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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit scharfer Stimme. »Ich glaube nicht, daß mir diese Andeutungen gefallen.«
    Banner sah Paris an. Es war unverkennbar, dachte St. Claire. Hier wurden Grenzen gezogen. Grenzen? Die Jungen, die sich gegen die Alten aufbäumten und gleichzeitig gegeneinander in Stellung gingen und den Kampf um die Führung begannen?
    »Mir kommt das seltsam vor. Die Archive wurden in einer Art und Weise entfernt — und zu einem Zeitpunkt — die darauf hindeuten, daß die Diebe mit Hoovers Tod rechneten. Monate intensiver Ermittlungen führten nicht weiter; einer der besten Abwehrspezialisten im ganzen Land meldet, daß er keine Fortschritte gemacht hat. Bravo kommt auf die Idee, diesen Schriftsteller Kastler einzusetzen. Unsere Abwehrspezialisten unterstützen den Plan; der Schriftsteller wird programmiert und beginnt seine Arbeit. Wie erwartet, führt das zu einer Störung. Die Besitzer von Hoovers Archiven erschrecken und greifen ihn an. Ein Angriff, wie ich behaupte, bei dem sie eigentlich in die Falle hätten gehen müssen. Aber wir haben niemanden auf dem Film und keinerlei Stimmen auf dem Band.«

    Montelán lehnte sich in seinem Sessel vor. »Wollen Sie andeuten. . .?«
    »Ich will andeuten«, unterbrach Banner, »daß unser Spezialist zwar wegen seiner Gründlichkeit bekannt ist, diese Gründlichkeit aber gestern auffällig wenig zum Tragen kam.«
    »Wenig? Zuviel!« platzte Christopher heraus. Seine hageren Züge wirkten verkniffen, seine knochigen Finger zitterten. »Haben Sie denn eine Ahnung, wer Varak ist ? Was er in seinem Leben alles gesehen hat? Was ihn antreibt?«
    »Ich weiß, daß er von Haß erfüllt ist«, erwiderte Banner mit leiser Stimme. »Und das macht mir Angst.«
    Am Tisch herrschte Schweigen. Die Wahrheit von Frederick Wells’ Aussage hatte ihre Wirkung. Es war möglich, daß Stefan Varak auf einer ganz anderen Ebene als sie alle wirkte, von einem Haß getrieben, der allen anderen im Raum völlig fremd war.
    St. Claire erinnerte sich an Varaks Worte: Ich suche die Nazis in jeder Form, in der sie wieder auferstanden sind, und mache Jagd auf sie. Und wenn Sie glauben, daß es einen Unterschied zwischen dem gibt, wofür diese Archive stehen, und den Zielen des Dritten Reiches, dann irren Sie sich gewaltig .
    Sobald dieser Nazi gefunden und vernichtet war, welche bessere Methode gab es denn dann, seine Jünger unter Kontrolle zu halten, als die Kontrolle über die Archive zu haben?
    Bravo schob den Sessel zurück und stand auf. Er ging an einen in die Wand eingelassenen Schrank, sperrte ihn auf und entnahm ihm eine kurzläufige Pistole vom Kaliber 38. Er verschloß den Schrank wieder, ging zu seinem Stuhl zurück und setzte sich. Er hielt die Waffe in der Hand, so daß man sie nicht sehen konnte.
    »Würden Sie Mr. Varak bitten, hereinzukommen?«
    Stefan Varak stand hinter dem leeren Stuhl von Genesis und studierte die Mitglieder von Inver Brass. St. Claire beobachtete ihn scharf, bis Varaks Blick dem seinen begegnete.
    »Mr. Varak. Wir müssen Ihnen eine Frage stellen. Wir wären Ihnen verbunden, wenn Sie uns kurz und präzise darauf antworten könnten. Fragen Sie bitte, Banner.«
    Das tat Wells. »Mr. Varak, durch Kastler haben Sie ein Ereignis vorhergesehen, das uns zu Hoovers Archiven hätte führen können«, schloß er. »Eine Identifizierung visuell oder durch Stimmabdruck. Sie stellten die Falle, woraus geschlossen werden kann, daß Sie auch ihre Bedeutung verstanden. Und doch war von Ihrer bekannten Gründlichkeit, Ihrer professionellen Arbeitsweise nichts zu bemerken. Ich frage mich, weshalb. Es wäre doch
sehr einfach gewesen, zwei, drei oder sechs Kameras, wenn nötig, aufzustellen. Wenn Sie das getan hätten, wäre die Jagd jetzt vorüber gewesen, und wir hätten die Archive in unserem Besitz gehabt. Warum, Mr. Varak? Oder warum nicht?«
    Das Blut schoß Varak ins Gesicht; es rötete sich verärgert. All die Anzeichen, auf die er Bravo aufmerksam gemacht hatte, waren jetzt am Lehrer zu sehen. Erzeugte Ärger ebenso wie Angst diese unkontrollierbaren chemischen Veränderungen, von denen Varak gesprochen hatte? St. Claire bewegte die Pistole, die er im Schoß hielt, und schob den Zeigefinger über den Abzug.
    Und dann war der Augenblick vorüber. Varak hatte sich wieder unter Kontrolle. »Die Frage ist berechtigt«, sagte er ruhig. »Ich werde sie so präzise beantworten, wie ich kann. Wie Sie wissen, arbeite ich allein, abgesehen von seltenen Fällen, bei denen ich andere einsetzen kann, die

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