Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe
ich mag dich wirklich. Und du bist eine Granate im Bett, keine Frage. Wir können das gerne mal wiederholen, wenn du willst.“
„Sehr gerne, Sören. Beim nächsten Mal berechne ich allerdings etwas mehr. Heute war Schnuppertag.“
Sören lachte und kam mit hängendem Penis zurück, zog sich seine Unterhose an.
„Channi, du bist echt eine Süße. Ich muss jetzt wieder rüber. Und du, mach dich bitte auch fertig und lass dich nicht erwischen. Muss ja nicht jeder mitkriegen mit uns, okay?“
„Das war kein Spaß, Sören. Hundert Euro für heute; das nehme ich immer beim ersten Treffen, egal, wie lange es dauert. Bei dir ging es ja ziemlich schnell. Na ja. Ansonsten zweihundert. Und natürlich dann je nach Zeitaufwand gestaffelt. Mach ich mir bei dir aber keine Sorgen.“
Sörens Augen wurden zu Schlitzen und er zischte wütend:
„Du bist jetzt eine Nutte? Ich fass es ja nicht! Von mir bekommst du keinen Cent, hörst du? Das kann dich ratzfatz deinen Ausbildungsplatz kosten. Sei froh, wenn ich dich nicht verpfeife, du kleine Schlampe!“
„Sei froh, wenn ich dich nicht verpfeife, mein Lieber.“
„Meine Ehe ist kaputt, also, bei wem solltest du mich verpfeifen?“
„Ach, ich denke, das findet deine Frau trotzdem nicht so toll, wenn du einen Escort-Service bemühst.“
„Escort-Service? Dass ich nicht lache! Du und Escort – eine billige Hure bist du!“
„Hm, ich kann es auch gerne teurer für dich machen, daran soll es nicht scheitern. Übrigens würde dich Gaby Müller bei der Arbeit vielleicht verraten und außerdem selbst auch ein wenig sauer sein. Hui, das würde aber auch Ärger geben, meinst du nicht?“
Er beugte sich über sie und drückte sie grob an den Schultern nach unten. Chantalle wollte sich wehren, aber Sören war schneller und hielt sie noch fester. Wütend zappelte sie und fuhr ihn an:
„Lass mich sofort los, du Schlappschwanz!“
„Komm mir nicht so, du notgeiles Gör. Keinen Cent bekommst du…“
Sörens Handy klingelte. Irritiert ließ er Chantalle los, schaute sich um und suchte nach dem Gerät.
„Mist, wer ist das denn jetzt? Hoffentlich hat keiner was mitbekommen von drüben. Das fehlt mir noch.“
„Willst du nicht rangehen?“, fragte Chantalle amüsiert und fand, dass ihr jetzt eigentlich eine Zigarette gut stünde. Sie hatte sich blitzschnell wieder im Griff und tat, als habe sie sich schon hundertmal in einer vergleichbaren Situation befunden.
Sören griff zu seinem Handy und stöhnte: „Meine Frau, das hat mir grad noch gefehlt. Sei mal ruhig eben.“ Er nahm das Gespräch an. „Ja, Hanna, was ist denn? Ich bin mitten in einer Besprechung.“ Angestrengt lauschte er den Worten seiner getrennt lebenden Frau. Chantalle fand das alles von Minute zu Minute lustiger und freute sich über die Probleme ihres Ex-Geliebten, der zu einer erbärmlichen Witzfigur mutierte.
„Wie, abgehauen? Hanna, kannst du nicht besser auf unsere Tochter aufpassen!“, brüllte Sören. Er war leichenblass. „Ja, ich bin gleich zu Hause. Ich muss nur kurz rüber ins Büro… Wie, was? Ja, ich bin in einem Restaurant mit einem Kunden. Ich komm gleich! Ruf die Polizei an! In einer halben Stunde bin ich da!“
Er sprang in seine Klamotten und schnauzte Chantalle an: „Ich muss sofort weg. Meine Tochter ist abgehauen! Beeil dich, wir klären das andere später oder morgen!“
„Gib mir das Geld, sonst bist du nicht nur deine Tochter, sondern auch deinen Job los.“
Wütend schmiss Sören einen Hunderter auf das Bett.
„Nie wieder, nie wieder! Du ausgekochtes Luder hast mich gelinkt! Lass mich zukünftig in Ruhe, sonst wirst du dein blaues Wunder erleben.“
„Wir sind quitt, Sören. Wenn du mal wieder Spaß brauchst, meld dich einfach. Ich fand’s ganz schön. Und nun düs mal ab zu deinem hysterischen Frauchen. Ich kann deine Tochter übrigens verstehen. Aus dem Irrenhaus wäre ich auch abgehauen. Die taucht schon wieder auf.“
Sören rannte direkt zur Tiefgarage und rief von unterwegs im Büro an, meldete sich für den Rest des Tages wegen familiärer Probleme ab. Als er zu Hause ankam, fand er Hanna in Tränen aufgelöst vor. Zu allem Überfluss saß Chantalles Mutter schon wieder in seiner Bude herum und redete Blödsinn. Wenn die wüsste, was ihre Tochter eigentlich so trieb.
„Hast du die Polizei angerufen?“, rief er aufgeregt und lief in Kimberleys Zimmer. Ihren Zettel hatte Hanna ihm bereits in die Hand gedrückt, er kannte die kurze Nachricht bereits jetzt
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