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Das Keltenkreuz

Das Keltenkreuz

Titel: Das Keltenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Meinung, daß man nachschauen sollte.«
    »Sie will also das Kreuz auf der Insel lassen?«
    Cameron senkte den Kopf, bevor er wütend nickte.
    »Sehr vernünftig«, sagte ich.
    »Hören Sie auf. Es reut mich, daß ich zugestimmt habe. Stellen Sie sich vor, ihr passiert etwas. Unten im Gewölbe liegt ein Toter. Wer weiß, was mit den anderen sechs Männern geschehen ist.« Er hob wieder einen mahnenden Finger. »Ich sage Ihnen, Mr. Sinclair, auf dieser Insel müssen Kräfte wohnen und wüten, von denen wir uns jetzt noch kein Bild machen können. Sie sind einfach schlimm.«
    »Das könnte so sein.«
    »Das ist sogar so. Vielleicht hat dort mal der Teufel gehaust. Zumindest wurden in grauer Vorzeit den Druiden Opfer gebracht.«
    »Das werde ich hoffentlich herausfinden können.« Ich wechselte das Thema. »Sagen Sie, Mr. Cameron, wann erscheint Ihre Großnichte hier?«
    »Sie wollte zum Dinner hier sein.«
    »Schön.« Ich schaute auf die Uhr. »Bis dahin haben wir ja noch einige Stunden Zeit.«
    »Haben Sie etwas vor?«
    »So ist es.«
    »Was denn?«
    Ich konnte über sein Mißtrauen, das sich deutlich in seinem Gesicht abzeichnete, nur den Kopf schütteln. »Wenn Sie mich schon eingeladen haben, dann müssen Sie es auch hinnehmen, daß ich mich hier ein wenig umschaue. Oder ist das verboten?«
    »Nein. Aber was meinen Sie damit?«
    »Sie haben ein großes, wunderschönes Grundstück, Mr. Cameron. Man kann sich beinahe verlaufen. Das habe ich zwar nicht vor, aber ich möchte mir schon die Beine vertreten.«
    Einen Hintergedanken hatte ich dabei nicht, aber der Schotte schaute mich an, als hätte ich ihm etwas Verbotenes vorgeschlagen. Allerdings gab er keine Antwort.
    »Genehmigt?« fragte ich.
    »Meinetwegen.« Er hob die Schultern. »Ich kann Sie ja schließlich nicht festbinden.«
    »Da haben Sie recht.«
    Wir erhoben uns zur gleichen Zeit. Es war Nachmittag, eine Stunde im Park würde meinen Lungen guttun. Die frische Landluft belebte Geist und Seele.
    Duncan Cameron aber schaute mir mißtrauisch nach. Er war wirklich ein alter, sturer Knochen. Ich konnte nur hoffen, daß seine Großnichte nicht zuviel von ihm geerbt hatte…
    ***
    Der Park war kunstvoll angelegt, so wie sich der Tourist ihn vorstellte.
    Der wunderbare Rasen, die Beete mit den Blumen, die sorgfältig gestutzten Hecken. Wege, die aus Steinplatten bestanden, auf denen sich das Sonnenlicht spiegelte. Das Rauschen der Blätter störte nicht.
    Auch nicht das graue Gestein des Herrenhauses mit der kiesbestreuten Auffahrt; es war harmonisch integriert.
    Hohe Fenster. Der breite Eingang. Die Treppe, das flache Dach mit den kleinen Türmen dazwischen, für eine Person war es einfach zu groß.
    Personal hatte ich nicht gesehen, ausgenommen diesen Gärtner, der um das Haus herumgeschlichen war wie ich jetzt.
    Das heißt, ich schlich nicht, ich schlenderte und wollte eigentlich in dieser künstlich geschaffenen Parklandschaft nicht bleiben, sondern mich dem Teil des Grundstücks zuwenden, wo alles nur sehr ursprünglich war, der Bach floß, in den Teich mündete und Forellen durch das fließende Wasser schössen.
    Die Richtung war zu erahnen. Ich mußte dorthin gehen, wo die Bäume dicht standen. Linker Hand und durch ein sattgrünes Rasenstück getrennt, sah ich ein kleines Haus. Wahrscheinlich lebte dort der Gärtner, oder hinter den ebenfalls grauen Wänden befand sich ein Geräteschuppen.
    Ich hielt mich wirklich in einer Bilderbuchgegend auf. Vögel zwitscherten, der Himmel zeigte ein weites und auch kaltes Blau, an dem sich nur wenige weiße Wolken abzeichneten.
    Ich hatte das Haus hinter mir gelassen und schlug den Weg ein, der zum Wald führte. Der Wind brachte den Geruch der Sommerblumen in meine Nähe, und trotzdem rann ein leichtes Frösteln über meinen Rücken, denn ich wußte, daß sich nicht weit von mir das unterirdische Gewölbe befand, in dem ein Toter lag.
    Ich blieb stehen.
    Noch immer kam ich mit dem Ende des Curly Brown nicht zurecht. Durch die Kraft meines Kreuzes waren ihm die Augen aus dem Kopf regelrecht herausgefegt worden. Er war umgekommen, er lebte nicht mehr, aber er bereitete mir dennoch Kopfzerbrechen.
    Was hatte dieser Mann getan, um in eine derartige Lage zu geraten?
    Hing es tatsächlich mit dem Keltenkreuz auf der Insel Iona zusammen?
    Ein mulmiges Gefühl hatte sich in mir hochgedrängt, das dafür sorgte, daß ich Curly nicht vergaß. Da war irgend etwas geschehen, das ich noch verarbeiten mußte.
    Seine Leiche lag

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