammenhang über sich, andere oder über das Umfeld? Schreiben Sie sie bitte auf. Suchen Sie nach der »Wenn-dann«-Aussage oder einer ähnlichen Verknüpfung wie »Das muss so sein, weil …«
    Fragen Sie:
Weil … ?
Denn … ?
Was ist, wenn nicht … ? Ja, dann …
    Stefanies »Wenn-dann«-Verknüpfung für »Schuster, bleib bei deinem Leisten« war: »weil du dann dein Leben lang beruflich sicher bist und dein Auskommen hast«.
    Schritt 2: Hinterfragen des Wahrheitsgehalts, der absoluten Gültigkeit der einzelnen Glaubenssätze. Um diese Überzeugungen zu überprüfen, hilft Ihnen vielleicht die Beantwortung der folgenden Fragen:
Sind die jeweiligen Aussagen wirklich wahr?
Vorausgesetzt, Sie haben die Frage mit Ja beantwortet, wie können Sie das wissen?
Treffen die Aussagen immer und grundsätzlich zu?
    Stefanie musste gleich lachen. »Mein Großvater war sicher ein sehr lieber Mann, aber den Arbeitsmarkt im 21. Jahrhundert hätte er gewiss

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