Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
Vom Netzwerk:
Grad auf und sagte: »Zu mir nach Hause ist es näher. Wir verbringen die Nacht dort.«
    Ich zögerte, weil es doch sehr nach Befehl klang, und ich war keine von seinen Lakaien. Andererseits hatte er natürlich recht. Cedar Bend war zwanzig Meilen näher als mein Zuhause, und es lag keine kurvige Bergstraße dazwischen. Und wir hatten diese abscheuliche Spinne bei mir zu Hause gefunden, die vielleicht Verwandte hatte, die ebenfalls bei mir eingezogen waren. Ich bog an der nächsten Abzweigung rechts ab und nahm Kurs auf sein Luxusappartement mit dem gigantischen Whirlpool in Cedar Bend Lodge.
    Dann fiel mir plötzlich ein, dass ich ja nun einen Hund hatte, für den ich verantwortlich war. »Was ist mit Jules Verne?«
    »Ich lass ihn abholen.« Black hielt sich am Armaturenbrett fest, weil ich eine Kurve zu schnell genommen hatte und ins Schlingern geraten war. Ich steuerte gegen und gewann die Kontrolle wieder. Beruhigt linste er zu mir herüber. »Was hast du nun eigentlich herausgefunden, als du mich für gerade mal zwei Stunden allein am Tisch gelassen hast?«
    »Es waren nicht zwei Stunden, sondern gerade mal eineinhalb, um realistisch zu sein. Tatsächlich hatte ich ein Gespräch mit dem Hausmeister Schrägstrich Parkdiener Schrägstrich Verdächtigen, der mehr weiß, als er zugibt. Er verbirgt etwas, stell dir vor.«
    »Und Joe? Er war auch lange Zeit weg. Was hat er gemacht.«
    »Er und der Direktor haben sich verdrückt. Ich wollte sie suchen, stieß aber auf Willie Vines. Und weißt du was? Joe hat mich in Willies Büro aufgestöbert, und Willie hatte Riesenschiss vor ihm. Er war regelrecht eingeschüchtert. Ziemlich interessant, findest du nicht? Und dass Joe mit dem Direktor herumhängt, als wären sie alte Kumpel, ist auch interessant.«
    »Der Direktor und ein ehemaliger, noch dazu suspendierter Schüler bei einer Klüngelei mitten auf der wichtigsten Spendengala des Jahres? Kommt mir ein bisschen merkwürdig vor, stimmt. Wie, findest du, fährt sich denn dieses Baby?«
    »Gut, wenn man gern einen Panzer fährt. So wie ich.« Ich blickte in den auf das Scheinwerferlicht zurasenden Flockenwirbel, was richtig psychedelisch aussah, wie ein Stroboskopgewitter. »Alles an dieser Schule ist merkwürdig.« Ich sah zu Black, der mir riet, die Straße im Auge zu behalten. »Warum taucht McKay plötzlich hier auf, kurz bevor Classon gefunden wird? Kannst du etwas anderes daraus folgern, als dass er unser Täter ist?«
    »Könnte sein, der Publicityrummel vom letzten Sommer hat ihn hierher zurückgebracht, vor allem, wenn er der Killer ist. Ich kenne das von anderen Fällen. McKay liest alle diese schillernden Zeitungsberichte über dich, die brillante Detektivin, die einen Zusammenstoß mit einem verrückten Killer überlebt hat. Jeder Psychopath hält sich für klüger als alle anderen. Vielleicht war er eifersüchtig ob all der Aufmerksamkeit und beschloss, es einfach mal drauf ankommen zu lassen, um zu sehen, wie viel du wirklich auf dem Kasten hast. Herrgott, sämtliche Reporter des ganzen Landes waren hier und trieben uns vor sich her.«
    Mir kamen Bilder von Übertragungswagen, aufdringlich herumbrüllenden, ego-getriebenen Reportern, die mir Tag und Nacht auflauerten und mir ihre Mikrofone ins Gesicht knallten, es war die Hölle. »Nur eine Frage der Zeit, und sie bekommen Wind von dem Fall.«
    »Vielleicht halten sie ja die Schneestürme in Schach, aber es braucht nur einer die bizarren Details dieser beiden Fälle auszuschnüffeln, dann fallen sie auf Schneeschuhen hier ein. Und wenn das passiert, bleibst du bei mir, damit du sicher vor ihnen bist.«
    »Charlie gibt absolut keine Fakten bekannt. Das hat ihn die Erfahrung gelehrt. Und sogar die Zeitungen hier vor Ort sind viel zu sehr mit dem Wetter beschäftigt, als dass sie sich noch um andere Dinge kümmern würden. Er sagt, ein paar Anfragen hatte er schon, aber er hat sie abgeschmettert.«
    Black sagte: »Bis jetzt.«
    »Genau.«
    Seine diesbezügliche Einschätzung wirkte nicht gerade vertrauenerweckend. Ich konzentrierte mich aufs Fahren, genoss das Gefühl dieses dicken Brummers. Vielleicht würde Black mir ja auch einen kaufen. Vielleicht einen schwarzen mit individuellem Kennzeichen, auf dem stand RUINIERT. Als der Schneefall richtig ernst machte und die Straße glatt wurde, trat ich auf die Bremse. Die riesengroßen Flocken klatschen nass und schwer gegen die Scheibe, dass die Wischer fast schlapp gemacht hätten. Ich atmete erleichtert auf, als

Weitere Kostenlose Bücher