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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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meiste, was ich unbedingt haben will.« Er sah mich wohlwollend von der Seite an.
    Ich lachte, als er meine jämmerliche kleine Schneemanntüte an den Griffen hochhob. Er nahm das Buch heraus und sah es an. »Ach herrjemine. Wie um alles in der Welt hast du denn das zustande gebracht?«
    »Ich hab mir den angeblich besten Fotografen von ganz New Orleans geangelt und in die Sümpfe hinaus geschickt, um dort Fotos zu machen und diese anschließend in ein Buch zu packen.« Ich zuckte mit den Schultern. »Mir fiel einfach ein, wie du gesagt hast, wie schön doch die Sümpfe sind, als wir dort unten waren.« Er konnte den Blick nicht lösen davon und blätterte noch immer. »Ist natürlich nicht viel, im Vergleich zu deinen vielen Geschenken.«
    Black sah mich freudestrahlend an, und als er lächelte, vertieften sich die Grübchen an seinen Mundwinkeln auf gerade die Art, die mich so anmachte. »Mir gefällt es sehr. Es ist eines der schönsten und passendsten Geschenke, die ich je bekommen habe.«
    Seine Reaktion übertraf meine Erwartungen über alle Maßen.
    »Es gibt auch ein Bild von deinem Freund Aldus Herbert.« Ich lächelte als er Seite für Seite durchblätterte.
    »Für mich ist die Lafourche-Region eine der schönsten der Welt. Es weckt viele Kindheitserinnerungen in mir. Danke noch mal.«
    Er beugte sich zu mir her und küsste mich, aber ich brach ab, ehe es kein Zurück mehr gab. »Ich hab noch einen Strumpf für dich. Bitte schön.«
    »Ich hab auch einen für dich. Lustig.«
    Er zog meinen aus einer gold glänzenden Tüte hervor. Das Teil steckte zusätzlich in einer original Tiffany-Box und war aus rotem Samt mit von Hand applizierten Ornamenten, die aussahen wie echte Diamanten und Rubine. Sein Strumpf bestand aus rotem und weißem Filz und steckte in einer blauen Plastiktüte von Wal Mart. Verdammter Mist. Mit der Kaufkraft dieses Typen konnte ich einfach nicht konkurrieren. Könnt’s auch gleich aufgeben.
    Mein Strumpf enthielt einen Flakon Chanel No. 5 aus der original Chanel-Boutique und Weihnachtsdeko in Eiffelturm-Form von Tiffany.
    »O Black, im Vergleich zu deinen sind meine Geschenke ja richtig poplig.«
    »Eine Uzi wäre vielleicht passender gewesen.«
    »Nö, Charlie gestattet keine Maschinenpistolen. Mir gefällt das alles sehr, wirklich.«
    Er zog den kleinen Goldrahmen aus seinem Strumpf, den ich bei Dillard’s um sechzig Prozent billiger bekommen hatte. Ursprünglich war er sehr teuer gewesen. Darin steckte ein Bild von uns beiden. Wir saßen beim Abendessen mit ein paar Kerzen vor uns. Er sah glücklich aus. Ich hatte einen Arm in der Schlinge.
    Er lächelte mich an. »Bermuda. Im letzten Herbst.«
    »Harve war der Fotograf. Weißt du noch, wir hatten zu dritt draußen auf der Veranda zu Abend gegessen. Irgendwas an dem Bild mag ich besonders. Ich hab noch einen Abzug für mich.« Ich zuckte mit den Schultern. Irgendwie kam ich mir wieder komisch vor.
    »Lieber Gott, Morgan, du bist ja richtig sentimental.«
    Ich runzelte die Stirn. »Nein, bin ich nicht.«
    »Klar bist du’s. Wer hätte das nur gedacht?«
    »Ich bin nicht sentimental, verdammt noch mal. Das will ich nie wieder hören.«
    Er lachte kurz. »Ich liebe es, und ich liebe dich.«
    Sein Gesicht war nun sehr ernst, viel ernster, als es mir recht war. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe. Ich wusste nicht, ob ich ihn liebte, vielleicht, möglicherweise, aber es war Weihnachten, und ich war so was von glücklich, dass er zu Hause war. Er war daran gewöhnt, dass ich diese Worte nicht sagen wollte, er war Psychiater und konnte mir wahrscheinlich genau erklären, warum ich davor zurückschreckte. Aber er drängte mich nicht dazu, ihm meine Gefühle mitzuteilen, Gott sei Dank.
    »Tatsächlich? Dann zeig mir, wie sehr«, sagte ich herausfordernd, und, Junge, Junge, er zeigte es mir.

Dunkle Engel
    Die Jahre vergingen, und alles lief sehr gut. Uriel war plötzlich von Indianern fasziniert, nachdem er Der mit dem Wolf tanzt mit Kevin Costner gesehen hatte. Er liebte es, durch die Wälder zu laufen wie ein Osage-Indianer, jener Stamm, der, wie Gabriel sagte, früher hier gelebt hatte. Sie spielten draußen, trugen Lendenschurz und Mokassins und bemalten ihre Körper wie früher die Indianer.
    Von Gabriels Geld, das er für das Saubermachen des Operationsraums bekam, kauften sie Pfeil und Bogen und übten an gefangenen Tieren, die sie an Pfählen festbanden. Aus einem seiner Bücher erfuhr Gabriel von winzigen Fröschen,

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