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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war zwischen fünfzehn und zwanzig
Häuserblocks weit gerannt, vielleicht sogar mehr, wenn man die verschiedenen Gassen dazwischen auch mitzählte. Irgendwie mußte er zurück und sich in südöstlicher Richtung auf das Smithsonian zuarbeiten.
    Die beiden Männer waren jetzt höchstens noch fünfzig Meter entfernt. Rechts von ihm, einen halben Block im Norden, wechselte die Ampel auf Grün. Kastler fing wieder zu rennen an. Er erreichte die Ecke, überquerte die Straße, bog nach links und blieb stehen. Ein uniformierter Polizeibeamter stand unter der Verkehrsampel; er sah Peter an.
    Das war vielleicht die einzige Möglichkeit, die sich Kastler bot. Er konnte zu dem Beamten gehen, sich identifizieren, und sagen, daß Männer ihn jagten. Der Beamte würde sein Revier anrufen und von dem Chaos zwanzig Blocks weiter unten erfahren, hören, daß jemand eine Waffe abgefeuert und harmlose Passanten verletzt hatte. All dies konnte er dem Beamten sagen und ihn um Unterstützung bitten.
    Aber während er noch über die Idee nachdachte, wurde ihm klar, daß das zu Fragen führen würde, zu Formularen, die er ausfüllen mußte, zu Erklärungen. Longworth würde nicht so lange warten. Und dann gab es Männer mit Funkgeräten, die ihn suchten; im Hotel war Allison allein und hatte nur einen Mann, um sie zu beschützen. Wenn er zur Polizei ging, hielt das den Wahnsinn nicht auf. Es verlängerte ihn nur.
    Die Ampel schaltete um. Peter ging schnell über die Kreuzung, vorbei an dem Polizeibeamten, und trat in die T-Street. Er trat in eine Türnische in den Schatten und sah sich um. Anderthalb Blocks südlich von ihm war eine schwarze Limousine, die in nördlicher Richtung dahinrollte, und an der Ecke der schmalen Straße und der New Hampshire Avenue stehenblieb. Unmittelbar vor dem Wagen stand eine Straßenlaterne. Er konnte die beiden Männer auf den Wagen zugehen sehen; ein Hinterfenster öffnete sich lautlos.
    Ein Taxi rollte in südlicher Richtung auf die New Hampshire. Die Ampel war rot; das Taxi hielt an. Kastler rannte aus der schützenden Türnische heraus auf den Wagen zu. Auf dem Hintersitz saß ein älterer, gut gekleideter Mann. Peter öffnete die Tür.
    »He!« schrie der Fahrer. »Ich hab’ einen Fahrgast!«
    Kastler wandte sich an den Passagier. Er bemühte sich, ganz vernünftig zu klingen, ein Mann eben, der sich in einer Krise große Mühe gab, ruhig zu bleiben. »Bitte, entschuldigen Sie,
aber etwas Schreckliches ist passiert. Ich muß in die Stadt. Meine — meine Frau ist sehr krank. Ich habe gerade gehört ...«
    »Steigen Sie ein, bitte«, sagte der ältere Mann, ohne zu zögern. »Ich fahre nur bis zum Dupont Circle. Paßt Ihnen das? Ich kann ...«
    »Das geht sehr gut, Sir. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Peter stieg ein, während die Ampel umschaltete. Er knallte die Tür zu; das Taxi schoß davon.
    Ob es nun das Krachen der Tür oder die laute Stimme des Fahrers war, würde Kastler nie erfahren. Jedenfalls konnte er sehen, als sie die Limousine auf der anderen Seite der New Hampshire passierten, daß die beiden Männer ihn entdeckten. Peter sah zum Hinterfenster hinaus. Der Mann auf der rechten Seite hielt sich sein Walkie-Talkie an den Mund.
    Sie erreichten den Dupont Circle; der ältere Mann stieg aus. Kastler wies den Fahrer an, in südlicher Richtung auf der Connecticut Avenue weiterzufahren. Der Verkehr war jetzt dichter, versprach, noch schlimmer zu werden, während sie auf das Zentrum von Washington zurollten. Das war gleichzeitig günstig und ungünstig. Die überfüllten Straßen erlaubten es ihm, sorgfältig nach allen Richtungen Ausschau zu halten, ob jemand seine Spur aufgenommen hatte. Andererseits erlaubte der dichte Verkehr auch anderen, ihn zu finden, ihn wenn nötig sogar zu Fuß einzuholen.
    Sie erreichten die K-Street. Rechts lag die Siebzehnte. Peter versuchte, sich eine Karte von Washington vorzustellen. Die Hauptstraßen südlich der Ellipse.
    Constitution Avenue! Er konnte den Fahrer anweisen, links in die Constitution einzubiegen und durch den Eingang der Fußgängerzone dort ins Smithsonian zu fahren. Gab es dort eine Einfahrt?
    Das mußte es einfach. In dem Expose des Kapitels, das er am Morgen geschrieben hatte, hatte er sich ausgemalt, wie Alexander Meredith aus der Fußgängerzone fuhr — raste. Hatte er das geschrieben? Oder war das nur ...?
    Kastler sah es durch das Hinterfenster. Ein grauer Wagen hatte sich aus dem Verkehrsstrom gelöst und schoß jetzt auf der linken

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