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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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keine offenkundigen Spuren einer Waffe. Peter bewegte sich nicht von der Stelle; es war Banners Sache, zu ihm zu kommen.
    Wells kletterte über das Geländer und arbeitete sich den Hang hinunter. Kastler kauerte im nassen Gras und zog die 38 heraus.
    »Nehmen Sie die Hände aus den Taschen!« rief er, wie man ihn instruiert hatte. »Kommen Sie langsam mit den Händen an den Seiten auf mich zu.«
    Wells blieb stehen und stand ein paar Augenblicke reglos im Regen. Dann tat er, was man ihm aufgetragen hatte. Die bloßen Hände an den Seiten, ging er in die Finsternis des Feldes hinein. Als er nur noch einen Meter von ihm entfernt war, erhob sich Peter vom Boden.
    »Bleiben Sie stehen!«
    Wells riß den Mund auf, seine Augen waren geweitet. »Kastler? « Er atmete einige Male tief durch und blinzelte ein paarmal, weil der Regen ihm ins Gesicht tropfte, sagte aber nichts, bis sein Atem wieder gleichmäßig ging — eine orientalische Übung, um die Gedanken anzuhalten und ganz ruhig zu werden.
    »Hören Sie mir zu, Kastler«, sagte Wells schließlich. »Sie haben sich da zuviel vorgenommen. Sie haben sich mit den falschen Leuten angefreundet. Ich kann nur an den Rest der Gefühle appellieren, die Sie vielleicht für dieses Land besitzen, und Sie auffordern, mir ihre Namen zu nennen. Einen kenne ich natürlich. Geben Sie mir die anderen auch.«
    Peter war verblüfft. Wells hatte die Initiative ergriffen. »Wovon reden Sie?«
    »Die Archive! Die Akten M bis Z. Die haben Sie und nutzen sie aus. Ich weiß nicht, was man Ihnen versprochen hat, was er Ihnen versprochen hat. Wenn es Ihr Leben ist, dann kann ich das viel besser garantieren als er. Das des Mädchens auch.«
    Kastler starrte das nasse Gesicht von Frederick Wells im Schatten an. »Sie glauben, jemand habe mich geschickt. Sie halten mich für einen Boten. Ich habe Ihnen gegenüber die Akten kein einziges Mal am Telefon erwähnt.«
    »Glauben Sie, das mußten Sie? Um Himmels willen, hören Sie
doch auf! Inver Brass zu zerstören, ist nicht die Antwort! Lassen Sie nicht zu, daß die das tun!«
    »Inver Brass?« Peter dachte an den handgeschriebenen Brief in der Hand eines Toten, den Vertrag zwischen Christopher und Paris. IB muß aufgelöst werden ... IB ... Inver Brass.
    »Sie können sich da nicht einschalten, Kastler! Sehen Sie denn nicht, was er getan hat? Er hat Sie zu gut programmiert; Sie haben zuviel und zu schnell erfahren. Sie sind ihm nahegerückt! Er kann Sie jetzt nicht töten; er weiß, daß wir das sofort erfahren würden. Also stopft er sie mit Lügen voll, erzählt Ihnen von Inver Brass und will Sie dazu bringen, daß Sie uns gegeneinander aufhetzen.«
    "Wer?«
    »Der Mann, der die Archive hat. Varak!«
    »O Herrgott ...« Peters Magen verkrampfte sich.
    Es war nicht Frederick Wells.
    »Ich habe die Lösung.« Wells sprach mit scharfer, nasaler Stimme; Peter hörte kaum hin, so unwesentlich schien ihm plötzlich alles. »Ich werde dafür sorgen, daß Sie rehabilitiert werden, und die Archive zurückholen. Man muß sie zurückholen! Sie sagen Varak, daß es keine Möglichkeit gibt, Inver Brass mit den Ereignissen des letzten Mai in Verbindung zu bringen. Varak war der Killer, nicht Inver Brass. Er hat seinen Auftrag zu gut erfüllt; es gibt keine Verbindung. Aber ich kann und werde unangenehme Fragen stellen, die das betreffen, was er vom 10. April bis zum 1. Mai getan hat. Ich werde es auf eine Art und Weise tun, daß keine Zweifel zurückbleiben; er wird sich als der Täter erweisen. Und wir bleiben unbekannt. Überbringen Sie ihm diese Nachricht.«
    Das war alles zuviel für Peter. Wahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen, die alle auf Abstraktionen aufbauten; Daten, die in ein Geflecht von Anklagen verwoben waren. »Sie glauben, daß Varak die anderen verraten hat?«
    »Ich glaube es nicht, ich weiß es! Das ist auch der Grund, weshalb Sie mit mir zusammenarbeiten müssen. Dieses Land braucht mich jetzt. Varak hat die Archive!«
    Es regnete jetzt in Strömen. »Verschwinden Sie hier«, sagte Peter.
    »Nicht, solange ich nicht Ihr Wort habe.«
    »Verschwinden Sie hier!«
    »Sie verstehen nicht!« Wells konnte es nicht ertragen, einfach so weggeschickt zu werden. Seine Arroganz wich der Verzweiflung.
»Dieses Land braucht mich! Ich muß Inver Brass anführen. Die anderen sind alt, schwach! Ihre Zeit ist abgelaufen. Ich bin derjenige, der jetzt diese Archive haben muß. Ich stehe darin!«
    Kastler hob den Revolver. »Verschwinden Sie hier, ehe ich Sie

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