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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unwillkürlich den linken Arm, um den Schalter zu betätigen. Um das Tonbandgerät einzuschalten. Ein nicht existierendes Tonbandgerät! All das passierte ihm !
    »Was wollen Sie von mir? Warum verfolgen Sie mich?« flüsterte
er und war selbst nicht mehr sicher, was die Wirklichkeit war.
    »Wir wollen bloß mit Ihnen reden. Sicherstellen, daß Sie verstehen ...« «
    »Nein!« Irgend etwas explodierte in ihm. Er sprang von dem Treppenabsatz, war sich nur der Leere bewußt, die ihn umgab. Irgendwo, tief im Inneren dieser Leere, hörte er ein Geräusch, als ob jemand ausspuckt, ein Schuß, aber der betraf ihn nicht; er verstand jetzt überhaupt nichts mehr.
    Plötzlich berührten seine Hände Haut und Haare. Er schmetterte den Kopf des Mannes gegen die Metalltür.
    Und der echte Mann mit der echten Pistole brach zusammen, Kopf und Gesicht mit Blut bedeckt. Peter richtete sich auf und stand einen Augenblick benommen da, versuchte Fantasie und Wirklichkeit voneinander zu trennen.
    Er mußte fliehen. Flucht war jetzt das einzige, was ihm noch blieb. Er trat die Tür auf und rannte über die Marmorfliesen. Der Wachmann stand am Straßeneingang, die Hand am Holster, ein Funksprechgerät am Ohr.
    Als Peter auf ihn zukam, sagte der Mann: »Ärger dort droben, wie?«
    »Ja. Zwei Betrunkene, denke ich.«
    »Haben die zwei Sie erreicht? Die haben mir gesagt, daß Sie für das Bureau arbeiten.«
    Peter blieb stehen, packte die Eingangstür mit der Hand. »Was?«
    »Ihre Kollegen? Die zwei anderen Männer. Sie sind gleich nach Ihnen hereingekommen. Die haben mir ihre Ausweise gezeigt. Die sind auch vom FBI.«
    Mehr wollte Kastler nicht hören. Jetzt war der Wahnsinn vollkommen. Das FBI! Er rannte die paar Stufen hinunter, die Augen glasig, atemlos.
    »Sie haben noch ein paar Minuten Zeit, Mister.«
    Das Taxi stand keine drei Meter von ihm entfernt am Randstein. Er rannte zur Tür und stieg ein.
    »Fahren Sie zur Ellipse Road hinunter! Schnell, um Gottes willen! Dann zum Smithsonian Park. Ich sage Ihnen, wo Sie mich aussteigen lassen sollen.«
    Das Taxi rollte an. »Ist immer noch Ihr Geld.«
    Peter drehte sich um und blickte durchs Hinterfenster hinaus. Ein Mann kam die Treppen heruntergestürmt, er hielt sich mit einer Hand das Gesicht, mit der anderen ein Walkie-Talkie. Es
war der Mann aus dem Obergeschoß, der Mann, dessen Lippe vom Bleistift der Kolumnistin durchbohrt worden war. Er hatte das Taxi gesehen. Andere würden irgendwo warten.
    Sie bogen in die Kurve, die zur Ellipse führte, ein. Im Süden lag das Washington Monument, seine Alabasternadel wurde von Scheinwerfern angestrahlt. »Langsam«, befahl Peter, »fahren Sie mich an den Rasenrand. Aber halten Sie nicht an. Ich werde jetzt hinausspringen, aber ich möchte nicht ...« Peters Stimme wurde leiser, er wußte nicht, wie er es sagen sollte.
    Der Fahrer war ihm behilflich. »Aber Sie möchten nicht, daß jemand, der mein Taxi beobachten könnte, Sie springen sieht, ist es das?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Ärger?«
    »Ja.«
    »Die Bullen?«
    »Herrgott, nein! Es ist ... etwas Persönliches.«
    »Mir scheint, daß Sie okay sind. Sie sind anständig zu mir gewesen; ich bin zu Ihnen auch anständig.« Der Fahrer verlangsamte seine Fahrt. »Etwa fünfzig Meter weiter vorn, am fernsten Punkt der Kurve, ehe die Straße wieder gerade wird, können Sie abspringen. Und ich werde dann losrasen, als wäre der Teufel hinter mir her, ein paar Straßen weit. Niemand wird Sie sehen. Ist das klar?«
    »Ja, das geht klar. Danke.«
    »Jetzt!«
    Das Taxi hatte seine Fahrt verlangsamt. Kastler öffnete die Tür und sprang hinaus, und die Wucht seines Sprunges und die Krümmung der Straße schleuderte ihn auf den Rasen.
    Der Fahrer drückte die Hupe, ließ sie nicht los, so daß ihr Heulen alle erschreckte. Andere Fahrzeuge wichen nach rechts aus und ließen das Taxi vorbei. Das Geräusch klang nach einem Notfall; irgend jemand hatte Schwierigkeiten.
    Peter beobachtete die Szene von einem Versteck im Gras aus. Ein Wagen hielt nicht an, zögerte auch nicht, die Panikgeräusche schienen es überhaupt nicht zu beeindrucken. Vielmehr schloß es sich dem Taxi an und raste hinter ihm her.
    Es war die schwarze Limousine, die er auf der New Hampshire Avenue gesehen hatte.
    Peter blieb einen Augenblick lang bewegungslos liegen. In der Ferne kreischten Reifen. Auf der anderen Seite der Ellipse Road, in der Richtung der Continental Hall, jagte ein anderer Wagen
in die kreisförmige Fahrbahn. Ob der ihn

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