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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zu entfernen, als du in Erscheinung tratest. «
    »Er hat mir das Leben gerettet!«
    »Vielleicht wollte er nur, daß du das glaubtest. Komm zurück,
Peter. Wir besorgen dir die besten Anwälte, die es gibt. Es gibt ganz vernünftige und legitime Erklärungen. Das ist den Leuten von der Regierung auch klar. Mein Gott, du standest unter einer schrecklichen Spannung; letztes Jahr hättest du beinahe dein Leben verloren. Man hat dir den Kopf halb abgerissen; keiner weiß, welches Ausmaß die Schäden damals hatten.«
    »Das ist alles Quatsch, und das weißt du auch ganz genau!«
    »Ich weiß es nicht ganz genau. Ich versuche, Gründe zu finden.« Morgans Stimme klang plötzlich beinahe schrill. Er machte sich echte Sorgen um Peter.
    »Tony, hör mir zu, ich hab’ nicht viel Zeit. Siehst du denn nicht, was die machen? Sie können die Wahrheit nicht zugeben. Sie werden versuchen, die Lage zu korrigieren, aber sie können nicht zugeben, daß es diese Lage überhaupt gibt! Hoovers Archive sind verschwunden!«
    »Sieh zu, daß du von dem Lagerfeuer wegkommst! Du bringst dich selbst um!« Morgans Ausbruch kam aus seinen innersten Tiefen.
    Kastler begriff. Jetzt wurde Tony benutzt, ebenfalls manipuliert. »Hast du die Archive erwähnt?«
    »Ja ...« Morgan konnte kaum mehr sprechen.
    »Haben sie abgeleugnet, daß die Archive verschwunden sind?«
    »Natürlich. Sie waren nie verschwunden, weil man sie vernichtet hat. Hoover selbst hat die Anweisung dazu gegeben.«
    Die Lüge war vollständig. Peter erinnerte sich an Phyllis Maxwells Worte. Sie werden nicht zulassen, daß ein Makel auf sein Bild fällt . Hatte Phyllis das gesagt? Oder hatte er den Satz erfunden? Er war nicht mehr sicher. Tatsachen und Fantasie hatten sich ineinander vermischt, waren eins geworden. Das einzig sichere war O’Briens Schluß:
    Man mußte die Archive finden und ans Tageslicht bringen. Es gab keine andere Möglichkeit. Und bis dahin befanden sie sich alle drei auf der Flucht.
    »Man hat dich angelogen, Tony. Ich wünschte, bei Gott, daß es nicht so wäre, aber es ist so.« Er legte den Hörer auf und rannte aus der Telefonzelle zum Wagen.
     
    Sie fanden ein fast verlassenes Hotel am Strand in Ocean City. Es war Winter, zwei Tage vor Weihnachten; es gab kaum Reservierungen. Ein Arzt kümmerte sich um Quinn, nahm das Geld, zeigte aber sonst keinerlei Interesse. Ein ihm unbekannter Patient war in eine Glastür gestürzt. Das war Erklärung genug.

    Am Weihnachtsabend hätte nicht mehr viel gefehlt, und der Agent wäre zerbrochen. Quinns Frau und Kinder waren weniger als zwei Stunden entfernt, aber ebensogut hätten sie sich auf der anderen Seite der Weltkugel hinter einem Stacheldrahtzaun befinden können. Er konnte nicht mit ihnen in Verbindung treten, sie nicht beruhigen, ihnen nicht einmal Hoffnung einflößen. Für ihn gab es nur die Trennung und das Wissen um den Schmerz, den diese Trennung erzeugte. Peter beobachtete O’Brien, wie er mit seiner Angst und seinen Schuldgefühlen und seiner Einsamkeit kämpfte, wohl wissend, daß eines Tages seine Worte und seine Gefühle an einen anderen weitergeleitet werden würden. Auf dem Papier. Peter beobachtete einen Mann von widerstrebendem Mut, den die Panik verzehrte, und dessen Herz am Zerbrechen war, und beides rührte an ihm, ebenso wie es ihn wütend machte.
    Ein Profi. Zwei Amateure. Drei Flüchtlinge. Alles hing jetzt von ihnen ab. Es gab sonst niemanden. Sie konnten Alison nicht länger ausschließen; man brauchte sie. Sie mußten das Rätsel gemeinsam lösen, oder die Vernichtung würde anhalten. Sie selbst würden dabei zerstört werden. Es war erschütternd, wie ungerecht das alles war.
    Es wurde ein schmerzliches Weihnachten. Sie teilten sich zu dritt das, was der Hotelgeschäftsführer eine Südsuite nannte. Es handelte sich dabei um einen Komplex im Obergeschoß mit Fenstern, die ebenso auf das Nachbargebäude wie auf den Strand hinausblickten. Der Eingang lag unter ihnen, deutlich sichtbar. Ihr Domizil bestand aus einem Schlafzimmer und einem Wohnzimmer mit einem Sofabett sowie einer kleinen Kochnische. Die ganze Dekoration bestand aus Kunststoff.
    Sie warteten, weil sie wußten, daß es notwendig war zu warten. Radio und Fernsehgerät waren die ganze Zeit eingeschaltet, falls es irgendwelche interessanten Nachrichten geben sollte, einen Hinweis zum Beispiel, daß hundert Meilen von ihnen entfernt in Washington jemand beschlossen hatte, ihr Verschwinden zu bestätigen. Sie kauften

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