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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mich gehabt. Ich mag es sehr.«
    »Mein Vater ging mit mir ein paarmal im Monat auf den Schießplatz. Natürlich, wenn niemand dort war. Wußtest du, daß ich schon als Dreizehnjährige blind einen Karabiner oder eine 45er zerlegen konnte? Herrgott, wie muß er sich doch gewünscht haben, daß ich ein Junge wäre!«
    »Herrgott, wie verrückt er doch gewesen sein muß«, sagte Kastler und ahmte ihre Stimme nach. »Was machen wir jetzt mit den Verletztenlisten? Hast du noch irgendwo Fäden, an denen du ziehen kannst?«
    »Vielleicht. Es gibt da einen Arzt im Walter Reed Hospital. Phil Brown. Er war Sanitäter in Korea, als mein Vater ihn entdeckte. Er flog mit dem Helikopter in die vordersten Linien und behandelte die Verwundeten, wenn die Ärzte schon abwinkten. Später setzte Dad ihn auf die richtige Spur und kümmerte sich darum, daß er auf Kosten der Armee eine medizinische Ausbildung bekam. Er stammte aus einer armen Familie; anders wäre das nicht möglich gewesen.«
    »Das liegt weit zurück.«
    "Ja. Aber sie sind miteinander in Verbindung geblieben. Wir auch. Es ist den Versuch wert. Sonst fällt mir niemand ein.«
    »Kannst du ihn hierher bekommen? Ich möchte nicht am Telefon sprechen.«
    »Fragen kann ich ihn«, sagte Alison.
    Binnen einer Sekunde kam ein schlanker, dreiundvierzigjähriger Militärarzt durch die Tür und umarmte Alison. Der Mann hatte etwas Sympathisches an sich, dachte Kastler; er mochte ihn, obwohl er das Gefühl hatte, daß Alison mit ›in Verbindung geblieben‹ genau das gemeint hatte. Sie waren gute Freunde; früher einmal mochten sie bessere Freunde gewesen sein.
    »Schön, dich zu sehen, Phil!«

    »Tut mir leid, daß ich nicht zu Macs Begräbnis kommen konnte«, sagte der Arzt, der Alison immer noch an der Schulter hielt. »Ich dachte, du würdest das verstehen. All die scheinheiligen Reden von diesen Schweinen, die am liebsten seine Sterne beschlagnahmt hätten.«
    »Du bist immer noch so direkt, Charlie Brown.«
    Der Major küßte sie auf die Stirn. »Den Namen habe ich seit Jahren nicht mehr gehört.« Er wandte sich an Peter. »Wissen Sie, die ist nämlich ein Peanuts- Fan. Wir warteten immer gemeinsam auf die Sonntagszeitungen ...«
    »Das ist Peter Kastler, Phil«, unterbrach Alison.
    Der Arzt sah Peter zum erstenmal genauer an und streckte ihm die Hand hin. »Du legst dir ja prominente Freunde zu, Ali. Ich bin wirklich beeindruckt. Ihre Bücher gefallen mir, Peter. Darf ich Sie Peter nennen?«
    »Nur, wenn ich Sie Charlie nennen darf.«
    »Aber nicht im Büro. Die würden mich sonst für einen Intellektuellen halten, und das ist nicht gern gesehen ... Aber was ist los? Ali klang ja, als wäre die Rauschgiftpolizei hinter ihr her.«
    »Stimmt teilweise«, sagte Alison. »Viel schlimmer als Rauschgift. Darf ich es ihm sagen, Peter?«
    Kastler musterte den Major, sah die plötzliche Sorge in seinen Augen, die Stärke, die sich unter Freundlichkeit verbarg. »Ich glaube, du kannst ihm alles sagen.«
    »Das denke ich auch«, sagte Brown. »Dieses Mädchen bedeutet mir eine ganze Menge. Ihr Vater war ein wichtiger Teil meines Lebens.«
    Sie berichteten. Alles. Alison begann; Peter lieferte Einzelheiten. Es war ein kathartisches Erlebnis für sie; endlich jemand, dem sie vertrauen konnte. Alison begann die Ereignisse in Tokio vor zweiundzwanzig Jahren zu schildern. Als sie zu dem Angriff ihrer Mutter auf sie kam, hielt sie inne; die Worte fehlten ihr.
    Der Arzt kniete vor ihr nieder. »Hör zu«, sagte er mit fast professionell klingender Stimme. »Ich will alles hören. Es tut mir leid, aber du mußt es mir sagen.«
    Er berührte sie dabei nicht. Aber in seiner Stimme klang ein Befehl, der keinen Widerspruch duldete.
    Als sie geendet hatte, nickte Brown Peter zu und stand auf, um sich einen Drink zu machen. Kastler trat neben Alison und legte den Arm um sie, während der Arzt ihm einschenkte.
    »Diese Schweine«, sagte Brown und drehte das Glas zwischen den Händen. »Halluzinogene — das haben die ihr verpaßt.
Vielleicht ein Morphiumpräparat oder Kokain, aber die Halluzinogene führen zu visuellen Verschiebungen, das ist das Hauptsymptom. Beide Seiten haben damals daran intensiv herumexperimentiert. Diese Schweine!«
    »Welchen Unterschied macht es denn, was für Narkotika eingesetzt wurden?« fragte Kastler, der immer noch den Arm um Alison hatte.
    »Wahrscheinlich gar keinen«, antwortete Brown. »Aber möglicherweise doch. Diese Experimente waren streng geheim. Irgendwo

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