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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Thematik kaum vor. Es geht um heidnische Religionen und um schlechte Einflüsse darin, aber auch um die Inquisition und andere Perioden, in denen sich die Kirche im Namen Gottes abscheuliche Verbrechen geleistet hat. Sie dienen zur Ergänzung unserer anderen Kurse auf diesem Gebiet, Angelologie und vergleichende Religionsbetrachtung. Daneben bieten wir noch unabhängige Projekte über alle größeren Weltreligionen an, darunter auch Wicca.«
    »Genau, auch Wicca. Was für ein Zufall, dass meine Großmutter auch eine praktizierende Hexe war.« Bud, diese Witzkanone, war noch immer stinksauer. Eigentlich war ich sogar erstaunt, dass er überhaupt Bescheid wusste, denn ich zweifelte, ob dieser Kult in Georgia verbreitet war.
    Dieser Typ war mir und Bud weiterhin unsympathisch, und auf unseren Instinkt konnten wir uns beide verlassen. Ich dachte nach, ob Black etwas gesagt hatte, ob er ihn mochte oder nicht. Andererseits war Black jedoch eine bedeutende Persönlichkeit, und Johnstone würde sich ihm gegenüber von seiner besten Seite zeigen. Außerdem war Black reich und spendete horrende Summen. Ich übte mich weiter im Anstarren mit Häuptling Blassauge, wobei mir auffiel, dass ein Lichtstrahler von der Decke auf sein Löwenhaupt herunterleuchtete und einen kreisförmigen Schein um seine Haarpracht bildete. Ja, er setzte definitiv auf den Heiligenscheineffekt. Je mehr Zeit verging, umso weniger gut kam er dabei weg.
    »Mich würde interessieren, was es mit diesen Masken auf sich hat, Dr. Johnstone. Sehen ja sehr interessant aus. Woher kommen sie?«
    Johnstone drehte sich um und bewunderte seine Sammlung. Er wurde richtig zugänglich bei dem Thema, lächelte sogar ein wenig. Ich hatte es doch gesagt – Honig. »Aus Hongkong. Ich hab sie von meinem letzten Besuch dort mitgebracht. Eigentlich handelt es sich um indonesische Teufelsmasken, aber das ist nicht der Grund, warum ich sie gekauft habe. Ich fand das handwerkliche Niveau außerordentlich. Haben Sie die in Christies Büro gesehen? Ich hab sie extra für sie mitgebracht. Sie stellt einen weiblichen Dämon dar. Sie hat sie mit in ihren Kurs über Heidentum genommen und den anderen Studenten gezeigt.«
    Ich nickte, als wäre ich beeindruckt, fragte mich aber, wie dieses Geschenk wohl bei Christie angekommen war. Dämonensekretärin. Nicht gerade eine sehr feinsinnige Botschaft. Aber nun weiter im Thema. »Welche anderen Fächer werden hier an der Akademie noch gelehrt, Dr. Johnstone?«
    »So gut wie alles. Kunst und Musik, auch bildende Künste, denn die meisten unserer Studenten sind künstlerisch sehr begabt. Natürlich haben wir Kernfächer wie Englisch, Literatur, Biologie, Algebra, Gesellschaftskunde. Aus dem Rahmen fallen lediglich die Wahlfächer, aber wir kommen unseren Studenten damit nur entgegen. Sie interessieren sich für viele Dinge, Detective, nicht nur Makramee und Kuchenbacken.« Sein herablassender Ton ließ mich erschauern, und ich hätte ihm am liebsten einen Kuchen ins Gesicht geklatscht oder mit ein paar gekonnten Makrameeknoten die Luft abgeschnürt. Er grinste, als könnte er meine Gedanken lesen. Ich grinste zurück, als würde ich schwören, ihn in die Todeszelle zu stecken, sollte er es demnächst wagen, bei Rot über die Straße zu gehen.
    Bud musste die schlechte Stimmung gespürt haben, denn er ging auf seine taktvolle Art dazwischen.
    »Wo waren Sie gestern Abend, als das Opfer gefunden wurde, Dr. Johnstone? Überhaupt hoffe ich, Sie können nachweisen, wo Sie sich seit dem Zeitpunkt von Mr Classons Verschwinden aufgehalten haben.«
    »Oh, machen Sie sich da keine Sorgen. Tatsächlich habe ich den Campus seit mindestens einer Woche nicht mehr verlassen. Gab einfach zu viel zu tun so kurz vor Weihnachten, ganz zu schweigen von der großen Silvestergala. Sie bringt uns das größte Spendenaufkommen des Jahres. Ich wohne hier im Direktorenhaus und gehe davon aus, diverse Leute können Ihnen Rechenschaft über meinen Aufenthalt ablegen, egal zu welcher Tageszeit.«
    »Vielleicht wären Sie so freundlich, uns zu erlauben, den Campus abzuklappern und ein paar Gespräche mit den Angestellten zu führen. Gibt es dagegen Einwände Ihrerseits?«
    »Überhaupt keine. Sie können sich frei bewegen und jedes Gespräch führen, von dem Sie glauben, dass es Ihnen nützt. Wir alle haben große Stücke auf Simon gehalten und wollen ganz sicher sein, dass sein Mörder so schnell wie möglich gefasst wird.«
    Bud und ich waren fassungslos. Plötzlich war

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