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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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wie der Master, durchgesetzt, auch weil die Abgrenzung zu den dualen Abschlüssen
    – die wir ja auch in Deutschland haben – schwerfiel und die Arbeitgeber letztendlich Absolventen von dualen Ausbildungen gegenüber den Bachelors bevorzugten. Weiterhin begehrt sind in Dänemark Mitarbeiter mit technischer oder kaufmännischer Ausbildung. 59
    Kultur des Jobwechsels
    Der Berufseinstieg ist übrigens auch in Dänemark für Akademiker schwer, so wie in jedem anderen Land auch. Doch wer einmal den Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden hat, hat es dort besser. In Dänemark ist die Angst vor dem Jobverlust aufgrund des sozialen Auffangbeckens nicht sehr groß. Wer in Dänemark seinen Job verliert, fällt durch die lange Zahlung des Arbeitslosengelds weich – muss dafür allerdings auch Weiterbildungen akzeptieren. Es gibt zudem eine Kultur des Jobwechsels. So unterstellen Arbeitgeber Jobwechslern nicht automatisch eine niedrige Leistungsfähigkeit, wie dies bei uns immer noch – siehe Karrieregesetze – oft genug der Fall ist. Ausprobieren ist erlaubt. Wenn Sie also ein Praktikum im Vertrieb eines großen Unternehmens, ein anderes im Einkauf einer kleinen Firma und das nächste im Personalbereich einer Unternehmensberatung gemacht haben, wird Ihnen nicht gleich vorgeworfen, Sie wüssten ja nicht, was Sie wollten (was wirklich eine paradoxe deutsche Haltung ist: wie sollen Sie genau wissen, was Sie wollen, wenn Sie die Bereiche gar nicht kennen?).
Dänen setzen auf Wechsel
    Die Dänen »sind Menschen, die keine Angst haben, etwas Neues auszuprobieren (…) und ihren Arbeitsplatz zu wechseln«, sagt der dänische Beschäftigungsminister Claus Hjort Frederiksen. Selbst wenn Sie von dieser Aussage ein bisschen was für Dänemark-Werbung abziehen, einige Fakten sind belegbar. So sind 70 Prozent der Dänen trotz Outsourcings und Offshorings in ähnlichem Umfang wie bei uns für die Globalisierung, während es EU-weit und in Deutschland nur rund 40 Prozent sind. Das spricht für die Akzeptanz des Wandels. »Für den Arbeitnehmer ist es nicht entscheidend, einen bestimmten Job zu behalten, sondern dass der Arbeitsmarkt genügend Alternativen bereithält«, sagt Frederiksen. Klappt es hier nicht, geht es dort. Gefällt es mir da nicht, gehe ich woandershin.
    Bessere Arbeitsatmosphäre
    Das heißt auch: Damit die Mitarbeiter bleiben, müssen sich die Firmen um sie bemühen. Wenn ich so an meine Kunden denke, die in Unternehmen mit dänischer Mutter arbeiten, so scheint die Atmosphäre dort ähnlich wie in der Schweiz wirklich besser zu sein. Auf jeden Fall sind dänische Firmen weniger hierarchisch organisiert als Firmen in den meisten anderen europäischen Ländern. Es gibt mehr Gruppenverantwortlichkeit – als Kernelement der Arbeit der Zukunft –, dezentrale Entscheidungsmöglichkeiten und einen insgesamt größeren Spielraum für den Einzelnen. Wenig Spaß verstehen die Dänen allerdings, wenn sich in den von ihnen geführten Firmen deutsche Platzhirsche breitmachen, die meinen, aufgrund des Alters und der Betriebszugehörigkeit Karriereansprüche geltend machen zu können. Für diese aussterbende Kategorie Kaminkarrierist wird es ungemütlich, wenn die Dänen kommen. Ich erinnere mich da an die Übernahme einer deutschen Brauerei durch eine dänische vor wenigen Jahren. Anspruchsdenken, das aus den Jahren der Betriebszugehörigkeit resultiert, wird nicht geduldet. Platzhirsche werden mit den Mitteln rausgekegelt, die das deutsche Arbeitsrecht bietet, also etwa mit der betrieblichen Kündigung wegen Umstrukturierungen. Und das ist auch gut so.
    Mehr Flexibilität, mehr Zufriedenheit
    Die Flexibilität scheint den Dänen zu gefallen, denn sie geht einher mit einer mit fast 50 Prozent nahezu doppelt so hohen beruflichen Zufriedenheit wie in Deutschland. Ähnlich zufrieden sind nur Arbeitnehmer im ebenso flexiblen Großbritannien, allerdings stammen die Zahlen aus der Zeit vor der Weltwirtschaftskrise. Dennoch: Auch wenn sich das zwischenzeitlich etwas verändert haben sollte, bleibt die Tendenz klar. Beide Länder haben einen ähnlich niedrigen Kündigungsschutz. In beiden Ländern ist es aber ebenso leicht, von einem Job in den nächsten zu kommen, Branchen und Berufsfelder zu wechseln. 800 000 Dänen, also an die 30 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung, suchen Jahr für Jahr einen neuen Job. Kurze Verweildauern in den jeweiligen Positionen sind völlig normal, ähnlich wie in Großbritannien und auch in den

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