Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sagte er: »Die Killer von Chasŏng ...«
    Ein scharfer Schmerz schoß durch St. Claires Brust; der Atem stockte ihm. Er riß sich zusammen und sah Carlos Montelän scharf an.
    Die Worte, die Paris jetzt sprach, liefen ihm eisig über den Rücken. Paris konnte das unmöglich gewußt haben! Auf den Bändern war der Satz nie gebraucht worden, und St. Claire hatte ihn auch nicht benutzt!
    »Was bedeutet das?« fragte Venice.
    »Jeder Militärhistoriker wird Ihnen sagen, daß dieser Begriff zur Charakterisierung der Offiziere der Schlacht von Chasŏng gebraucht wurde«, sagte Paris. »Es war selbstmörderischer Wahnsinn. Die Truppen haben überall revoltiert; viele sind von ihren eigenen Offizieren erschossen worden. Es war eine katastrophale Strategie. In mancher Hinsicht der politische Wendepunkt des
Krieges. Wenn MacAndrew dort war, ist es durchaus möglich, daß ein lange verborgenes Opfer an die Oberfläche gekommen ist. Das könnte das Motiv für seinen Rücktritt gewesen sein.«
    St. Claire musterte Paris scharf; die Erklärung des Akademikers hatte ihn erleichtert.
    »Könnte eine Verbindung zu seinem Tod in Hawaii bestehen?« fragte Christopher, und seine knorrigen Hände zitterten dabei.
    »Nein«, antwortete Bravo langsam. »MacAndrew ist von Longworth erschossen worden.«
    »Sie meinen Varak?« fragte Wells ungläubig.
    »Nein«, sagte Bravo. »Den wirklichen Longworth. In Hawaii.«
    Es war, als hätte eine Peitsche laut geknallt. Alle Augen waren auf St. Claire gerichtet.
    »Wie? Warum? « Venices Stimme klang verärgert. Daniel Sutherland war wütend.
    »Es war unvorhersehbar und daher auch unvermeidbar. Wie Sie wissen, hat Varak bei Kastler den Namen Longworth benutzt. Das war eine Quelle, die. er überprüfen konnte, ein Sprungbrett. Kastler hat den Namen MacAndrew gegeben und ihm gesagt, Longworth habe Zugang zu den Archiven. Nachdem seine Frau gestorben war, flog der General um die halbe Welt, um Longworth zu finden. Er fand ihn.«
    »Dann nahm MacAndrew an, daß nur Longworth wußte, was in Chasŏng geschehen war«, sagte Frederick Wells nachdenklich. »Daß die Information in Hoovers Archiven steckte und sonst nirgends. «
    »Und das führt uns nicht weiter. Nur zurück zu den Archiven.« Wieder klang Christophers Stimme unfreundlich.
    »Es hilft«, fügte Banner hinzu und sah zu Bravo hinüber. »Es bestätigt das, was Sie sagen. Chasŏng ist ein Ablenkungsmanöver. «
    »Warum?« fragte Venice.
    Wells wandte sich zu dem Richter. »Weil es keinen Grund dafür gab. Warum hat man es überhaupt benutzt?«
    »Da bin ich anderer Meinung.« St. Claire lehnte sich vor und wirkte wieder ganz gefaßt. Der erste Teil von Varaks Falle hatte ihm nichts eingebracht. Jetzt war der Zeitpunkt für den zweiten Teil, für die beiden Namen. »Wie ich Ihnen schon neulich sagte, hat Kastler mit seinem Roman einige Fortschritte gemacht. Varak hat das Manuskript gelesen. Es gibt zwei ziemlich verblüffende Entwicklungen. Ich sollte sagen, zwei Leute sind an die Oberfläche gekommen, die wir beide früher nicht in Betracht gezogen haben.
Wir wissen nicht, weshalb. Eine ist eine nur wenig getarnte Person in dem Buch, der andere ein Mann in Kastlers Notizen — ein Mann, den er zu finden versucht. Die erste Person ist die Zeitungskolumnistin Phyllis Maxwell. Der zweite ist ein Buchhalter Namens Bromley, Paul Bromley. Er war früher bei der GSA. Hat jemand von Ihnen besondere Einzelheiten über diese Leute?«
    Das war nicht der Fall. Aber die Saat war gelegt, die zweite Falle aufgebaut. Welcher der beiden würde wohl in die Falle gehen, fragte sich St. Claire — sofern an Varaks Schlüssen was dran war. Banner oder Paris? Frederick Wells oder Carlos Montelán?
    Das Gespräch zerrann. Bravo ließ erkennen, daß die Sitzung für ihn beendet war. Er schob seinen Sessel zurück, wurde aber von Wells aufgehalten.
    »Ist Varak draußen im Flur?«
    »Ja, natürlich«, antwortete der Diplomat. »Er hat die üblichen Vorbereitungen für Ihre Abfahrt getroffen.«
    »Ich möchte ihm gern eine Frage stellen. Aber zuerst stelle ich sie Ihnen allen. In dem Haus in Rockville waren Mikrofone. Sie schildern die Geräusche von Einbrechern, die MacAndrews Arbeitszimmer durchstöbern, aber keinerlei Worte, die diese Geräusche begleiteten. Draußen wird eine Kamera ausgelöst, zeigt aber nichts, weil die Eindringlinge außer Reichweite sind. Es ist gerade, als hätten sie von den Geräten gewußt.«
    »Wie lautet Ihre Frage?« fragte Montelán

Weitere Kostenlose Bücher