Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
winkte und hielt ihn auf. Der FBI-Agent blieb entschieden, seine Botschaft war klar.
    Dreyfus war jetzt nur noch zehn Meter von ihm entfernt, man konnte sein Gesicht ganz deutlich sehen. Irgendwie begriff der Bankier; sein Gesichtsausdruck war jetzt entschlossen. Mit Hilfe seines Stockes arbeitete er sich wieder in die Höhe. Unsicher, die Augen gegen den Wind und den Sand zusammengekniffen, ging er auf Kastler zu, ohne ihm die Hand anzubieten.
    »Wir treffen uns«, sagte Dreyfus einfach. »Ich habe Ihnen Dinge zu sagen, und Sie haben mir Dinge zu sagen. Wer von uns soll beginnen?«
    »Haben Sie meine Anweisungen befolgt?« fragte Peter, wie man ihn instruiert hatte.
    »Natürlich habe ich das. Wir haben Informationen auszutauschen; wir wollen beide wissen, was der andere weiß. Warum das noch weiter komplizieren? Sie werden gesucht, das wissen Sie doch.«
    »Ja. Aber die Gründe stimmen nicht.«
    »Die Leute, die Sie jagen, denken da anders. Aber das ist jetzt ohne Bedeutung. Wenn Sie nicht schuldig sind, läßt sich Ihre Unschuld ja beweisen.«
    »Das einzige, dessen ich mich schuldig bekenne, ist, daß ich ein verdammter Narr bin! Außerdem sind wir nicht hier, um über mich zu sprechen.«
    »Wir sind hier, um über gewisse Ereignisse zu sprechen, die uns beide betreffen.« Dreyfus hob die Hand, um sein Gesicht vor einem plötzlichen Windstoß zu schützen. »Wir müssen zu einer Übereinkunft kommen.«
    »Ich brauche mit Ihnen zu gar nichts zu kommen! Man hat mich manipuliert, belogen, auf mich geschossen. Vier Menschen sind getötet worden — vier, von denen ich weiß. Drei habe ich sterben sehen. Nur Gott allein weiß, wie viele Leute von einer Flüsterstimme am Telefon gequält worden sind, sie hat sie gequält, bis sie den Verstand verloren.« Peter blickte kurz aufs Wasser hinaus und wandte sich dann wieder Dreyfus zu. »Ich habe alles niedergeschrieben. Das sollte ich nicht schreiben, aber ich habe es geschrieben. Und jetzt werden Sie entweder eine Übereinkunft mit mir treffen, oder die Welt erfährt von mir, wer Sie wirklich sind.«
    Dreyfus starrte ihn ein paar Augenblicke schweigend an, nur der Wind war zu hören. Seine Augen waren frei von jeder
Furcht. »Und wer glauben Sie, daß ich bin? Was glauben Sie, daß ich bin?«
    »Sie sind Jacob Dreyfus, bekannt unter dem Namen Christopher. «
    »Das räume ich ein. Ich weiß nicht, wie Sie das herausgebracht haben, aber es ist ein Name, den ich mit Stolz trage.«
    »Vielleicht haben Sie ihn verdient, bis Sie sich gegen sie wandten. «
    »Gegen wen wandte?«
    »Die anderen. Banner, Paris, Venice, Bravo. Sie haben Sie verraten.«
    »Sie verraten? Paris verraten? Venice? Sie wissen nicht, wovon Sie reden.«
    »Chasŏng! Chasŏng ist in Hoovers Archiven, und Sie haben sie!«
    Jacob Dreyfus stand reglos da, und sein an einen Totenschädel erinnerndes Gesicht spiegelte den Schock wider, den er empfand. »Allmächtiger Gott, das glauben Sie?«
    »Sie haben mit dem State Department zusammengearbeitet.«
    »Ja, sehr häufig.«
    »Sie könnten leicht einen sterilen Punkt ausfindig machen, wenn Sie wüßten, wo Sie nachsehen müßten!«
    »Vielleicht. Wenn ich wüßte, wo er ist.«
    »Sie wußten, daß Varak tot war!«
    »Varak tot? Das kann nicht sein!«
    »Sie lügen!«
    »Sie sind ein Wahnsinniger. Und gefährlich. Was auch immer sie niedergeschrieben haben, muß vernichtet werden. Sie wissen nicht, was Sie getan haben. Über vierzig Jahre Dienst an unserem Land, zahllose Millionen, die ausgegeben wurden. Sie müssen verstehen. Ich muß Sie dazu bringen , daß Sie verstehen!«
    Das Unglaubliche geschah! Dreyfus griff in seine Manteltasche. Seine knochige Hand zitterte. Peter wußte, daß er nach einer Waffe griff.
    »Tun Sie es nicht! Um Himmels willen, nicht!«
    »Ich habe keine Wahl.«
    Kastler konnte sehen, wie die Gestalt von O’Brien plötzlich auf dem Sandberg hinter den Büschen aufstand. Er sah, was Peter sah: der alte Mann war im Begriff, eine Waffe herauszuholen. Er war allein gekommen, aber er war bewaffnet gekommen. Im letzten Augenblick war er bereit zu töten.
    Kastlers Hand spannte sich um die Waffe, die er selbst in der Tasche
hielt, den Finger am Abzug. Er konnte ihn nicht drücken! Er konnte den Abzug nicht drücken!
    Ein Schuß übertönte den Wind. Dreyfus’ Kopf fuhr nach hinten, seine Kehle war plötzlich eine Masse von Blut und zerschmetterten Knochen. Sein Körper krümmte sich und fiel dann zur Seite, fiel in den Sand. O’Brien ließ

Weitere Kostenlose Bücher