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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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Tastaturen. Wer sich erholen möchte, geht nicht in die Zigarettenpause, sondern verschwindet in einen Ruheraum mit Massagestuhl. So verspricht es jedenfalls ein Blick ins Office21, ein Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts. 55
    Arbeitsplätze werden ebenso flexibel sein wie Menschen und beweglich. Private Fotos? Asterix-Aufkleber und Tisch-Golf? Im Büro der Zukunft haben persönliche Sachen nichts zu suchen, denn es herrscht das Clean-Desk-Prinzip. Jeder Schreibtisch ist dabei am Ende des Tages so aufzuräumen, dass ein anderer daran arbeiten kann. Kein Stückchen Papier darf übrig bleiben – dazu müssen Sie sich vertraglich verpflichten. Überall auf der Welt und zu jeder Zeit müssen Sie arbeiten und auch wieder verschwinden können. Arbeitsverträge sind deshalb so gestaltet, dass sich der Mitarbeiter verpflichtet, seinen Job so zu organisieren, dass jederzeit ein anderer die Aufgaben übernehmen kann.
    Sie müssen jederzeit gehen können
    Solche Arbeitsverträge gibt es bereits, ebenso wie Unternehmen, die nach dem Clean-Desk-Prinzip arbeiten. Diese Arbeitsweise ist auch deshalb nötig, weil das Unternehmen der Zukunft viel mehr Mitarbeiter als Arbeitsplätze hat. Ein großer Teil des »Staffs« arbeitet im Home Office oder in einer anderen Filiale oder ist unterwegs. Wer heute im Vertrieb arbeitet, muss morgen in die IT wechseln können. All das verhindert, dass es sich Mitarbeiter gemütlich einrichten können.
    Einzig der Laptop, der immer mitreist, bleibt im eigenen Besitz und kann dann entsprechend persönlich eingerichtet sein. Zum Beispiel mit einem Foto von der Familie.
Alles schön durchlässig
    Gleich welchen Karriereweg Sie einschlagen: Es wird immer seltener einen Unterschied machen, ob Sie fest angestellt oder selbstständig tätig sind. Auch der Wechsel zwischen Zeiten in fester Anstellung und als Freelancer wird immer normaler werden. Viele der heute 35- bis 45-Jährigen haben selbstständige Phasen in ihren Lebensläufen. Im IT-Bereich sind diese Wechsel ebenso normal wie im sozialen Sektor oder auch in den Medien. Dass die Arbeitgeber dies noch nicht in jedem Fall mitbekommen haben, ist bedauerlich – zeigt aber eben auch nur, dass im Personalbereich oft das Denken in alten Strukturen vorherrscht. Wir haben Zweifel, dass Sie sich nach einer Tätigkeit als Selbstständiger noch richtig eingliedern können. – Diesen Absagegrund nannte eine Unternehmensberatung einem meiner Kunden, der während des Studiums als freier Berater gearbeitet hatte. Es ist allerdings zu vermuten, dass Sie mit solchen Vorurteilen in den nächsten Jahren weniger kämpfen müssen als die erste Generation der Freelancer. Denn »im Grunde weiß jedes Kind, dass Wirtschaftswachstum heute nicht mehr zwangsläufig zu mehr festen Arbeitsplätzen führt«, wie Wolf Lotter 2007 in einem Beitrag für die Zeitschrift brand eins schrieb. 56 Im Grunde weiß jedes Kind, dass im Zweifel oft lieber ein Projektauftrag herausgegeben wird als ein Arbeitsvertrag. Und dass auch deshalb selbstständige Phasen im Lebenslauf ganz normal werden.
    Mit Ideen Unternehmen gründen
    Neben dieser Freelancer-Laufbahn wird sich auch das Unternehmertum wieder mehr etablieren. Die Entrepreneurs sind risikofreudige Menschen, die vor allem vom Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen, angetrieben sind. Es sind die mittelständischen, oft werteorientierten Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen. Diese Unternehmer werden auf den Trend zur persönlichen Dienstleistung, zur Spezialisierung und auf die neuen Anforderungen durch die gesellschaftlichen Veränderungen bauen. Unternehmerische Ideen sind gefragt und bieten die Chance, ein Unternehmen anders und besser zu führen als die Kaminkarrieren-Generation. Dabei werden vor allem die unternehmerischen Ideen gewinnen, die von unkonventionellem Denken geprägt sind und die Betriebswirtschaftslehre neu definieren. Denn: Laut dem Berliner Professor und Unternehmer Günter Faltin braucht es vor allem Ideen für den Erfolg, nicht Wissen über Kennzahlen und betriebswirtschaftliche Abläufe. Viel wichtiger seien Menschen, die Ideen systematisch entwickeln und umsetzen. 57
    Anders als zu der Zeit der Kaminkarriere werden auch die angestellten Bereiche durchlässig sein und Wechsel möglich. Bis vor kurzem war es für einen ehemaligen Projektmanager kaum möglich, erst als IT-Leiter und dann als Consultant zu arbeiten. Es war auch kaum denkbar, dass jemand erst drei Jahre ein eigenes Unternehmen aufbaut, um sich

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