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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Boot in Flammen aus. Rufe ertönten, Befehle; Männer rannten über die Docks und sprangen ins Wasser. Die Schüsse schienen jetzt weniger zu werden. Dann war ein lauter Knall zu hören, und ein drittes Boot platzte auseinander. Wieder ein Schuß; ein Mann schrie. Er schrie Worte.
    Was er schrie, war nicht zu verstehen. Nur ein Wort: Chasŏng.
    Chasŏng!
    Ein Mann war getroffen worden, und seine letzten Worte waren seine Auflehnung gegen den Tod gewesen; es gab kein anderes Motiv für diese wilden Schreie. Es war die Sprache, die Varak nicht verstanden hatte! Kastler hörte sie jetzt selbst; sie glich keiner anderen Sprache, die er je gehört hatte.
    Der Lärm ließ nach. Zwei Männer in Neoprenanzügen kletterten auf die Pier, wo Daniel Sutherland lag. Von dem gegenüberliegenden Dock hallten schnell hintereinander drei Schüsse herüber; ein Querschläger pfiff über Peter hinweg und bohrte sich neben ihm ins Holz. Eine Gestalt rannte aufs Ufer zu, setzte über Geländer, sprang von Boot zu Boot, an den Aufbauten vorbei. Wieder Schüsse; Kastler duckte sich hinter seiner stählernen Schutzwand. Die rennende Gestalt erreichte das schlammige Ufer und duckte sich hinter ein langgezogenes Ruderboot. Er blieb nur Sekunden dort, dann erhob er sich wieder und rannte in die Finsternis.
    Es war O’Brien ! Peter sah ungläubig zu, wie er in dem Gebüsch untertauchte, das bis an das Bootsbecken reichte.
    Die Schüsse verstummten. Hinter den Docks war das Geräusch eines Motorboots zu hören. Kastler konnte nicht länger warten. Er kroch aus seinem Zufluchtsort heraus, stand auf und rannte zwischen den Booten auf den Wagen zu.
    Alison lag flach auf dem Boden neben dem Automobil. Ihre Augen waren glasig. Sie zitterte am ganzen Körper. Peter sank neben ihr herunter und hielt sie in den Armen.

    »Ich hatte nie gedacht, daß ich dich lebend wiedersehen würde! « flüsterte sie, und ihre Finger bohrten sich ihm ins Fleisch, und ihre feuchte Wange drückte sich an die seine.
    »Komm. Schnell!« Er zog sie in die Höhe, riß die Wagentür auf, schob Alison hinein.
    Auf dem Dock war Bewegung. Das Motorboot, das er in der Ferne gehört hatte, war längsseits gegangen. Worte hallten zu ihm herüber; Männer drehten sich um. Einige setzten sich in Richtung auf das Ufer in Bewegung.
    Das war der Augenblick, um zu handeln. In wenigen Sekunden würde es zu spät sein. Er blickte durch die Windschutzscheibe und drehte den Zündschlüssel. Der Motor ächzte, sprang aber nicht an.
    Die Feuchtigkeit des Morgens! Der Wagen war seit Stunden nicht mehr gelaufen!
    Er hörte vom Dock Rufe. Auch Alison hörte sie; sie griff nach seiner Pistole, die er auf den Sitz hatte fallen lassen. Automatisch, mit einer Fingerfertigkeit, hinter der Erfahrung stand, klappte sie das Magazin heraus.
    »Du hast nur noch zwei Patronen! Hast du noch welche?«
    »Kugeln? Nein!« Peter drehte erneut den Zündschlüssel und trat das Gaspedal nieder.
    Die Gestalt eines Mannes in einem Gummianzug ragte zwischen den Trawlerrümpfen auf. Er setzte sich in Richtung auf sie in Bewegung.
    »Paß auf deine Augen auf!« schrie Alison.
    Sie feuerte die Waffe ab, und die Explosion hallte dröhnend durch das Wageninnere. Das Seitenfenster zersplitterte. Der Motor sprang an.
    Kastler riß den Schalthebel durch und trat auf das Gaspedal. Der Wagen machte einen Satz nach vorn, er riß das Steuer nach rechts, der Wagen rutschte durch, Schlamm spritzte auf. Er drehte das Rad wieder gerade und raste auf die Ausfahrt zu.
    Sie konnten hinter sich Schüsse hören; das Heckfenster explodierte.
    Kastler drückte Alison auf den Wagenboden und riß gleichzeitig das Steuerrad nach links. Sie blieb nicht unten, sondern kam wieder hoch, feuerte die zweite und damit letzte Kugel ab. Einen Augenblick lang verstummten die Schüsse hinter ihnen.
    Dann setzte das Feuer wieder ein, aber die Kugeln trafen sie nicht. Peter erreichte den Eingang des Bootsbeckens und raste die Straße hinunter, die zum Highway führte.

     
    Sie waren allein. Vor einer Stunde waren sie noch drei Flüchtlinge gewesen, jetzt waren es zwei.
    Sie hatten Quinn O’Brien vertraut; er hatte sie verraten.
    Zu wem konnten sie jetzt noch Vertrauen haben?
    Sie hatten nur einander. Häuser und Bürogebäude wurden bewacht. Freunde und Bekannte standen unter Beobachtung. Telefone waren angezapft, ihr Wagen bekannt. Bald würde es Streifenwagen auf den Highways und auf den Nebenstraßen geben.
    Peter begann einen seltsamen Wandel in

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