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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kommen näher, machen laufend Fortschritte. Sie sind schon so weit gegangen, eine formelle interne Übereinkunft vorzuschlagen mit dem offenkundigen Ziel, die Archive in die Hand zu bekommen. Das Subjekt ist mißtrauisch; er hat sie schon alle gesehen, und die in 1600 sind nicht die besten. Aber er bewundert ihre Arroganz, ihren Machismo, und sie streicheln ihn. Das ist übrigens das Wort, das benutzt wird. Streicheln.«
    »Wie passend«, erwiderte Venice. »Machen sie Fortschritte?«
    »Ich fürchte, ja. Es gibt Beweise, daß das Subjekt dem Oval Office einige Dossiers geliefert hat — oder zumindest die gefährlichsten Informationen, die sie enthalten. Es ist schon zu Übereinkünften gekommen, sowohl im Bereich der Politik als auch in bezug auf die Wahlen. Zwei Bewerber um die Nominierung aus den Reihen der Opposition haben sich bereit erklärt, ihre Bewerbung
zurückzuziehen — der eine, weil seine Finanzen erschöpft sind, der andere infolge von Instabilität.«
    »Bitte erklären Sie das näher«, entschied Genesis.
    »Ein krasser Fehler in Worten oder durch eine Handlung, die ihn aus dem Präsidentschaftsrennen wirft, aber nicht ernsthaft genug ist, um seinen Status im Kongreß zu gefährden. In diesem Fall unvernünftiges Verhalten während der Vorwahlen. Diese Dinge sind sorgfältig überlegt.«
    »Beängstigend sind sie«, sagte Paris ärgerlich.
    »Sie gehen vom Subjekt aus«, sagte Bravo. »Können wir noch einmal zum Thema Autopsie kommen. Läßt sich das unter Kontrolle halten?«
    »Das wird vielleicht gar nicht nötig sein«, antwortete Banner, der jetzt die Hände voneinander gelöst hatte und sie, mit den Handflächen nach unten, auf den Tisch gelegt hatte. »Wir haben einen Mann aus Texas eingeflogen, einen Fachmann für kardiovaskulare Forschung! Er nimmt an, er habe mit einer prominenten Familie an der Ostküste von Maryland zu tun. Ein Patriarch, der langsam seinen Verstand verliert und ungeheueren Schaden anrichten kann, und dessen organische und psychiatrische Symptome nicht voneinander unterscheidbar sind. Es gibt ein Digitalispräparat, das in Verbindung mit einer intravenösen Luftinjektion möglicherweise unentdeckbar ist.«
    »Wer überwacht diesen Aspekt?« fragte Venice, der sichtlich nicht überzeugt war.
    »Varak«, sagte Genesis. »Er hat das ganze Projekt unter Kontrolle. «
    Wieder nickten Köpfe.
    »Noch Fragen?« erkundigte sich Genesis.
    Schweigen.
    »Dann wollen wir abstimmen«, fuhr Genesis fort und holte einen kleinen Block unter dem Umschlag hervor. Er riß sechs Blätter ab und gab fünf nach links weiter. »Die römische Ziffer I bedeutet Zustimmung, II Ablehnung. Wie üblich gilt ein unentschiedenes Ergebnis als Ablehnung.«
    Die Männer von Inver Brass machten ihre Zeichen, falteten die Papiere zusammen und gaben sie Genesis zurück. Er breitete sie vor sich aus.
    »Das Abstimmungsergebnis ist einstimmig, Gentlemen. Das Projekt läuft.« Er wandte sich Banner zu. »Bitte bringen Sie Mr. Varak herein.«
    Der jüngere Mann stand auf und ging zur Tür. Er öffnete sie,
nickte der draußen im Korridor stehenden Gestalt zu und kehrte zum Tisch zurück.
    Varak trat ein und schloß die Tür hinter sich. Er war derselbe Mann, der auf dem dunklen Balkon über dem Eingangsportal Wache gehalten hatte. Jetzt hielt er nicht mehr den Karabiner in der Hand, aber um seinen Hals hing immer noch das Transistormikrofon, und zu seinem linken Ohr führte ein dünner Draht. Sein Alter war schwer zu bestimmen, irgendwo zwischen Fünfunddreißig und Fünfundvierzig — jene Jahre, die aktive Männer mit starken, muskulösen Körpern so leicht verwischen. Sein Haar war hellblond und kurz geschnitten. Sein Gesicht war breit und hatte hohe Backenknochen, was zusammen mit seinen leicht schräg liegenden Augen auf slawische Abkunft deutete. Im Gegensatz zu seinem Aussehen freilich war seine Sprache weich — mit einem Akzent, der an Boston erinnerte, und einem Sprachrhythmus, der auf Mitteleuropa deutete.
    »Ist die Entscheidung getroffen?« fragte er.
    »Ja«, antwortete Genesis. »Positiv.«
    »Sie hatten keine Wahl«, sagte Varak.
    »Haben Sie schon einen Zeitplan aufgestellt?« Bravo beugte sich vor, und seine Augen blickten aufmerksam und doch irgendwie unbeteiligt.
    »Ja. In drei Wochen. In der Nacht vom 1. Mai; die Leiche wird am Morgen entdeckt werden.«
    »Dann wird die Nachricht am 2. Mai verbreitet.« Genesis sah die Mitglieder von Inver Brass an. »Bereiten Sie Erklärungen vor, wo Sie

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