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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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alles an mir komplett.“ Aber an Hanna mochte Elaine gerade nicht denken. Seit Kimberley verschwunden war, fand sie keinen Zugang mehr zu ihrer Freundin. Vielleicht war sie auch gar keine richtige Freundin, sondern eben doch nur eine Nachbarin. Sicher, auch sie sorgte sich um Kimmy. Aber das Mädchen war freiwillig abgehauen und würde schon irgendwann reumütig zurückkommen. Dass Hanna bald reif für die Klapse und somit eine bessere Freundin von Lisa sein könnte, war nicht zu übersehen. Selbst der widerliche Sören schien innerlich und äußerlich zerstört zu sein. Er hatte sich beurlauben lassen und fuhr quer durch die Republik, um sein Töchterlein zu suchen.
    Nein, so fühlte Elaine nicht für Chantalle. Wenn sie ganz ehrlich war, fühlte sie momentan eher das Gegenteil. Ohne Channi wäre Elaines Beziehung zu Leo noch perfekter. Ihre eigene Tochter schmiss sich fast täglich an ihren Freund ran! So häufig wie in den letzten zwei Wochen war Channi in den ganzen letzten Jahren nicht in der Veilchengasse aufgekreuzt. Sie zog sich an wie eine Nutte und führte sich ebenso auf. Sobald sie Leo sah, wackelte sie mit dem Arsch, streifte ihn im Vorbeigehen scheinbar unbeabsichtigt mit Oberkörper und Beinen und schürzte ihre Lippen, dass Elaine schlecht wurde. Zweimal hatte Elaine ihre Tochter bereits zur Seite genommen und ihr gesagt, dass sie damit aufhören solle. Doch Chantalle hatte nur gelacht und gekontert:
    „Mama, sieh es ein: du bist alt und Leo ist jung. Er steht nur auf dich, weil du ein Abenteuer für ihn bist. Irgendwann lässt er dich fallen wie eine heiße Kartoffel. Ich will dir nur die Augen öffnen. Er würde sofort mit mir ins Bett gehen, denn er ist wie alle anderen Männer auch. Komplett schwanzgesteuert.“
    „Channi! Ich verbiete dir, so über Leo zu sprechen. Er ist nur höflich zu dir, weil du meine Tochter bist. Hör damit auf, sonst kannst du was erleben!“
    „So? Was denn? Willst du dein eigenes Kind rauswerfen? Das fände dein heißgeliebter Leo bestimmt nicht gut. Papa übrigens auch nicht. Er ist froh, dass wir beide wieder ein besseres Verhältnis haben.“
    Wir haben kein besseres Verhältnis , dachte Elaine, aber sprach es nicht aus. Warum konnte nicht Chantalle abhauen, statt Kimberley… Das wäre prima. Ein paar Wochen Ruhe, damit die Beziehung zu Leo sich weiter festigen könnte. Elaine hatte Angst, dass ihre Tochter alles kaputtmachen würde, dass Leo auf die eindeutigen Avancen einstieg und vor allem, dass Chantalle recht haben könnte und er nur war wie alle Männer.
    Elaine und Leo verbrachten viel Zeit miteinander. Er hatte es irgendwie hinbekommen, dass sie noch in ihrem Haus bleiben konnte, aber er wollte nicht mit der Sprache rausrücken: Was er genau getan hatte, welche Summe er bezahlt hatte – das wusste Elaine nicht. Vorgestern sagte er lediglich, dass sie sich erst mal keine Sorgen machen müsse, das Haus sei safe . Weil sie nicht spießig und neugierig wirken wollte, hatte sie nicht weiter nachgefragt. Über Geld sprach man in diesen Kreisen vielleicht nicht und es war ihr auch egal. Nichts sollte ihr Glück stören; am liebsten hätte sie die Zeit angehalten.
    Leo schlief sehr viel. Während Elaine nach acht Stunden Schlaf komplett ausgeschlafen war, brauchte Leo mindestens vier Stunden mehr. Manchmal sagte er, dass er arbeiten müsse und war für einen Tag verschwunden. Was er genau machte – auch das wusste sie nicht. Er würde es ihr schon eines Tages genauer erklären. Die Hauptsache war doch, dass er immer lieb und aufmerksam handelte. Es gab kein böses Wort, sondern Zärtlichkeiten und ruhige Gespräche. Sex natürlich auch. Entspannter Sex, stundenlang, fast wie Tantra, fand Elaine. Allerdings wusste sie nicht wirklich, wie Tantra funktionierte. Viele Freunde schien Leo nicht zu haben; er konzentrierte sich fast ausschließlich auf sie. Es gab keinen perfekteren Mann für Elaine, denn auch sie brauchte nicht viele Leute um sich herum. Sie war lange allein klargekommen, wenn man von ihren finanziellen Problemen einmal absah und dem Chaos, das um sie rum geherrscht hatte. Aber Einsamkeit gehörte nicht zu ihren Sorgen.
    Sie saß vorm Fernseher und trank ein Bier. Es war früher Abend und sicher würde Leo bald aufkreuzen. Meistens schlief er bei ihr; das hatte sich einfach so ergeben. Sie war erst zweimal bei ihm in Hamburg gewesen. Na und, sie war zufrieden. Wozu sollte sie Familie und Freunde kennenlernen… Elaine interessierte sich nicht für

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