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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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bloß mit ihm machen, wenn ich arbeiten gehe?«
    »Er kann gut allein bleiben, in der Garage, wenn du willst. Da ist es warm, und ich habe alles, was du für ihn brauchst.«
    Ich setzte das kleine Wollknäuel auf den Boden und es begann sofort herumzurennen und alles zu beschnüffeln. Es kläffte ohne Ende, laut, schrill und lästig. »Hattest du einen guten Flug?«
    Er nickte. »Hab fast nur geschlafen und bin ausgeruht und bereit für dich.«
    »Gut. Du wirst deine Kraft brauchen.«
    »Klingt vielversprechend.«
    Wir ignorierten den Hund, ließen uns auf das Sofa sinken und begannen eine wilde Knutscherei, soweit das komplett angezogen möglich war. »Das hab ich am meisten an dir vermisst«, sagte er nach einer Weile. »Aber wenn mich nicht alles täuscht, ist diese Waffe an deinem Bein doch neu.«
    Ich befreite mich, setzte mich auf und schob mein Hosenbein hoch. »Harves Weihnachtsgeschenk. Er trifft es immer genau.«
    Er nahm sie in die Hand, prüfte sie mit Kennermiene, wie ich feststellte, und legte sie wieder weg. Dann zog er mich wieder in seine Arme. »Es ist so schön, wieder zu Hause zu sein.«
    Zu Hause, dachte ich und kuschelte mich in seine Arme. Ich, die ich mein Leben lang nie gekuschelt hatte. Black beäugte meinen Weihnachtsbaum.
    »Ich sehe, du hast einen Baum. Ist doch einer, oder?«
    »Ich dachte, wir würden ihn gemeinsam schmücken.«
    »Claire, das ist der jämmerlichste Weihnachtsbaumersatz, den ich je gesehen habe. Kann man fast nicht anschauen. Peinlich.«
    »Der wird noch. Müssen nur ein paar Lichter dran.«
    »Das will ich mal hoffen.«
    »Nörgel nicht so rum. Hast du Hunger?«
    »Und wie. Aber ich hab nichts besorgt, weil ich keine Zeit verlieren wollte.«
    »Ich hab das komplette Programm im Kühlschrank.«
    »Dann lass uns essen.«
    Ich tischte auf, was ich hatte, wobei Black darüber hinwegsah, dass es Supermarktware war. Wir aßen zusammen und schmückten dann den Baum, der danach wirklich sehr viel besser aussah. Dann ging ich nach oben und holte sein Geschenk.
    »Für mich? War aber nicht nötig. Das ist für dich.«
    Es war ein blaues Samtschächtelchen. Du meine Güte, ich hoffte, er würde nicht alles mit einem Verlobungsring kaputtmachen. »Du hast mich bereits beschenkt, erinnerst du dich? Das alles.« Ich machte eine ausbreitende Bewegung mit dem Arm.
    »Ist nur eine Kleinigkeit. Mach auf.«
    Es war nicht eingepackt, also klappte ich den Deckel hoch. Es befand sich eine silberne Medaille an einer feingliedrigen, langen Kette darin. Ich war entschieden erleichtert, denn so gern ich ihn mochte, Verlobungen gingen mir gegen den Strich.
    »Das Schmuckstück stellt den heiligen Michael dar, den Schutzpatron der Polizei. Ein wenig Beschützung kann dir sicher nicht schaden. Ich hab’s in Notre Dame gekauft, und für mich gleich eins mit. Vielleicht könnte ich ja mal Hilfe gebrauchen, wenn ich weiter mit dir zusammenbleibe.«
    »Da könntest du wohl recht haben.«
    Er lächelte, während er mir die Kette um den Hals legte. Ich nahm den Anhänger in die Hand und sah ihn an. Er war ziemlich schwer und größer als die meisten religiösen Medaillen. Massives Silber. »Es ist wunderschön.«
    »Versprich mir, dass du es anbehältst.«
    »Wirst du jetzt abergläubisch?«
    »Versprich’s mir.«
    »Okay, ich verspreche es.«
    Nun war er zufrieden. »Und hier hab ich noch ein Souvenir aus Paris.«
    Ich nahm das Hochglanztütchen in die Hand und zog einen schwarzen Kaschmirschmal heraus. Er war längs mit feiner Seidenstickerei eingefasst und an den Enden mit seidenen Fransen versehen.
    »Von Hermès«, sagte er.
    Ich hatte keine Ahnung, was Hermès war, aber er war richtig edel und wahrscheinlich richtig teuer. Ob ich ihn je tragen würde, wusste ich nicht. Vielleicht könnte ich ihn ja als Stola auf der Couch verwenden, wenn ich, was selten vorkam, Oprah Winfrey guckte.
    »Parfum hab ich auch noch mitgebracht und einen Fresskorb mit französischem Käse, Baguette und Schokolade. Ich dachte mir, Bud und die anderen können dir dabei helfen.«
    »Nette Idee. Und wenn er leer ist, kommt er voll bepackt mit Chips auf meinen Rücksitz, damit Bud bei unserer nächsten Observierung was zu essen hat.«
    Black lachte.
    Dann überreichte ich ihm ziemlich kleinlaut und reichlich verlegen mein bescheidenes kleines Geschenk. »Es ist nicht viel, wirklich nicht, und weißt du, man kann dir auch schwer was schenken, Black. Was schenkt man jemandem, der alles hat?«
    »Alles hab ich nicht, nur das

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