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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kommen Sie allein. Holen Sie sich einen Bleistift, Christopher. Ich beschreibe es Ihnen jetzt. Seien Sie um halb zwei dort.«
     
    Der Schweiß strömte über Peters Stirn. Er lehnte sich gegen die Glasscheibe der Telefonzelle. Er hatte es geschafft; er hatte es
tatsächlich geschafft . Eine Idee, die ihren Ursprung in einem Roman hatte, funktionierte im wahren Leben!
    Seine Strategie war es, Christopher Optionen anzubieten — so wie er sie auch den anderen anbieten würde. Wenn Christopher die Archive besaß, konnte er nur einen Schluß ziehen: er war durchschaut. Wenn ja, dann würde er dem Treffen zu dem einzigen Zweck zustimmen, um den Mann zu töten, der ihn entdeckt hatte. In diesem Fall war es zweifelhaft, daß er allein kommen würde.
    Wenn Christopher die Archive nicht besaß, gab es zwei Alternativen. Er konnte ablehnen und sich weigern, sich mit ihm zu treffen. Oder im Hinblick auf die schreckliche Möglichkeit zustimmen, daß einer oder mehr von den anderen ihre Sache verraten hatte. In diesem Fall würde er allein kommen.
    Nur die zweite Option — Ablehnung — sprach den Kandidaten von Schuld frei. Und Christopher hatte sie nicht gewählt. Peter fragte sich, ob irgendeiner sie wählen würde.
    Alison klopfte an die Tür. Einen Augenblick lang sah er sie nur durch die Glasscheibe an, dachte erneut, wie schön sie doch war, und wie intelligent ihre Augen blickten, die selbst in der Mitte dieser schrecklichen Angst ihre Liebe ausstrahlten.
    Er zog die Tür auf. »Das war der erste.«
    »Wie ist es gegangen?«
    »Das kommt darauf an, wie du es siehst. Er wird kommen.«
    Die Liebe und die Angst blieben in Alisons Augen. Aber jetzt kam noch ein weiteres Element dazu.
    Die Furcht.

35
    Frederick Wells blickte vom weihnachtlichen Frühstückstisch auf. Er war erstaunt. Er war nicht sicher, ob er bei dem Geschrei der Kinder richtig gehört hatte, was das Mädchen sagte.
    »Still!« befahl er, und es zog Stille ein. »Was haben Sie gesagt? «
    »Das weiße Haus ist am Telefon, Sir«, antwortete das Mädchen.
    Das Geschrei, das diese Aussage begleitete, erinnerte Wells aufs neue, daß er zu spät geheiratet hatte, schon zu alt gewesen war. Zumindest zu alt, um junge Kinder zu haben. Wenn er ehrlich war, mochte er Kinder eigentlich nicht; sie waren im Wesen uninteressant.

    Er stand auf, und sein Blick begegnete kurz dem seiner Frau. Sie schien seine Gedanken zu lesen.
    Um Himmels willen, warum sollte das Weiße Haus anrufen? Frederick Wells hatte zwar den Präsidenten und seinen Stab von unfähigen Mitarbeitern nicht gerade beleidigt, aber nie ein Hehl daraus gemacht, daß er nichts von dem Mann im Weißen Haus hielt.
    War es möglich, daß der Präsident den Vorwand von Weihnachtsglückwünschen dazu benutzte, um seinen Feinden den Ölzweig anzubieten? Aber es gab wohl nichts, was dieser Mann tat, was nicht peinlich war.
    Wells schloß die Tür seines Arbeitszimmers und ging an seinen Schreibtisch, wobei sein Blick auf eine Reihe von Yüan- und Ming-Vasen fiel, die in der Vitrine standen. Es waren exquisite Stücke, er wurde es nie müde, sie anzusehen. Sie erinnerten ihn daran, daß es auch inmitten von Häßlichkeit Frieden und Schönheit gab.
    Er nahm den Hörer ab.
    »Mr. Frederick Wells?«
    Sechzig Sekunden darauf war seine persönliche Welt zerbrochen. Der Schriftsteller hatte es geschafft! Das Wie war unwesentlich, die Tatsache war alles!
    Inver Brass konnte sich schützen. Sofortige Auflösung, nicht existierende Akten ... Wenn nötig, ein zweiter berechtigter Mord, der Peter Kastler von dieser Welt entfernte.
    Aber er selbst ? Banner besaß alle Waffen, mit Ausnahme einer. Und diese eine letzte Waffe war die Öffentlichkeit. Ein Name konnte an die Öffentlichkeit gelangen, ohne daß er etwas dagegen tun konnte. Und für Wells war das gleichbedeutend mit der Vernichtung.
    Ein ganzes Leben verschwendet!
    Trotzdem konnte er kämpfen. Diesmal an einer Landstraße, westlich von Baltimore. Eine Übereinkunft mußte geschlossen werden, zu aller Nutzen.
    Wieder fiel sein Blick auf die chinesischen Vasen hinter den Glasscheiben. Doch diesmal ließen sie ihn kalt.
     
    Carlos Montelán lehnte sich in dem Betstuhl zurück und sah dem Priester mit einer gewissen Feindseligkeit zu, wie er sich durch die Weihnachtsmesse arbeitete. Er kniete nicht; die Heuchelei, der er sich für seine Frau und seine Familie unterzog, hatte ihre Grenzen.
    Boston war nicht Madrid, aber die Erinnerungen waren doch
ganz deutlich. Die

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