Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
zwei Paar Gummistiefel und ein leichter Geruch nach Fisch. Und als eine Zollstreife um Mitternacht das Boot entdeckte, fand sie nichts Auffälliges.
    Und doch sollte es für die beiden Schmuggler ein schwarzer Freitag werden.
    Sie ahnten nicht, daß zur gleichen Zeit ihres Unternehmens Einbrecher in der Innenstadt einen Juwelierladen ausgeraubt hatten und die Polizei Großrazzien veranstaltete. In eine davon gerieten Luigi Amati und Enrico Sardo in dem Moment, als sie ihr wohl allzueifrig aus dem Wege gehen wollten.
    Es wäre nachzutragen, daß sich die Freude der Polizisten und der Ärger der Schmuggler die Waage hielten.

    Die Fragestellung, die nun folgt, lautet folgendermaßen: Wie viele echte sachliche Fehler enthält diese Geschichte aus Little Covenbridge?

Fall 29: Das verräterische Foto

    Sergeant Ken Wibble von Scotland Yard stieg die schmale, knarrende Holztreppe hinauf. Es roch nach Kohl, gekochter Wäsche und ungelüfteten Wohnungen. Neugierige und haßerfüllte Blicke begleiteten ihn. Hier, in diesem Londoner Stadtteil, sah man die Polizei entweder am liebsten von hinten oder aus weiter Entfernung.
    Ken Wibble tappte einen langen Gang entlang und studierte dabei aufmerksam die meist mit Heftzwecken angebrachten papiernen Namensschilder. Hundegekläff, Kindergeschrei und andere Geräusche drangen durch die Türen. Wibble spürte die intensive Feindseligkeit, doch er ignorierte sie.
    Endlich schien er gefunden zu haben, was er suchte: „Arthur Curby“ stand auf dem handgeschriebenen Zettel.
    Die Klingel war defekt.
    Ken Wibble klopfte.
    Arthur Curby öffnete höchstpersönlich. Als er Wibbles ansichtig wurde, verzog sich sein Gesicht, als wolle ihn jemand zwingen, eine Flasche Essig auszuleeren.
    „Was wollen Sie?“
    Der Sergeant klopfte auf seine Jackettasche.
    „Ich habe einen Haftbefehl gegen Sie, Arthur. Widerstand wäre zwecklos, da meine Spielkameraden unten warten.“
    Arthur Curby winkte ab:
    „Wozu Widerstand? Ich habe nichts ausgefressen. Und wenn der Haftbefehl kein Witz ist, dann ist er ein Irrtum.“
    Sergeant Ken Wibble zog ein Foto aus der Tasche. Bevor er es Curby hinhielt, fragte er:
    „Was haben Sie gestern gemacht?“
    „Hm...“ machte der Gefragte und schien ernsthaft über diese Frage nachzudenken. „Gestern??... Bis Mittag habe ich geschlafen und anschließend gelesen. Dazu ein paar Flaschen Bier getrunken und Fernsehen angeguckt...“
    „Hier! Was sagen Sie dazu?“
    Arthur Curby nahm das Foto. „Eine Hochzeit??“
    „Ja, eine Hochzeit!“ nickte der Sergeant. „Braut, Bräutigam und eine Menge Hochzeitsgäste in einem großen Saal kurz vor dem Mittagessen... Nach dem Essen allerdings betrauerten eine ganze Anzahl Gentlemen den Verlust ihrer Brieftaschen. Außerdem fehlte so manch Wertvolles in den kleinen Täschchen einiger Ladys..
    Wibble sah Curby vielsagend an:
    „Na, kommen Ihnen bei der Aufzählung irgendwelche Erinnerungen, Mister?“
    „Nein!“
    „Sie sind sogar auch auf dem Foto zu sehen, Curby! Da!“ Wibble zeigte auf einen bärtigen Mann im dunklen Anzug.
    „Ihnen ist das Wichtigste entgangen: Ich trage keinen Bart. Der auf dem Foto trägt aber einen Bart.“
    Wibble grinste ironisch:
    „Ich bin sicher, daß er sich mit einiger Mühe finden läßt, Mister. Oder sind Sie da vielleicht anderer Meinung?“
    Da stieß Curby ein meckerndes Lachen aus: „Hehehehe, das ist wirklich ein Witz. Ihrer Meinung nach klebe ich mir also einen Bart ins Gesicht, ziehe einen schwarzen Anzug an, fahre nach Kensington, mische mich unter die Hochzeitsgäste und plündere sie so nach und nach aus... He?“
    „Ja, so wird es gewesen sein.“
    Arthur Curby schüttelte höhnisch den Kopf.
    „Da sind Sie aber auf dem Holzweg... Das nimmt Ihnen kein Richter ab... Da brauchen Sie Zeugen...“
    Jetzt lachte Ken Wibble. Breit und zufrieden.
    „Brauche ich nicht, Curby. Sie haben sich ja selbst verraten!“ Er tippte an einen Knopf seiner Jacke. „Hier, das ist ein Mikrophon. Und alles, was wir zwei jetzt gesprochen haben, hörten drei Mann unten im Streifenwagen mit. Eine prima Erfindung! Kommen Sie, ich erzähl’ Ihnen unterwegs, welchen Fehler Sie gemacht haben!“

    Welchen Fehler hat Arthur Curby gemacht?

Fall 30: Die Abkürzung oder Einer gegen vier

    Ich gebe zu, daß ich oft der Meinung war, Gabor Selegy gehöre hinter Gitter. Es mußten ja nicht unbedingt Gefängnisgitter sein, ein Zoo hätte es auch getan. Links von ihm ein Stinktier und rechts ein Schakal. Man

Weitere Kostenlose Bücher