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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Jochen Hempel an.
    „Stimmt!“ rief auch Max. „Schulden hat er wie ein verarmter General!“
    Cobin winkte ab: „Halt’s Maul, Max, sonst überprüft der liebe Kommissar dein Alibi.“
    „Und dann kommt heraus, daß du seit Tagen um den Direktionswagen herumschleichst! “
    „Du lügst!!!“ brüllte Lauscher und wollte sich auf Hempel stürzen.
    Der Kommissar ging dazwischen. „Wo waren Sie zwischen Drahtseilakt und Hoher Schule, Herr Lauscher?“
    Lauschers Stimme klang heiser: „In der Kantine! Fragen Sie doch Cobin, wo er zu dieser Zeit war!“
    Kommissar Watzmann nickte: „Nun, Herr Cobin...“
    „Hier im Wagen. Habe geraucht...“
    „Und Sie?“ Jochen Hempel zuckte mit den Schultern. „Wenn ich mich nicht irre, am Manegeneingang.“
    Cobin tippte Watzmann auf den Arm: „Warum holen Sie nicht einfach Ihren Tatzeugen, Herr Kommissar?“ Lauscher winkte ab: „Das ist doch alles nur Bluff... Ich wette, daß es gar keinen Tatzeugen gibt...“
    Hempel nickte beifällig: „Denk’s auch! Und wenn schon. In ein Clownkostüm kann sich jeder stecken.“
    Kommissar Watzmann öffnete lächelnd die Tür. Zwei weitere Beamte schoben sich in die Enge. „Den nehmen wir fürs erste mit. Es könnte sein, daß er mit dem Fall zu tun hat...“

    Welchen der drei Männer hat Kommissar Watzmann als dringend tatverdächtig mitgenommen?

Fall 32: Geheimnisvolle Bestellungen

    Der alte Moritz Büchner schleuderte wütend einen Porzellanaschenbecher zu Boden.
    „Ich werd’ es ihnen zeigen!“ brüllte er dazu und stampfte mit dem Fuß auf, daß das Geschirr in den Schränken klirrte. Dazu schüttelte er die Fäuste, als gelte es, jemandem Furcht einzujagen.
    Dann griff er zum Telefon.
    Noch am gleichen Abend erhielt er Besuch. Kriminalinspektor Rossner, ebenfalls leidenschaftlicher Briefmarkensammler, hatte sich der Sache angenommen. „Nun erzählen Sie mal!“ forderte er den alten Mann auf. „Alles, was Ihnen zur Sache einfällt. Wie und wann genau alles begonnen hat.“
    Moritz Büchner mußte nicht lange nachdenken. „Vor drei Wochen fing das Theater an. Zwei Männer wollten auf meinem Dach eine Fernsehantenne montieren. Auf meinem Dach. Ein Witz. Ich habe überhaupt keinen Fernsehapparat. Der Auftrag sei telefonisch erteilt worden, sagten sie... Und angesehen haben die mich. Als ob ich hier oben eine Schraube locker hätte... Am nächsten Tag lieferte man mir eine Tiefkühltruhe und eine elektrische Schreibmaschine. Jeden Tag kam und kommt eine andere Wäscherei und will meine schmutzige Wäsche abholen. Per Bahn und Post erhalte ich täglich Kisten und Pakete von Versandhäusern. Rundfunkgeräte, Höhensonnen, eine Standuhr, Bettwäsche für über tausend Mark und so weiter und so weiter...“

    Der alte Mann wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Gesicht war rotfleckig vor Erregung und seine Stimme heiser, als er fortfuhr:
    „Und heute nachmittag fährt hier vor dem Haus ein Riesentankzug vor und will mir die telefonisch bestellten sechstausend Liter Heizöl in meine Tanks füllen. Dabei heize ich elektrisch, Herr Inspektor... Schon immer... Der Umbau auf Heizöl wäre viel zu teuer...“
    Erschöpft lehnte sich Büchner zurück.
    Inspektor Rossner hatte sich Notizen gemacht und erkundigte sich jetzt: „Und Sie haben keinen Verdacht, wer Ihnen diesen schlechten Streich spielt?“
    Büchner nickte erst nur stumm. Seine Lippen waren verkniffen. Er schien einen inneren Kampf zu führen, denn zwei-, dreimal hatte er die Lippen schon zum Sprechen geöffnet... Endlich schien er bereit zu sein, seinen Verdacht auszusprechen. Seine Stimme war plötzlich ganz leise, als er sagte:
    „Es kann nur einer meiner beiden Neffen gewesen sein... Vielleicht auch beide.“
    „Und woraus schließen Sie das?“
    „Sie sind außer der Paßstelle die einzigen, die meinen zweiten Vornamen kennen. Und alle Bestellungen lauteten auf Moritz Moses Büchner.“
    „Sind Sie sicher, daß...“
    Büchner winkte ab. „Ich bin sicher. Seit fünfzig Jahren habe ich diesen Namen weder geschrieben noch genannt.“
    „Und warum sollten es dieser oder diese Neffen tun? Sind sie kriminell? Ich meine, nur so zum Spaß macht man so was doch nicht... Der Gesetzgeber hat für solche Fälle harte Strafen parat...“
    Büchner nickte.
    „Sie werden es aus Rache tun... Nur aus Rache. Weil ich ihnen gesagt habe, daß ich sie enterben werde.“
    Der Inspektor nickte: „Gut, ich will mir mal anhören, was die Herren zu sagen haben. Geben

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