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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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fühlte sich nicht unbedingt wohl bei dem Gedanken.

7. KAPITEL
    Claudia war überrascht, dass der Tag mit Michael so schön geworden war, und als sie vor ihrer Wohnung vorführen, lud sie ihn sogar zu einer Tasse Kaffee ein.
    Michael trug die vielen Pakete, die bei Claudias Einkauf im Laufe des Vormittags zusammengekommen waren, ins Haus und fragte sich, wie eine Frau es nur fertigbrachte, innerhalb weniger Stunden solche Mengen anzusammeln. Sie hatten in einem französischen Restaurant zu Mittag gegessen und waren noch lange beim Kaffee dort sitzengeblieben und hatten sich angeregt unterhalten. Claudia musste ehrlich zugeben, dass Michael sie heute angenehm überrascht hatte. Er hatte sich ihr von einer ganz anderen Seite gezeigt, seiner ernsthaften und einfühlsamen nämlich. Als sie noch für ihn gearbeitet hatte, hatte sie diese Eigenschaften an ihm natürlich schon kennengelernt, doch nur an seinem Arbeitsplatz. Früher hatte sie sich einmal gefragt, ob er denn jemals seine Intelligenz auch bei anderen Dingen außer in der Computertechnik einsetzen würde. Heute hatte er es ihr bewiesen.
    "Meine Mutter möchte dich kennenlernen", begann Michael die Unterhaltung, als er in die Küche trat, nachdem er die Pakete abgeladen hatte. "Und ich glaube, es wäre an der Zeit, dass ich auch mal deine Familie zu sehen bekomme."
    Claudia antwortete nicht sofort und tat, als wäre sie sehr mit Kaffeemaschine und Serviertablett beschäftigt. Sie hatte eine seltsame innere Abneigung gegen Michaels Mutter.
    Bei einem Sohn wie ihm musste sie wohl ein Musterbeispiel von Frau sein. Von wo sollten sonst seine Arroganz und sein selbstbewusstes Auftreten herrühren?
    "Versteh mich nicht falsch", fuhr Michael fort, als Claudia das Gesicht verzog. "Ich habe die Hoffnung auf eine Hochzeit immer noch nicht aufgegeben. Ich denke nur, dass wir aus dieser... dieser Sackgasse, in der wir uns schon seit Monaten befinden, endlich herauskommen sollten, bevor das Baby da ist. Und es wäre ein guter Anfang, wenn wir uns gegenseitig unseren Familien vorstellen würden. Denn sie werden letztendlich eine wichtige Rolle im Leben des Kindes spielen."
    Claudia zuckte die Schultern. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie..."
    "Eins wollen wir gleich klarstellen", fiel Michael ihr ärgerlich ins Wort. "Ich lasse mich nicht aus dem Leben meines Kindes ausschließen. Ich lasse mich von dir auch nicht einfach zum Störenfried abstempeln, nur weil du glaubst, du hättest all deine Schäfchen im trockenen und könntest mich abschieben. Im Augenblick bleibt mir nichts anderes übrig, als nach deiner Pfeife zu tanzen, weil du die besseren Karten in der Hand hast. Damit meine ich in erster Linie deinen empfindlichen Zustand, der mich davon abhält, dir irgend etwas zu sagen, was dich verletzen könnte. Denn wenn du dich zu sehr aufregst..."
    "Das ist kein Spiel, Michael!"
    "Da hast du völlig recht! Und du tust gut daran, dir das zu merken. Wie ich schon sagte...
    ich musste mich mit der Tatsache abfinden, dass du mich dir kaum als guten Ehemann vorstellen kannst." Verächtlich hatte er Claudias eigene Worte wiederholt, die sie vor Monaten zu ihm gesagt hatte. "Jetzt musst du akzeptieren, dass ich mich, was das Leben meines Kindes angeht, nicht ins Abseits drängen lasse. Also werden wir eine Grundlage schaffen, auf der man eine vernünftige Beziehung aufbauen kann, die für uns beide akzeptabel ist. Und das beginnt damit, dass wir uns unseren Familien bekannt machen."
    Dass Michael sich erst jetzt, nachdem ein Baby unterwegs war, für ihre Eltern interessierte, tat Claudia sehr weh. Solange es nur um sie allein gegangen war, war er nie auf diese Idee gekommen.
    "Wie fair von dir", gab sie spöttisch zurück. "Allerdings kann ich nicht dafür garantieren, dass meine Eltern dich überhaupt sehen wollen", bemerkte sie spitz und spürte eine innere Genugt uung, als sie Michael ansah, dass der Hieb gesessen hatte. „Aber ich werde mit ihnen reden und sehen, ob ich es einrichten kann, dass wir einmal zum Abendessen hinüberfahren
    ..."
    "Nein", erwiderte Michael kopfschüttelnd. "Wenn du nichts dagegen hast, lade ich sie lieber zu mir nach Hause ein."
    "Ach so." Wieder hatte er Claudia, ohne es zu merken, einen Stich versetzt. Sie hatte ihn noch nie zu Hause besuchen dürfen. In all den Monaten, in denen sie eng befreundet gewesen waren, hatte er sie kein einziges Mal mit in seine Wohnung genommen. Er hatte niemals zugelassen, dass sie die unsichtbare Linie, die für

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