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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bravo ...«
    »Was haben Sie gesagt? Wer ist Bravo?«
    »Eine glänzende Versuchung. Die Archive für einen guten Zweck einzusetzen.«
    » Glänzend? Daran ist nichts glänzend ... Das ist Erpressung!«
    »Das ist ja die Tragödie.«
    O Gott! Seine Worte! »Was für fünf Männer? Was meinen Sie?«
    »Venice kennen Sie ... Bravo auch, aber nicht Bravo! Niemals Bravo!« Varaks blutige rechte Hand versuchte, sich zu bewegen; sie kroch von der Wunde an seinem Leib weg auf eine Jackentasche zu. Er holte ein Stück Papier heraus, weißes, mit Blut besudeltes Papier. »Einer von vier Männern. Ich dachte, es sei Banner oder Paris. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.« Er schob Kastler das Papier in die Hand. »Codenamen. Venice, Christopher, Banner, Paris. Einer von ihnen. Nicht Bravo.«
    »Venice ... Bravo ... wer ist das?«
    »Die Gruppe. Das, was Sie Kern nennen.« Varaks Hand fuhr wieder an seine Wunde. »Einer von ihnen weiß es.«
    »Weiß was?«
    »Was Chasŏng bedeutet. Die Mutter.«
    »MacAndrew? Seine Frau?«
    »Nicht er. Sie! Er ist nur die Tarnung.«
    »Tarnung? Sie müssen deutlicher werden.«
    »Das Massaker. Das, was hinter dem Massaker von Chasŏng stand!«
    Peter sah das blutbesudelte Papier an, das er in der Hand hielt. Namen standen darauf. »Einer dieser Männer?« fragte er den sterbenden Mann, ohne sich sicher zu sein, was er mit seiner Frage meinte.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Sie und die Tochter. Sie! Es sollte Sie von der Spur ablenken. Sie zu der Ansicht bringen, es wäre die Antwort. Aber das ist es nicht.«
    »Welche Antwort?«

    »Chasŏng. Etwas, das weit darüber hinausgeht.«
    »Hören Sie auf! Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nicht Bravo ...« Varaks Augen schienen in ihren Höhlen zu schwimmen.
    »Wer ist dieser Bravo? Ist er einer von ihnen?«
    »Nein. Niemals Bravo.«
    »Varak, was ist geschehen? Warum sind Sie in bezug auf Chasŏng so sicher?«
    »Es gibt andere, die helfen werden ...«
    »Was ist mit Chasŏng ?«
    »Fünfunddreißigste Straße. Das Haus. Die haben mich überwältigt und meine Augen, mein Gesicht mit Heftpflastern verklebt. Ich habe sie nie gesehen. Sie brauchten eine Geisel. Sie wissen, was ich getan habe ... Ich habe sie nicht gesehen, aber gehört habe ich sie. Sie unterhielten sich in einer Sprache, die ich nicht kannte, und das bedeutet, daß sie das wußten. Aber den Namen Chasŏng haben sie gebraucht. Jedesmal ... Es klang fanatisch. Es hat eine andere Bedeutung. Finden Sie heraus, was hinter dem Massaker von Chasŏng stand. Das wird Sie zu den Archiven führen.«
    Varak fiel nach vorn. Kastler packte ihn und zog ihn zurück. »Da muß doch noch mehr sein!«
    »Sehr wenig.« Varaks Flüstern wurde leiser. Peter mußte sein Ohr an die Lippen des Agenten legen, um ihn hören zu können. »Sie fuhren mich durch eine Stadt; sie hielten mich für bewußtlos. Ich hörte Autos. Ich warf mich mit den Heftpflastern im Gesicht durch die Tür. Sie feuerten auf mich, fuhren aber weg. Ich mußte Sie allein erreichen. Ich konnte am Telefon nicht sprechen. Ich hatte recht. Die zwei falschen Nummern, die ich Ihnen gab, wurden angerufen. Wenn ich Ihnen das, was ich Ihnen jetzt sage, am Telefon gesagt hätte, hätte man Sie getötet. Schützen Sie das Mädchen. Finden Sie heraus, was das Massaker von Chasŏng bedeutet.«
    Kastler fühlte, wie die Panik in ihm aufwallte; ihm war, als müßte sein Kopf jeden Augenblick zerplatzen. Varak war fast tot. Nur noch wenige Augenblicke, dann würde er nicht mehr leben! Sekunden! »Sie sagten, es gebe noch andere! An wen kann ich mich wenden? Wer wird helfen?«
    »O’Brien«, flüsterte Varak. Dann starrte er Peter an, und ein seltsames Lächeln spielte um seine blutlosen Lippen. »Sehen Sie sich Ihr Manuskript an. Dort gibt es einen Senator. Vielleicht war er ... Gehen Sie zu ihm, er hat keine Angst.«

    Varaks Augen schlossen sich. Er war tot.
    Und Kastlers Bewußtsein war mit weißem Licht und Donner angefüllt. Die Detonationen erschütterten die Erde; jede Vernunft war dahin. Ein Senator ... Er hatte eine Grenze überschritten, die niemand überschreiten sollte. Er ließ Varaks Kopf auf den Stein zurückfallen und erhob sich langsam, entfernte sich rückwärts, angefüllt mit einem Schrecken, der so persönlich, so absolut war, daß er nicht mehr denken konnte.
    Aber rennen konnte er. Und das tat er, blindlings.
     
    Er war in der Nähe von Wasser. Die Lichtreflexe schimmerten auf seiner Oberfläche wie Tausende winziger Kerzen, die im

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