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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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sogenannten Pfeilgiftfröschen, die im tropischen Regenwald in Kolumbien in Südamerika lebten. Es hieß, die dortigen Ureinwohner benutzten das Gift dieses Frosches, wenn sie mit Blasrohr und Pfeilen bewaffnet auf die Jagd gingen. Gabriel bestellte einige dieser Frösche, und als sie sich genügend vermehrt hatten, zeigte er Uriel, wie man sie dazu brachte, ihr Gift abzusondern.
    »Sieh genau zu, Uriel. Schau, so machen das die Indianer. Denk daran, niemals, aber auch wirklich niemals, einen dieser Frösche zu berühren. Sie sind sehr gefährlich.« Er holte eine lange Glasröhre mit einem Frosch darin hervor. »Darin hält und füttert man sie.« Er streifte sich Handschuhe über und ließ den Frosch herausfallen. Dieser war ungefähr sieben Zentimeter groß und rot mit gelben Punkten auf dem Rücken, und er hatte große schwarze Augen.
    »Um das Gift zu bekommen, nimmst du diesen spitzen Stift und steckst ihn durch das Maul hindurch, dass er an einem der Beine wieder herauskommt. So ungefähr.«
    Uriel ging näher heran und sah genau hin.
    »Der Schmerz lässt ihn schwitzen. Siehst du den weißen Schaum auf seinem Rücken? Das ist das stärkste Gift überhaupt.«
    Gabriel nahm einen Pfeil. »Du rollst die Spitze des Pfeils in dieser weißen Substanz hin und her, und das Gift hält ein ganzes Jahr lang. Unglaublich, oder? Gib mir auch die anderen Pfeile. Es heißt, ein Frosch reicht für etwa fünfzig Pfeile.«
    »Mannomann, Gabriel, das ist echt cool.«
    Lange Zeit dachten sie darüber nach, ob sie auch einen Menschen damit in den Himmel schicken könnten, aber in ihren Fallgruben in den Wäldern fingen sie nur kleine Säugetiere, außer einmal, als ein Reh hineinfiel und sich dabei ein Hinterbein brach. Sie experimentierten daran, und es starb sehr schnell. Dann endlich, als sie draußen waren und Indianer spielten, hörten sie einen Mann um Hilfe schreien.
    Gabriel und Uriel sahen sich triumphierend an und folgten den Rufen hin zu einer ihrer Gruben. Ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Jäger war in das mit Ästen und Laub verdeckte Loch im Boden gefallen. Er steckte von Kopf bis Fuß in Tarnkleidern. Beim Fallen war sein Bogen an einer Wurzel am oberen Ende der Grube hängen geblieben. Einer der scharfen Dorne, die sie im Boden der Grube verankert hatten, hatte sich in seinen Schenkel gebohrt. Er litt höllische Schmerzen, sobald er sich bewegte.
    »Gott sei Dank habt ihr mich gefunden«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Die Schmerzen würden noch viel schlimmer werden, dachte Uriel, denn Gabriel hatte die Pfähle mit Froschgift präpariert, nachdem sie sie in den Boden gerammt hatten.
    »Ich bin schwer verletzt. Holt den Krankenwagen, Jungs, damit mich jemand rausholt!«
    Gabriel sagte: »Sie hätten hier auf unserem Land nicht jagen dürfen, Mister. Es gibt Warnschilder. Offensichtlich haben Sie einen Stacheldrahtzaun überklettert, um hier reinzukommen.«
    »Richtig. Tut mir leid. Ich habe einen Bock verwundet und daraufhin die Blutspur verfolgt. Seht, dass ihr zu einem Telefon kommt. Wählt den Notruf und gebt an, wo ich bin. Mir geht es sehr schlecht.«
    Dann sagte Gabriel: »Hey, Mister, wissen Sie was? Sie haben Glück. Wir sind Engel und gekommen, Ihnen zu helfen.«
    Der Jäger runzelte die Stirn. Sein Blick fiel auf die Kriegsbemalung ihrer Gesichter und der nackten Oberkörper. Er bat: »Bitte, ruft doch einen Rettungswagen. Ich habe viel Blut verloren.«
    Uriel lachte. »Hey, wir sind keine Engel der Gnade, sondern Todesengel.«
    Der Mann versuchte krampfhaft, sein Bein zu befreien, was ihm aber nicht gelang. Dann rief er wütend: »Ihr kleinen Drecksscheißer, hört auf mit diesem Unsinn und holt Gott verdammt noch mal Hilfe.«
    Gabriel wandte sich an Uriel: »Hast du das gehört? Er hat den Namen des Herrn missbräuchlich im Mund geführt. Ich finde, wir sollten ihn gen Himmel schicken, oder nicht?«
    »Genau. Er ist unhöflich und hat uns beleidigt.«
    »Dann los, Uriel, du bist dran. Du schießt zuerst.«
    »Was? Was habt ihr vor? Ihr müsst mir helfen …«
    Uriel setzte vorsichtig einen Giftpfeil an die Sehne, zielte auf den Jäger hinunter, spannte den Bogen, so weit er konnte, und gab den Pfeil frei. Er traf den Mann am Oberkörper und bohrte sich dicht am Herzen tief hinein. Der Mann schrie auf und wand sich hilflos.
    Gabriel setzte einen Pfeil an und versenkte ihn zischend in der rechten Schulter des Mannes.
    »Du kannst besser mit dem Bogen umgehen als ich, Uriel.

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